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Menschliche Dramen fordern Bundespolizei heraus

Unfassbarer Anstieg illegaler Einreisen 2023 zwischen Chiemsee und Zugspitze

Das Jahr 2023 stellte die Bundespolizei Rosenheime vor nie dagewesenen Herausforderungen.
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Das Jahr 2023 stellte die Bundespolizei Rosenheime vor nie dagewesenen Herausforderungen.

Von verstörenden Szenen in einem eiskalten Kofferraum, mit urindurchtränkter Hose, bis zu halsbrecherischen Verfolgungsjagden – ein Blick hinter die Kulissen einer Grenze zwischen Chiemsee und Zugspitze, die die Bundespolizei nicht nur geografisch, sondern auch emotional herausfordert.

Rosenheim – Die Landschaft zwischen Chiemsee und Zugspitze, gezeichnet von steigenden Zahlen und zunehmender Belastung: Die Bundespolizeiinspektion Rosenheim blickt auf ein Jahr 2023 mit unvergleichlichen Herausforderungen zurück. Die Grenze zwischen Deutschland und Österreich, normalerweise von malerischen Landschaften umgeben, wurde zu einem Schauplatz intensiver polizeilicher Aktivität.

Rosenheim: Unfassbarer Anstieg illegaler Einreisen 2023 zwischen Chiemsee und Zugspitze

Die Zahlen sprechen eine klare Sprache – 4800 unerlaubt eingereiste Personen, ein drastischer Anstieg von über 40 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Doch diese Statistiken erzählen nur einen Teil der Geschichte. Der Herbst 2023, geprägt von goldenen Blättern und kühleren Temperaturen, brachte einen sprunghaften Anstieg der Feststellungen, besonders im Oktober. Ein Monat, der für die Rosenheimer Bundespolizei zu einem Wendepunkt wurde, mit über 1600 Ermittlungsverfahren wegen unerlaubter Einreise.

Die Zahl der von der Bundespolizei Rosenheim aufgegriffenen illegalen Migranten ist 2023 im Vergleich zum Vorjahr um 40 Prozent angestiegen.

Die Reise der Migranten, die zu einem großen Teil aus der Türkei, Syrien und der Ukraine stammten, verlagerte sich vermehrt auf die Schienen. Personenzüge wurden zu Transportmitteln für Hoffnungssuchende. Über 40 Prozent der unerlaubten Einreisen fanden in Zügen statt, eine bemerkenswerte Steigerung um etwa zehn Prozent im Vergleich zum Vorjahr.

Doch die Grenzpolizei stand nicht nur vor quantitativen Herausforderungen. Der Herbst brachte auch menschliche Dramen ans Licht. Größere Migrantengruppen wurden im Grenzgebiet abgesetzt, manchmal unter lebensgefährlichen Umständen. Hier traten die Schleuser auf den Plan, „skrupellos und bereit, Profit über das Wohlergehen der ihnen Anvertrauten zu stellen“, wie Inspektionsleiter, Polizeidirektor Ludger Otto, in einer Pressemitteilung feststellen muss.

Dramatische Fälle für die Bundespolizei Rosenheim 2023 im Überblick

Zahlen sind nicht immer ausreichend, um das wahre Ausmaß zu verstehen. Das Jahr 2023 war für die Bundespolizeiinspektion Rosenheim eine Abfolge von dramatischen Ereignissen. Schon in den ersten Januarwochen verzeichneten sie 27 illegale Einreisen, darunter 14 Kinder, in Mittenwald und Rosenheim. Der Februar brachte eine atemberaubende Verfolgungsjagd zwischen Achenpass und Sylvensteinspeicher.

Ende Juli sorgte die Geschichte einer Familie für Schock, die von einem Schlepper ausgesetzt wurde, nachdem dieser zuvor 20.000 Euro für die Schleusung gefordert hatte. Wenige Tage später wurde auf der A8 erneut ein verstörender Fund gemacht – Klopfgeräusche aus einem Auflieger. Auf der A93 in Kiefersfelden entdeckten die Beamten eine unmenschliche Schleusung, bei der eine elfköpfige Gruppe in einen Fünfsitzer gezwängt wurde. Ein Wochenende im September brachte eine Flut von Herausforderungen am Rosenheimer Bahnhof mit sich – 80 illegale Einreiseversuche und acht Schleusungsfälle.

Dramatische Fälle im Zuständigkeitsbereich der Bundespolizei Rosenheim 2023

Dramatische Fälle im Zuständigkeitsbereich der Bundespolizei Rosenheim 2023
Dramatische Fälle im Zuständigkeitsbereich der Bundespolizei Rosenheim 2023 © Bundespolizei Rosenheim
Dramatische Fälle im Zuständigkeitsbereich der Bundespolizei Rosenheim 2023
Dramatische Fälle im Zuständigkeitsbereich der Bundespolizei Rosenheim 2023 © Bundespolizei Rosenheim
Dramatische Fälle im Zuständigkeitsbereich der Bundespolizei Rosenheim 2023
Dramatische Fälle im Zuständigkeitsbereich der Bundespolizei Rosenheim 2023 © Bundespolizei Rosenheim
Dramatische Fälle im Zuständigkeitsbereich der Bundespolizei Rosenheim 2023
Dramatische Fälle im Zuständigkeitsbereich der Bundespolizei Rosenheim 2023 © Bundespolizei Rosenheim
Dramatische Fälle im Zuständigkeitsbereich der Bundespolizei Rosenheim 2023
Dramatische Fälle im Zuständigkeitsbereich der Bundespolizei Rosenheim 2023 © Bundespolizei Rosenheim
Dramatische Fälle im Zuständigkeitsbereich der Bundespolizei Rosenheim 2023
Dramatische Fälle im Zuständigkeitsbereich der Bundespolizei Rosenheim 2023 © Bundespolizei Rosenheim
Dramatische Fälle im Zuständigkeitsbereich der Bundespolizei Rosenheim 2023
Dramatische Fälle im Zuständigkeitsbereich der Bundespolizei Rosenheim 2023 © Bundespolizei Rosenheim
Dramatische Fälle im Zuständigkeitsbereich der Bundespolizei Rosenheim 2023
Dramatische Fälle im Zuständigkeitsbereich der Bundespolizei Rosenheim 2023 © Bundespolizei Rosenheim
Dramatische Fälle im Zuständigkeitsbereich der Bundespolizei Rosenheim 2023
Dramatische Fälle im Zuständigkeitsbereich der Bundespolizei Rosenheim 2023 © Bundespolizei Rosenheim
Dramatische Fälle im Zuständigkeitsbereich der Bundespolizei Rosenheim 2023
Dramatische Fälle im Zuständigkeitsbereich der Bundespolizei Rosenheim 2023 © Bundespolizei Rosenheim

Mitte Oktober endete eine Schleuserfahrt in Schliersee im Straßengraben. Auf der B307 lieferten sich Schlepper ein halsbrecherisches Rennen mit der Bundespolizei bis nach Österreich. An diesem Wochenende wurden im Landkreis Rosenheim gar insgesamt 250 Migranten erfasst. Ein besonders schockierender Fall war zudem die „menschenunwürdige Schleusung“ am Samerberg. Das Jahr endete, wie es begann in Mittenwald, wo die Beamten eine Person aus einem eiskalten Kofferraum mit einer Urin-durchtränkten Hose befreiten.

Schleuser gehen nun anders vor

Der Inspektionsleiter wirft auch einen Blick auf die Frontlinie dieses anstrengenden Jahres. „Gerade im Herbst 2023 waren wir an der deutsch-österreichischen Grenze besonders stark gefordert“, erklärt Otto. Die Bundespolizei musste reagieren und verstärkte Personenkontrollen in Zügen. Doch diese Maßnahmen hätten ohne die entscheidende Unterstützung durch Kräfte der Bundesbereitschaftspolizei und anderer Dienststellen wie zum Beispiel der Bundespolizeiinspektion Freilassing nicht bewältigt werden können.

Der Jahresrückblick verdeutlicht auch eine Veränderung im Vorgehen der kriminellen Schleuser. „Das ganze Jahr über waren wir immer wieder mit größeren Gruppen geschleuster Personen befasst“, berichtet Otto. Die kriminellen Fahrer, getrieben von Profitgier, gehen immer skrupelloser vor. Menschen werden im Grenzgebiet abgesetzt, an Autobahnrändern oder in Waldstücken, und auf sich allein gestellt.

Die Bilanz zeigt nicht nur Zahlen, sondern auch den menschlichen Aspekt dieses Kampfes an der Grenze. Eine Grenze, die nicht nur geografisch, sondern auch emotional herausfordernd ist. In einer Zeit, in der Europa mit den Auswirkungen von Migration und Grenzkontrollen ringt, stehen die Männer und Frauen der Bundespolizeiinspektion Rosenheim an vorderster Front, um das Gleichgewicht zu wahren.

mck

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