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In der Hailerstraße

Kindergarten soll erweitert werden: Warum ein Rosenheimer die Stadt jetzt vor Gericht zerrt

Der Kindergarten in der Hailerstraße in Rosenheim soll erweitert werden.
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Der Kindergarten in der Hailerstraße in Rosenheim soll erweitert werden.

In Rosenheim fehlt es an Kita-Plätzen. Aus diesem Grund soll der Kindergarten an der Hailerstraße aufgestockt werden. Zum Leidwesen einiger Anwohner. Einer von ihnen hat jetzt eine Klage gegen das Vorhaben eingereicht. Was dahinter steckt – und warum die Planungen trotzdem weitergehen.

Rosenheim – Neu sind die Pläne nicht. Bereits vor einem Jahr informierte die Verwaltung die Stadträte darüber, dass der Kindergarten Apostelkirche in der Hailerstraße 30 erweitert werden soll. Entwürfe wurden erstellt, Kosten berechnet. Die konkreten Pläne wurden jetzt in der jüngsten Sitzung des Rosenheimer Stadtrats vorgestellt.

Kinderhaus mit bis zu 99 Plätzen

Entstehen soll neben einem Anbau, der Platz für zwei weitere Krippengruppen bietet, auch ein Kinderhaus mit bis zu 99 Betreuungsplätzen. Träger der Einrichtung ist der evangelisch-lutherische Verwaltungsverbund. Wegen des Anbaus – einem erdgeschossigen Gebäude in Massivholzbauweise – muss jedoch an zahlreichen Stellen nachgebessert werden.

So wird durch den Anbau der Garten verkleinert. Das hat zur Folge, dass die Entwässerung verbessert werden muss, sodass die Spielfläche rund um die Uhr genutzt werden kann. Im Moment ist die Situation so, dass der Garten bei größeren Regenereignissen im südwestlichen Bereich unter Wasser steht. „Der Garten ist für die Kinder mehrmals im Jahr über längere Zeit nur sehr eingeschränkt nutzbar“, heißt es aus dem Rathaus. Das soll sich in Zukunft ändern.

Größere Küche wird benötigt

Zudem braucht es eine größere Küche. Zwar befindet sich im Bestandsgebäude bereits eine Mischküche für die Verpflegung von drei Kindergartengruppen, diese sei jedoch schon jetzt zu klein. Hinzu kommt, dass sowohl eine Lüftungsanlage als auch Fettabschneider fehlt. „Aus diesem Grund ist eine Vergrößerung und Neustrukturierung der Küche geplant“, heißt es aus dem Rathaus.

Kosten: 4,2 Millionen Euro

Die Kosten für das gesamte Projekt belaufen sich auf rund 4,2 Millionen Euro. Läuft alles nach Plan, soll im Sommer 2025 mit dem Bauen begonnen werden. Die Fertigstellung ist bis Ende 2026 angestrebt. Doch noch gibt es einen Haken. Denn ein direkter Anlieger hat gegen das Vorhaben Klage eingereicht. Aus mehreren Gründen.

„Ich bin nicht gegen den Kindergarten“, sagt er am Telefon. Seine beiden Kinder hätten die Einrichtung besucht, seien „total begeistert“ gewesen. Trotzdem stört er sich an den Plänen der Stadt. „Der Kindergarten befindet sich in einer kleinen, beengten Siedlungsstruktur“, sagt er am Telefon. Es gibt eine Erschließungsstraße, die vor allem zu den Hol- und Bringzeiten – also in den Morgen- und Mittagsstunden – völlig überlastet sei.

Nicht genügend Parkplätze

„Es stehen nicht annähernd genügend Parkplätze zur Verfügung“, sagt der Anwohner, der die Situation nicht länger hinnehmen will. Zumal zu befürchten steht, dass es mit der Erweiterung der Kita nur noch schlimmer wird. „Bei den Planungen wird nicht an die Bevölkerung vor Ort gedacht, die jetzt schon mit dem Verkehr völlig überlastet ist“, sagt er. Würden noch mehr Eltern ihre Kinder zu der Einrichtung in die Hailerstraße bringen, würde das in seinen Augen die „Leistungsfähigkeit der Straße sprengen“.

„Mit diesem Problem setzt sich die Stadt überhaupt nicht auseinander. Sie beschäftigt sich nur mit der Aufstockung, aber nicht mit den Belangen der Anwohner“, kritisiert er. Eine Aufstockung könne erst dann stattfinden, wenn die Verkehrssituation geklärt ist. Und genau das sei eben nicht der Fall. Aus diesem Grund rechnet sich der Anwohner vor Gericht durchaus Erfolgsaussichten aus.

Projekt hat eine hohe Priorität

„Aufgrund der hohen Priorität des Projekts soll die Planung, Ausschreibung und Ausführung der Baumaßnahme weitergeführt werden“, heißt es hingegen von Seiten der Stadt. Sobald sich etwas an der rechtlichen Lage verändere, werde man die Stadträte entsprechend einbinden. Zumindest Alexandra Linordner (CSU) äußerte Bedenken. „Es wäre schlecht, wenn wir einen Haufen Geld investieren und die Pläne dann noch einmal ändern müssen“, sagte sie während der Sitzung.

Zeit bis zur Entscheidung

Sie bat in diesem Zusammenhang noch einmal darum, über die Klage auf dem Laufenden gehalten zu werden. Rechtsdezernent Herbert Hoch stimmte dem zu, erinnerte aber auch daran, dass es bis dahin noch einige Zeit dauern könnte. So sei das Verwaltungsgericht im Moment damit beschäftigt, die Fälle aus dem Jahr 2020 abzuarbeiten.

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