Endgültige Entscheidung steht aus
„Zwangspause auf unbestimmte Zeit“: Rosenheimer Restaurant „Hong Long“ muss vorerst schließen
Die Zukunft des chinesischen Restaurants „Hong Long“ ist noch immer ungewiss. Am Sonntag, 31. Dezember, ist der vorerst letzte Tag, an dem das Restaurant geöffnet hat. Dann müssen die Inhaber die Entscheidung der Stadträte abwarten. Aufgeben kommt für die zahlreichen Stammgäste allerdings nicht infrage.
Rosenheim – Der Kampf um den Erhalt des chinesischen Restaurants „Hong Long“ an der Heilig-Geist-Straße geht in die nächste Runde: Nachdem bekannt gegeben wurde, dass das Lokal der neuen Touristinfo weichen muss, haben Stammgäste über 3000 Unterschriften gesammelt, um die Entscheidung doch noch abzuwenden. Jetzt gibt es zwei neue Petitionen. Eine davon soll die Schließung am Sonntag, 31. Dezember, verhindern.
Brandschutzvorschriften nicht eingehalten
Denn während die Inhaber des Restaurants ursprünglich erst am 18. Januar hätten schließen müssen, teilte ihnen die GRWS in einem Schreiben mit, dass sie den Betrieb jetzt bereits am Ende des Jahres einstellen müssen. Grund hierfür seien „bauordnungsrechtliche Bestimmungen“. So könnten die Brandschutzvorschriften im Restaurant nicht eingehalten werden, zudem fehle es an Kühlflächen, Personal-Toiletten und Aufenthaltsflächen für die Mitarbeiter. „Ein Weiterbetrieb ist nicht zu vertreten“, heißt es in dem Schreiben der GRWS, das auch unserer Redaktion vorliegt.
Es ist eine Entscheidung, die ein Großteil der Stammgäste nicht nachvollziehen kann. „Bisher ging es ja auch“, teilt ein Gast mit, der lieber anonym bleiben möchte. Für ihnen seien die Vorschriften „praxis- und realitätsfremd“. Er kritisierte die Entscheidung der GRWS, hinterfragte, welcher Betrieb mit Personal eine „Zwangspause auf unbestimmte Zeit verkraften kann?“.
Diskussion auf unbestimmte Zeit vertagt
Denn wann die Entscheidung fällt, wie es mit dem „Hong Long“ weitergeht, steht im Moment noch nicht fest. Nachdem es der Dringlichkeitsantrag der SPD nicht auf die Tagesordnung der jüngsten Stadtratssitzung geschafft hatte, wurde die Diskussion vertagt. Auf wann, steht bisher noch nicht fest. Geht es nach den Stammgästen, sollte das Restaurant zumindest bis dahin geöffnet bleiben dürfen.
Darum bat auch Inhaberin Mary Huang in einem Brief an Oberbürgermeister Andreas März und die Fraktionsvorsitzenden. „Das Personal wurde erst wie ausgemacht zum 18. Januar entlassen“, schreibt sie. Zudem könne sie nicht nachvollziehen, warum plötzlich Brandschutzvorschriften als Grund für eine Schließung genannt werden, die in den vergangenen Jahren auch kein Problem gewesen seien. „Das Thema Brandschutz ist ein Thema des Vermieters und in unseren Augen kein Grund, nicht wenigstens bis zu dem Entscheidungstag geöffnet zu lassen“, sagt Mary Huang.
Petition der Rosenheimer Einzelhändler
Doch die Entscheidung scheint festzustehen: Am 31. Dezember wird der vorerst letzte Tag des Restaurants „Hong Long“ sein. Dafür, dass es im neuen Jahr trotz allem weitergeht, setzen sich jetzt auch die Rosenheimer Einzelhändler ein. Auch sie haben eine Petition unter dem Namen „Rosenheim steht zusammen“ gestartet. In dieser weisen sie darauf hin, dass eine Geschäftsaufgabe die „Attraktivität der Innenstadt zusätzlich beeinträchtigen“ und die „ohnehin gefährdeten Einzelhändler und Dienstleister schwächen würde“.