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Zuwachs um rund 500 Kinder

Rosenheimer Grundschulen geht der Platz aus: Wie die Stadt das Problem lösen will

An der Grundschule Pang wurden im laufenden Schuljahr insgesamt 235 Schüler in elf Klassen sowie eine Klasse der LMU (Lehramtsanwärter) beschult.
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An der Grundschule Pang wurden im laufenden Schuljahr insgesamt 235 Schüler in elf Klassen sowie eine Klasse der LMU (Lehramtsanwärter) beschult.

Die Grundschulen in Rosenheim platzen aus allen Nähten - und das bei steigenden Schülerzahlen. Laut eines Gutachtens aus dem vergangenen Jahr muss die Stadt bis 2030 mit einem Zuwachs um rund 500 Kinder rechnen. Jetzt hat die Verwaltung eine Lösung für Pang vorgestellt.

Rosenheim - In der Grundschule in Pang ist es eng. Und es könnte noch enger werden. Das zeigt ein Blick auf das Gutachten zur Schulentwicklungsplanung, welches vom Institut für Sozialplanung, Jugend- und Altenhilfe, Gesundheitsforschung und Statistik (SAGS) erstellt wurde.

Höchster Zuwachs im Stadtgebiet

„Gemäß der Prognose des Instituts SAGS ist insbesondere an diesem Standort der höchste Zuwachs an Grundschulkindern im Stadtgebiet zu erwarten“, heißt es aus dem Rathaus. So rechnet man in Pang in den kommenden fünf Jahren mit 114 zusätzlichen Kindern. Im Moment werden an der Schule 235 Schüler in elf Klassen sowie einer Klasse mit Lehramtsanwärtern der Ludwigs-Maximilians-Universität unterrichtet.

Um die zusätzlichen Schüler unterzubringen, müssen laut der Verwaltung neue Raumkapazitäten geschaffen werden. Bereits im Juli 2022 hatten sich die Stadträte deshalb dafür ausgesprochen, die Planungen für eine Erweiterung des Schulgebäudes Pang voranzutreiben. Im Mai 2022 stimmte der Stadtrat zudem der Erweiterung des Kinderhorts Pang um drei Kindergartengruppen zu.

Anbau mit Unter-, Erd- und Obergeschoss

„Da das Hortgebäude und das Gebäude der Grundschule direkt nebeneinander liegen, ist es notwendig und sinnvoll, die beiden Erweiterungen zusammengefasst zu planen“, teilt die Verwaltung während der jüngsten Sitzung des Stadtrates mit. Für eine bestmögliche Lösung wurden verschiedene Varianten erarbeitet. Vorstellbar sei beispielsweise ein Anbau mit Untergeschoss, Erdgeschoss und einem Obergeschoss. Über letzteres sollen Hort- und Schulgebäude miteinander verbunden werden. Dadurch sei zum einen der Zugang zur Sporthalle weiterhin möglich, zudem biete die bauliche Verbindung den Vorteil, dass die barrierefreie Erschließung beider Gebäude über ein gemeinsames Treppenhaus mit Aufzug erfolgen kann.

Neu errichtet werden sollen: Sechs Klassenzimmer im Erd- und Obergeschoss, ein Ganztagsbereich mit Gymnastikraum, Umkleiden und Bücherei im Untergeschoss, zwei Gruppenräume, ein Lehrmittelraum, ein Büro für Schulsozialarbeiter sowie sanitäre Anlagen. „Zudem wird ein Mehrzweckraum geschaffen, der sowohl von der Schule als auch vom Kinderhaus genutzt werden kann“, heißt es aus dem Rathaus.

Mittagsverpflegung statt Betreuung

Die Mittagsverpflegung der Ganztagsschüler soll künftig im alten Gemeindehaus Pang stattfinden, wo bislang die Mittagsbetreuung untergebracht ist. Die bestehende Küche im Hortgebäude wird laut Verwaltung nur für die Verpflegung der Kinder im Kinderhaus genutzt. Die Schaffung einer Lösung für alle Kinder am Standort scheide aus Platzgründen aus.

Der Anbau an die Schule soll in Hybridbauweise erfolgen. Das Untergeschoss wird in Massivbauweise ausgeführt. In welcher Dimension Holz im Erd- und Obergeschoss verwendet wird, soll im Rahmen der Vorplanung ermittelt werden. Der Anbau kann - mit entsprechenden Schutzmaßnahmen - während des laufenden Schulbetriebs umgesetzt werden. Die Inbetriebnahme ist für 2027 vorgesehen. Eine erste grobe Schätzung der Kosten liegt bei rund acht Millionen Euro.

Entsprechen die Planungen nicht dem Bedarf?

„Mit der Baumaßnahme ist der Standort aus Sicht der Verwaltung erschöpft, weitere Erweiterungen sind voraussichtlich nicht möglich“, heißt es aus dem Rathaus. Es ist genau diese Aussage, die den Rosenheimer Grünen sichtlich Sorge bereitete. „Wir haben den Eindruck, dass die die Planungen für Schule und Kita dem zunehmenden Bedarf nicht entspricht“, sagte Fraktionsvorsitzender Peter Rutz. Er appellierte während der Sitzung, die zu erwartenden Schülerzahlen im Auge zu behalten. So wisse er allein von 14 Wohnungen in Pang, die in den kommenden Jahren gebaut werden soll.

Frank Leistner, Leiter des Schul- und Sportamts, erinnerte daran, dass die SAGS-Prognose als Grundlage für die Planungen diene. Aktualisierte Zahlen sollten aller Voraussicht nach Ende Juli vorliegen. Herbert Borrmann, Fraktionsvorsitzender der CSU, regte an, über eine Aufstockung in Holzbauweise nachzudenken. Das würde ihm zufolge auch geringere statische Ansprüche mit sich bringen. Zudem sei es kostengünstiger und „schaue gut aus“.

Einstimmig sprachen sich die Stadträte für die Erweiterung der Grundschule Pang aus.

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