Auch die Umwelt profitiert
„Total gefährlich“: Wie eine Rosenheimer Grundschule den Verkehr vor der Schule verbessern will
Zum dritten Mal veranstaltete die Grundschule Erlenau das Projekt „Autofrei in die Schule“. Dabei sollen die Kinder wieder öfters zu Fuß oder mit dem Fahrrad in die Schule kommen. Denn: Vor den Schulen gibt es in der Früh und mittags ein Problem.
Rosenheim – Alexandra Bogris hat vor ihrem Schulgebäude schon einiges gesehen. Dinge, bei denen die Schulleiterin der Grundschule Erlenau nur mit dem Kopf schütteln kann. Sie erzählt von Eltern, die ihre Kinder bis direkt vor die Tür fahren, Autoschlangen auf dem Gehweg vor der Schule oder Beinahe-Unfälle auf dem Parkplatz. „Es ist total gefährlich, wenn viele Autos gleichzeitig kommen“, sagt Bogris. In diesem Durcheinander könne schnell mal ein Kind übersehen werden.
Stempelsammeln für einen guten Zweck
Um das zu verhindern und ein Bewusstsein bei den Eltern und Schülern zu schaffen, dass es auch ohne Auto geht, veranstaltete die Schule zusammen mit dem Förderverein bereits zum dritten Mal das Projekt „Autofrei in die Schule“. Ziel der Aktion ist, dass die Schüler zu Fuß, mit dem Fahrrad oder Roller zur Schule kommen. Für jede bewältigte Strecke gibt es einen Stempel auf einer Stempelkarte.
Wer diese voll hat, bekommt als Belohung ein Steckerleis. Haben in einer Klasse mindestens 80 Prozent der Schüler an einem Tag einen Stempel erzielt, bekommt die Klasse ein Puzzleteil. Ist das Puzzle am Ende der beiden Projektwochen – je eine Woche im Mai und Juni – vollständig, gibt es ein Picknick spendiert. Mitmachen täten allerdings nicht nur die Schüler, sondern die ganze Belegtschaft der Schule.
Positiver Effekt auf den Verkehr
„Wir wollen unseren Kindern lernen, wie toll es ist, wenn man in der Früh schon einen kurzen Fußweg hinter sich bringt und den Kopf durchlüften kann“, sagt Bogris. Und dabei gehe es nicht darum, möglichst viele Kilometer zu sammeln. „Sondern, dass die Kinder ihren Körper in Bewegung bringen und gleichzeitig etwas Gutes für die Umwelt tun.“ Deshalb sei es möglich gewesen, dass die Eltern von Kindern mit einem besonders weitem Schulweg diese zu einem bestimmten Ort fahren konnten, von dem die Schüler den restlichen Weg zu Fuß gehen sollten. „Wenn dadurch die Autoabgase etwas reduziert werden, ist das eine schöne Sache.“
Die ursprüngliche Idee für das Projekt sei aus der Elternschaft des Fördervereins der Grundschule kommen. „Inzwischen fordern die Kinder die Autofrei-Wochen allerdings ein, die haben richtig Lust darauf“, berichtet Bogris. Und erste Erfolge gebe es schon. „In den beiden Woche waren deutlich weniger Autos vor der Schule unterwegs“, sagt die Schulleiterin. Sie hoffe, dass sich dieser Effekt auch im restlichen Schuljahr zeigen wird. Zusätzlich soll das Projekt im nächsten Jahr wiederholt werden, damit das Bewusstsein für den Umweltschutz und die Sicherheit der Kinder nicht „in Vergessenheit gerät“.