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Gesundheitsamt reagiert auf Patientenbeschwerde

Erneute Kontrolle: Weiterhin „teils erhebliche Mängel“ in Rehaklinik Bruckmühl festgestellt

Die Geriatrische Fachklinik Bruckmühl ist in den Fokus des Gesundheitsamtes geraten.
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Die Geriatrische Fachklinik Bruckmühl ist in den Fokus des Gesundheitsamtes geraten.

Nachdem das Gesundheitsamt bereits einen Aufnahmestopp von Patienten in die Bruckmühler Fachklinik für Geriatrie angeordnet hatte, kam es nun erneut zu einer unangekündigten Prüfung. Weshalb sie erfolgte und was festgestellt wurde.

Bruckmühl – Vor zwei Tagen teilte das Gesundheitsamt Rosenheim auf OVB-Nachfrage mit, dass bereits vergangene Woche bei einer unangekündigten Kontrolle in der Geriatrischen Fachklinik Bruckmühl Mängel festgestellt wurden. Daraufhin ordnete die Behörde einen Aufnahmestopp bis mindestens zum 25. August an. Nun informierte eine Sprecherin des Landratsamtes Rosenheim auf Nachfrage, dass es mittlerweile eine weitere Kontrolle in der Einrichtung gegeben hat (zuvor hatte die Süddeutsche Zeitung von einer zweiten Kontrolle berichtet).

Demnach habe am Dienstag, 8. August, eine erneute „unangekündigte Begehung“ der Geriatrischen Fachklinik in Bruckmühl stattgefunden. „Das Gesundheitsamt wurde nach Amtshilfeersuchen unterstützt durch ärztliches und pflegerisches Fachpersonal des Medizinischen Dienstes Bayern, des Bayerischen Landesamtes für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit und der Regierung von Oberbayern“, erklärte die Sprecherin.

Wie kam es zur erneuten Kontrolle?

Anlass für die erneute Überprüfung war eine Patientenbeschwerde über Versorgungsmängel während der stationären Rehabilitation, die das Gesundheitsamt vergangenes Wochenende erreicht hatte. Zudem, so das Landratsamt, sei der Fokus darauf gelegt worden, „ob und in welchem Umfang die Anordnungen, die bei der Begehung letzten Freitag durch das Gesundheitsamt Rosenheim getroffen worden waren, umgesetzt wurden“. Der Klinik waren am 4. August Auflagen im Rahmen des Aufnahmestopps angeordnet worden.

Bei der erneuten Begehung hätten sich nun die Mängel, die bereits bei der ersten Kontrolle am 4. August festgestellt worden waren, bestätigt: „Es zeigten sich weiterhin grundlegende und teils erhebliche Mängel, in der Basishygiene, Mängel in der Patientendokumentation und in der Patientenversorgung“, sagte die Sprecherin des Landratsamtes.

Klinikleitung hat bereits Schritte unternommen

Klar sei aber auch: Die Klinikleitung habe bereits ernsthafte Schritte unternommen, die bestehenden Mängel zu beseitigen und die Anordnungen des Gesundheitsamts umzusetzen. Die angeordneten Maßnahmen haben weiterhin Bestand, insbesondere der Aufnahmestopp bis zum 25. August, weitere Begutachtungen durch das Gesundheitsamt sowie eine Reduktion der stationären Kapazität auf 40 Patienten.

„Es zeigten sich weiterhin grundlegende und teils erhebliche Mängel, in der Basishygiene, Mängel in der Patientendokumentation und in der Patientenversorgung.“

Sprecherin des Landratsamtes Rosenheim

Gegenüber den OVB-Heimatzeitungen hatte Geschäftsführer Professor Dr. Nikolaus Netzer zuletzt auf die am kommenden Montag beginnende Sanierung eines großen Wasserschadens verwiesen. Dieser sei durch eine Fehlinstallation der Frischwasserversorgung entstanden. Auch in Zusammenhang damit habe das Gesundheitsamt Mängel festgestellt. Zudem sei die Übersichtlichkeit der pflegerischen und medizinischen Dokumentation in Hinsicht auf die hybride digitale und analoge Aktenführung von der Behörde als „verbesserungswürdig“ eingestuft worden, so Netzer. Er teilet mit, dass man all dem in den nächsten 14 Tagen nachkomme.

Fokus polizeilicher Ermittlungen weiter auf Lenggries

Zuletzt wurden die Umstände in der Bruckmühler Einrichtung immer wieder mit der geriatrischen Reha-Fachklinik Lenggries im Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen in Verbindung gebracht. Letztere muss auf Anordnung des zuständigen Landratsamtes zum 31. August schließen. Die Kripo Weilheim ermittelt dort wegen des Verdachts der vorsätzlichen Körperverletzung aufgrund pflegerischer Missstände. Betreiber der Klinik in Lenggries ist die Gesundheitsbetriebe Isarwinkel GmbH. Prof. Dr. Nikolaus Netzer ist laut eigenen Angaben Minderheitsgesellschafter (30 Prozent) einer Holding, deren Töchter die unterschiedlichen Betreiber-GmbH der Kliniken in Lenggries, Bruckmühl und der Mogere sind. Er habe deshalb in keinster Weise eine Alleinverantwortlichkeit für beide Kliniken.

Vergangene Woche hatte die Polizei erklärt, dass die Klinik in Bruckmühl nicht im Zentrum der Ermittlungen stehe, es konnte jedoch nicht ausgeschlossen werden, dass die Ermittlungen in Lenggries auch auf die Bruckmühler Einrichtung ausgedehnt werden müssten. Am Donnerstagvormittag (10. August) teilte ein Sprecher des Polizeipräsidiums Oberbayern Süd auf OVB-Nachfrage mit, dass der Fokus der Ermittlungen nach wie vor auf Lenggries liege. Vereinzelte Anzeigen in Bezug auf Bruckmühl habe es jedoch auch gegeben, „und denen gehen wir natürlich nach“, so der Polizeisprecher.

Inzwischen liegen der Redaktion mehrere Erfahrungsberichte vor, in denen Angehörige von dort behandelten Patienten pflegerische, medizinische und organisatorische Mängeln beklagen (weiterer Bericht folgt).

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