Bruckmühler Einrichtung offiziell eröffnet
Fachklinik für Geriatrische Rehabilitation: Diese Ziele verfolgt die neue Einrichtung
Sie hat schon im Dezember 2021 ihren Betrieb aufgenommen, aber jetzt wurde die Fachklinik Bruckmühl für Geriatrische Rehabilitation zusammen mit dem Hermann Buhl Universitäts-Höhenmedizin-Forschungsinstitut offiziell eröffnet und eingeweiht. Diese medizinischen Ziele verfolgt die Einrichtung.
Bruckmühl – „Ein Klinik-Neubau in dieser Zeit ist beinahe ein Paradoxon, sowohl wegen Corona als auch wegen der Finanzierung“, erklärte Klinik-Chef, Professor Dr. Nikolaus Netzer, eingangs seiner Ansprache und führte weiter aus: „Zusammen mit der Marktgemeinde haben wir am Projekt festgehalten und es gewinnt an Wert, wenn man es in schwierigen Zeiten durchzieht.“
Die Würde im Alter bewahren
Der Klinik-Leiter wies auf die Bedeutung der geriatrischen Reha hin. Im Alter wolle man seine Würde bewahren. „Daher benötigen ältere Menschen eine besondere Behandlung, um die stationäre Pflege möglichst zu verhindern beziehungsweise diese Zeit so kurz wie möglich zu halten.“
„Möglichst gesund möglichst alt zu werden, ist der Wunsch der Menschen, der aber nicht immer eintritt“, konstatierte der stellvertretende Landrat Sepp Hofer. Die Fachklinik leiste dazu einen wichtigen Beitrag und unterstütze Menschen nach oder mit schwerer Krankheit. Ein solches Projekt zu steuern, sei eine Herausforderung in Anbetracht der Pandemie, der Personalknappheit und der Energiekrise. „Sie haben ein zukunftsweisendes Gebäude mit familiärer Atmosphäre geschaffen“, attestierte er und ergänzte: „Sie können stolz darauf sein.“
Bürgermeister Richard Richter zeigte sich erfreut, dass die Klinik in Bruckmühl errichtet wurde – trotz erheblicher Bedenken des Landratsamtes, wie er schmunzelnd hinzufügte. Er zitierte dazu den Spruch von Otto von Bismarck: „Mit schlechten Gesetzen und guten Beamten lässt sich immer noch regieren.“ Die Gemeinde habe gekämpft, dass das Projekt zustande gekommen sei. „Und es hat sich gelohnt, zu kämpfen, dass an dieser historischen Stelle eine neue Klinik entsteht“, betont er mit Hinweis auf das benachbarte Gebäude, das früher als Krankenhaus gedient hat.
Glückwünsche aus der Stadt Rosenheim
Die Glückwünsche der Stadt Rosenheim überbrachte die Dritte Bürgermeisterin Gabi Leicht, die feststellte: „Die Klinik sorgt dafür, dass man im Alter ermutigt und ertüchtigt wird. Sie schließt die Lücke zwischen dem Krankenhaus und dem selbstbestimmten Leben zu Hause“. Per Video wünschte Landtagspräsidentin Ilse Aigner „alles Gute zum Start und viel Erfolg“. Die kirchliche Segnung nahmen die evangelische Pfarrerin Susanne Franke und die katholische Pastoralreferentin Birgit Hölper-Wendling vor.
Eröffnungsband durchtrennt
Am Ende des offiziellen Teils durchschnitt Hausherr Professor Nikolaus Netzer mit Unterstützung durch den stellvertretenden Landrat Hofer, Bruckmühls Bürgermeister Richter und die Dritte Rosenheimer Bürgermeisterin Leicht das symbolische Eröffnungsband.
Anschließend startete der „Tag der offenen Klinik-Tür“ mit zahlreichen Aktivitäten für die Besucher. So konnte man sich per Ultraschall einen Blick ins eigene Herz“ verschaffen oder mit dem von Andreas Schmidt durchgeführten Hypoxie-Toleranztest ausprobieren, wie sich im Körper bei Zufuhr eines auf elf Prozent – anstatt der üblichen 21 Prozent – reduzierten Sauerstoffgehaltes die Sauerstoffsättigung im Blut und die Herzfrequenz spürbar verändern.
Professor Netzer erläuterte in seinem Vortrag wesentliche Punkte zum Thema Demenz und brachte dabei den interessierten Zuhörern unter anderem für die Entstehung relevante Begriffe wie Tau-Protein und Acetylcholin sowie vorbeugende Maßnahmen nahe. Weitere angebotene Vorträge hatten unter anderem die Ernährung oder den Sozialdienst zum Thema.
Abgerundet wurde das vielfältige Programm beispielsweise mit Fitnessspielen und Führungen durch das Haus. Eine Formation der Musikkapelle Vagen unterhielt die Besucher mit Weisen.


