Ermittlungserfolg der Kripo Rosenheim
Senior in Prien brutal ausgeraubt: Das sind die internationalen Täter - diese Strafe droht ihnen
Sie haben einen Priener Senior gefesselt, bedroht und ausgeraubt. Jetzt sitzen die beiden dringend Tatverdächtigen in Untersuchungshaft. Was bisher über das Verbrechen bekannt ist und welche Strafe den Männern drohen kann.
Prien - Ein älterer Mann aus Prien hatte über eine Online-Plattform Kontakt zu einem anderen Mann aufgenommen. Doch das Treffen wurde zum Alptraum für den Senior. Denn als ihn die Online-Bekanntschaft am Donnerstagabend (20. Juni) in seiner Wohnung besuchte, ließ er offenbar unbemerkt einen zweiten Mann in die Wohnung. Wie das Polizeipräsidium Oberbayern Süd mitteilte, bedrohten die beiden den Senior dann über Stunden hinweg mit einem Messer, fesselten ihn und raubten ihn schließlich aus. Wertsachen und Bargeld im Gesamtwert eines mittleren fünfstelligen Betrags ergaunerten die Täter.
Erst am Freitagmorgen entfernten die Kriminellen die Fesseln und verließen die Wohnung. Nachdem der Priener Anzeige erstattete, übernahmen Ermittler der Kriminalpolizei Rosenheim unter der Sachleitung der Staatsanwaltschaft Traunstein, Zweigstelle Rosenheim, die Untersuchungen in dem Fall. Lange konnten sich die Männer nicht auf ihrem erfolgreichen Raub ausruhen, denn nur wenige Tage später, am Mittwoch (26. Juni), wurden die beiden dringend Tatverdächtigen in Frankfurt festgenommen. Im Hotelzimmer der beiden Männer wurden auch Teile der Tatbeute gefunden.
Einer der Täter bereits polizeilich bekannt
Wie genau die polizeilichen Recherchen in die hessische Stadt führten, dazu können derzeit keine weiteren Angaben gemacht werden, heißt es von einem Sprecher des Polizeipräsidiums Oberbayern Süd auf Anfrage der Chiemgau-Zeitung. Denn nach wie vor seien hier Ermittlungen am Laufen.
Bei den dringend Tatverdächtigen handelt es sich um einen 31-jährigen Jamaikaner, der andere ist ein 22-jähriger Venezolaner. Dieser ist auch bereits außerhalb Bayerns der Polizei bekannt, wie der Sprecher des Präsidiums Oberbayern Süd mitteilt. Jedoch nicht wegen eines Verbrechens wie in Prien. Es liegen auch keine Informationen vor, dass die beiden Männer andere solcher Raubzüge durchgeführt haben.
Bei einer Verurteilung: Freiheitsstrafe bis zu 15 Jahre möglich
Nach ihrer Festnahme wurden sie einen Tag später unter dem Tatvorwurf des schweren Raubes und der schweren räuberischen Erpressung dem Ermittlungsrichter vorgeführt. Der erließ einen Haftbefehl und die Männer kamen in Untersuchungshaft in einer Justizvollzugsanstalt.
Der gesetzlich vorgesehene Strafrahmen für die hier vorliegenden Tatvorwürfe beträgt eine Freiheitsstrafe von fünf bis 15 Jahren, erklärt Staatsanwalt Dirk Dombrowski, Sprecher der Staatsanwaltschaft Traunstein, Zweigstelle Rosenheim, auf Nachfrage der Redaktion. Welche Strafe aber – im Falle einer Verurteilung – letztlich gegen die Täter verhängt werden wird, ist dann Sache des zuständigen Gerichts.