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Entscheidung ist gefallen

Nun steht er fest: Der neue Standort in Prien zur Unterbringung von rund 50 Asylbewerbern

Der neue Standort der Asylbewerber-Pavillons in Prien liegt in einem Wohngebiet
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Der Abriss naht: Bisher waren am nun gefundenen Standort der Asylbewerber-Pavillons Obdachlose untergebracht. Diese wurden bereits umquartiert. Die maroden Häuser sollen abgerissen werden.

Schon vor zwei Monaten sollte der Marktgemeinderat Prien einen Beschluss über den neuen Standort eines Asylbewerber-Wohnpavillons fassen. Doch dazu kam es nicht, da die Verwaltung einen neuen Standort ins Spiel brachte. Jetzt ist die Entscheidung gefallen, wo die Asylbewerberunterkunft entstehen soll. 

Prien – Ursprünglich bereits im März stand im Bau- und Umweltausschuss des Markts Prien die Entscheidung an, ob auf dem Parkplatz mit der Adresse Stauden 1 – also direkt zwischen dem König Ludwig Saal und dem Ludwig-Thoma-Gymnasium gelegen – Wohnpavillons für rund 60 Asylbewerber errichtet werden sollen. Doch die Marktgemeinde Prien brachte kurz vor der Sitzung des Bau- und Umweltausschusses überraschend einen Alternativvorschlag ins Rennen – der nun tatsächlich auch das Rennen machte. 

Weshalb Stauden 1 nicht die beste Wahl war

Der ursprünglich angedachte und beantragte Standort Stauden 1 stieß beim Markt Prien nicht auf ungeteilte Zustimmung, wie Bürgermeister Andreas Friedrich (ÜWG) im Gespräch mit der OVB-Redaktion näher ausführt: „Das hat jedoch nichts mit der grundsätzlichen Bereitschaft Priens zu tun, Flüchtlinge aufzunehmen. Doch am ursprünglich geplanten Standort Stauden hätten wir im Grunde den Betrieb im König-Ludwig-Saal einstellen müssen, da wir dann keine Parkplätze mehr für die Besucherinnen und Besucher unserer Veranstaltungen gehabt hätten.“ Auch die Vermietung für Hochzeiten wäre dann nur noch sehr eingeschränkt möglich gewesen. Deshalb habe man mit der Jensenstraße 46/48/50 einen neuen Standort vorgeschlagen.

„Eigentlich ein relativ einfaches Vorgehen“

Die Standortverschiebung ging vom Markt Prien aus, da man dort zunächst den Alternativstandort prüfen und anbieten wollte. Auf diesen kam man übrigens mit „einem relativ einfachen Vorgehen“, wie Andreas Friedrich mitteilt: Wir haben die geplante Wohnanlage aus dem Bauantrag für Stauden 1 ausgeschnitten, auf verschiedene Grundstücke gelegt und geprüft, ob man die Anlage alternativ dort positionieren könnte“. 

Zusage dauerte etwas

Mit dem Standort Jensenstraße wurden Bürgermeister Friedrich und seine Stellvertreter, zweiter Bürgermeister Michael Anner jun. (CSU) und dritter Bürgermeister Martin Aufenanger (Freie Priener), dann bei Landrat Otto Lederer (CSU) vorstellig. 

Dass die Zusage dann doch ein wenig gedauert habe lag, wie eine Sprecherin des Landratsamtes Rosenheim auf Rückfrage der OVB-Redaktion mitteilt, daran, dass man zunächst prüfen habe müssen, ob die Anlage größenmäßig auf das Grundstück passt. Zusätzlich habe eine immissionsschutzrechtliche und baurechtliche Prüfung stattfinden müssen, da das Grundstück direkt an der Bahnlinie liegt. 

Bis vor kurzem waren hier Obdachlose untergebracht

In der Jensenstraße 46/48/50 stehen aktuell mehrere Gebäude, in denen bis Ende April noch Obdachlose untergebracht waren, wie Donat Steindlmüller, Geschäftsleiter der Priener Verwaltung, erläutert. Die Obdachlosen wurden inzwischen in entsprechenden Containern zwischen Bauhof und Heizwerk untergebracht.

Die Gebäude sind nach Auskunft Steindlmüllers in einem maroden Zustand und hätten ohnehin abgerissen werden müssen. Darüber entscheidet nun der Haupt- und Werkausschuss.

Neuer Standort bringt weitere Vorteile

Es sei schon immer im Raum gestanden, so Steindlmüller, in der Jensenstraße einen sozialen Wohnungsbau zu etablieren. Das habe sich jedoch leider nicht realisieren lassen. Von daher seien die Wohnpavillons eine gute Übergangslösung. „Und in ein paar Jahren, wenn die Pavillons wieder weg sind und man hier ein geräumtes Baufeld hat, gibt es vielleicht neue Möglichkeiten, etwas Sinnvolles entstehen zu lassen.“ 

Die Baumreihe entlang der Grundstücke in der Jensenstraße, dem Standort der neuen Asylbewerberunterkunft, bleibt erhalten.

Bäume bleiben

Zufrieden ist man bei der Verwaltung über die gute Planung des Bauamts, die stark dazu beigetragen habe, dass der Standort Jensenstraße vom Landratsamt Rosenheim akzeptiert wurde – und auch darüber, dass die dort stehende Baumreihe erhalten bleibt. „Auch wenn man vielleicht auf den einen oder anderen Container verzichten muss: Die Bäume fallen der Planung nicht zum Opfer,“ so Steindlmüller. Platz finden hier nun rund 50 Asylbewerber. Auch vier Parkplätze sind vorgesehen.

Kosten noch unklar

Ob es für den Landkreis bei den ursprünglich geplanten Kosten in Höhe von 1,3 Millionen Euro bleibt, weiß man noch nicht: Erst müssten noch einige Punkte bezüglich der Erschließung und aufgrund der Nähe zur Bahnlinie auch der Ausstattung der geplanten Container geklärt werden. 

Die ersten Flüchtlinge können voraussichtlich Ende 2023/Anfang 2024 einziehen. Das hängt jedoch auch von der Lieferzeit der Container ab. 

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