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„Grauenhafte Vorstellung“

„Wie Gefängniswand vor der Nase!“ Priener Bürger reagiert auf geplante Lärmschutzwände

In Prien sollen Lärmschutzwände am Bahngleis aufgestellt werden. Jens Bremer, der direkt am Bahngleis wohnt, ist über die Vorgehensweise verärgert. Wir haben mit ihm, Priens Bürgermeister Friedrich und der deutschen Bahn gesprochen.
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Jens Bremer aus Prien hat sich per Leserbrief bei OVB gemeldet. Er ist gegen die geplante Errichtung von Lärmschutzwänden an den dortigen Bahngleisen.

In Prien sollen Lärmschutzwände entlang der Bahngleise gebaut werden. Doch nicht jeder ist darüber glücklich – so wie Jens Bremer. Er wohnt direkt daneben und ärgert sich über das Vorhaben. Was Bürgermeister Andreas Friedrich und die Deutsche Bahn dazu meinen.

Prien – „Es war ein Schock, als ich das gelesen habe,“ so die Reaktion von Jens Bremer aus Prien über den Abriss der Bahnsteigdächer am Priener Bahnsteig. Die Deutsche Bahn (DB) hat Ende April ohne Kenntnis der Marktgemeinde die dortigen historischen Dächer abgebaut; nur die Säulen stehen noch.

Das ist aber noch nicht alles, was den Priener aufregt. Als direkter Anwohner am Bahngleis ist er gar nicht begeistert davon, dass die DB und die Gemeinde planen, Lärmschutzwände aufzubauen.

Züge haben nie Probleme gemacht

Seit 45 Jahren lebt Bremer in Prien und noch nie haben ihn die Züge gestört. „Natürlich ist es mal kurz lauter, wenn ich draußen im Garten bin und ein langer Güterzug vorbeifährt, aber wenn ich im Haus bin, höre ich den Zuglärm so gut wie gar nicht“, so Bremer gegenüber dem OVB. Für ihn sei es eine grauenhafte Vorstellung, wenn er irgendwann im Garten sitzt und es, so wörtlich, wie mit einer Gefängniswand vor der Nase sei. In seinem Leserbrief schreibt er: „Der historische Bahnhof wird abgebaut und als Entschädigung bekommt Prien eine hässliche Schallschutzwand, die der Attraktivität des Kurortes Prien den Rest gibt.“

Die Deutsche Bahn hat das letzte Aprilwochenende genutzt und im Priener Bahnhof vollendete Tatsachen geschaffen: Das historische Ensemble der Bahnsteigdächer – erbaut im Jahr 1909 – ist Geschichte. Obwohl die gesamte Konstruktion unter Denkmalschutz steht.

Bremer hat bereits Rücksprache mit einem Anwalt zu den geplanten Lärmschutzwänden in Prien gehalten. Er fordert auch, dass sich die DB frühzeitig mit den Anwohnern in Verbindung setzten müsse, um den Abstand zu den Grundstücken zu klären und diese sollten auch entscheiden dürfen, ob sie überhaupt eine solche Wand vor dem Anwesen haben wollen. „Es hat eine Befragung gegeben“, erklärt Bremer. Allerdings habe die nicht nur bei den direkten Anwohnern an Bahnhof und Bahngleis stattgefunden.

Jens Bremer hat sich per Leserbrief bei OVB gemeldet. Er ist gegen die geplante Errichtung von Lärmschutzwänden an den Bahngleisen in Prien.

Knappe Mehrheit für Lärmschutzwände

Priens Bürgermeister Andreas Friedrich erklärte auf Nachfrage, dass die Deutsche Bahn zuvor eine schalltechnische Untersuchung gemacht hatte und die Befragung im ermittelten, stark betroffenen Bereich gemacht wurde. „Die knappe Mehrheit hat sich dann für die Lärmschutzwände ausgesprochen“, so Bürgermeister Friedrich und wies darauf hin, dass die Planungen der DB noch nicht begonnen hätten und man noch nicht konkret sagen könne, wie und wo genau Lärmschutzwände benötigt werden. Bürger, die aber im betroffenen Bereich der Befragung liegen, können sich bei Sonderfällen an die Gemeinde Prien wenden, zum Beispiel, wenn ihr Grundstück sehr knapp am Bahngleis liegt und sie dadurch keine Sonne im Garten bekommen oder wenn sie in einem niedrigen Haus wohnen, das durch den Lärmschutz verdeckt werden würde. Hier werde bei der Planung nach einer Lösung gesucht.

Genauer Planungsbeginn auch von Seiten der Bahn nicht bekannt

„Konkrete Aussagen zu Ausführung und Details können zu diesem Zeitpunkt nicht getroffen werden.“, heißt es von einer Sprecherin der Deutschen Bahn AG. Jedoch ist als Beginn der Ausführungsarbeiten 2025 angepeilt. Anwohner können außerdem nicht entscheiden, ob eine Lärmschutzwand aufgebaut wird oder nicht. Wegen des Abstands zu den Grundstücken, werde die DB noch mit den Betroffenen in Kontakt treten.

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