Ermittlungen zu Tat in Kolbermoor laufen auf Hochtouren
Nach Einbruch bei Juwelier: Was verrät der Roller aus dem Mangfallkanal über die Täter?
Die Polizei ist sich so gut wie sicher, dass es sich bei dem im Mangfallkanal versenkten Roller um das Fluchtfahrzeug der Einbrecher handelt, die am 27. Juni ein Juwelier-Geschäft in Kolbermoor heimgesucht hatten. Wie die Ermittler jetzt weiter vorgehen.
Kolbermoor/Rosenheim – Die Kriminalpolizei Rosenheim ist sich so gut wie sicher, dass sie zumindest das Tat- beziehungsweise Fluchtfahrzeug, das beim Einbruch in ein Kolbermoorer Juwelier-Geschäft am Dienstag, 27. Juni, zum Einsatz kam, sichergestellt hat. „Bei dem Roller aus dem Mangfallkanal handelt es sich mit höchster Wahrscheinlichkeit um das Fahrzeug, das die Täter benutzt haben“, bestätigte Stefan Sonntag, Sprecher des Polizeipräsidiums Oberbayern Süd, auf Anfrage des OVB. Derzeit würden an dem Roller mögliche Spuren, die die bislang unbekannten Einbrecher hinterlassen haben könnten, gesichert und ausgewertet.
Einbruch dauert nur wenige Minuten
Dienstagfrüh (27. Juni) gegen 3.25 Uhr hatten sich die beiden Unbekannten Zutritt zu den Räumlichkeiten eines Juwelier-Geschäfts an der Rosenheimer Straße in Kolbermoor verschafft, indem sie gewaltsam den Glaseinsatz der Eingangstür zerstört hatten. Bereits wenige Minuten später hatten sie ihren Beutezug dann bereits beendet und sich mit Schmuckstücken im sechsstelligen Euro-Bereich auf dem Sport-Motorroller aus dem Staub gemacht.
Ein Zeuge, der auf den Einbruch aufmerksam geworden war, hatte sofort die Polizei verständigt, die wiederum eine Großfahndung mit zahlreichen Streifenwagen und einem Hubschrauber nach den Tätern einleitete. Allerdings ohne Ergebnis. Am Mittwoch dann ein Teilerfolg für die Ermittler: Im Mangfallkanal in Rosenheim in der Nähe des Unternehmens Krones wurde ein dort im Gewässer versenkter Roller entdeckt, bei dem es sich mit großer Sicherheit um das Fluchtfahrzeug handelt.
Welche Erkenntnisse die Kripo aus dem Fund des Gefährts zieht, dazu konnte Polizeisprecher Sonntag noch keine genauen Angaben machen. Klar sei, dass das Fahrzeug wenige Tage vor dem Einbruch im Raum Rosenheim als gestohlen gemeldet worden war. Was allerdings nicht darauf hin deuten müsse, dass die Täter aus der Region stammen. „Dieser Rückschluss lässt sich daraus nicht ziehen. Das wäre rein spekulativ“, so Sonntag.
Auf der Suche nach Videoaufzeichnungen
Zum allgemeinen Stand der Ermittlungen erklärte der Polizeisprecher, dass derzeit überprüft werde, ob es im Umfeld des Tatorts etwaige Kameraaufzeichnungen gäbe. Zudem würden aktuell die Ergebnisse von Zeugenbefragungen, Tatortbegehungen und der Spurensicherung ausgewertet. Auch ersten Hinweisen aus der Bevölkerung werde derzeit nachgegangen. Aktuell habe sich daraus aber noch keine heiße Spur ergeben.
Die Polizei hofft, dass nun vielleicht noch ein paar weitere Hinweise aus der Bevölkerung bei der Kripo (Telefon 08031/200-0) hinzukommen könnten, die sich auf den Fundort des Rollers beziehen. „Auch hier sind wir natürlich für jeden Hinweis dankbar“, sagte Sonntag gegenüber dem OVB. Eine weitere Möglichkeit sei, den Unbekannten über die gestohlenen Schmuckstücke auf die Spur zukommen. „Die Täter werden ja wahrscheinlich versuchen, die Schmuckstücke zu veräußern“, so Sonntag. Daher könne ein Weg zu weiteren sachdienlichen Hinweisen auch über die Veröffentlichung von Bildern „prägnanter Schmuckstücke“ aus dem Diebesgut führen. Sonntag: „Das werden letztlich die Ermittler entscheiden, ob das Sinn macht.“
Keine weiteren Erkenntnisse hat die Kripo hingegen bislang zur Frage, ob es einen Zusammenhang zwischen dem Einbruch in Kolbermoor und dem Einbruch in ein Traunsteiner Juwelier-Geschäft Anfang Juni gibt. „Um hier Zusammenhänge herstellen zu können, müsste beispielsweise die Täterbeschreibung in beiden Fällen konkreter sein“, erklärte Sonntag. Beide Fälle würden derzeit als eigenständig geführt und jeweils getrennt ermittelt. Neue Erkenntnisse würden dann aber zwischen den Ermittlungsgruppen ausgetauscht und abgeglichen werden.