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Olympia-Fahnenträger meldet sich bei Wasserburger

„Stimmung unglaublich“: Kanu-Goldmedaillen-Gewinner Max Rendschmidt sendet Gruß nach Wasserburg

Die erfolgreichen Olympioniken im Kanu schicken Grüße nach Wasserburg: (von links) Jacob Schopf, Max Lemke, Jule Marie Hake, Paulina Paszek, Tom Liebscher-Lucz und ganz vorne Max Rendschmidt.
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Die erfolgreichen Olympioniken im Kanu schicken Grüße nach Wasserburg: (von links) Jakob Schopf, Max Lemke, Jule Hake, Paulina Pasczek, Tom Liebscher-Lucz und ganz vorne Max Rendschmidt.

Er ist der erfolgreichste Kanu-Athlet in Deutschland: Goldmedaillen-Gewinner Max Rendschmidt. Was nur wenige wissen: Der Fahnenträger im Olympia-Finale in Paris hat einen Bezug zu Wasserburg. Zuvor hat er dem Bundeskanzler wegen der Sportpolitik die Leviten gelesen.

Wasserburg/Paris – „Die Liebe zum Sport wird immer dann entdeckt, wenn es Medaillen gibt“, ärgerte sich Max Rendschmidt, nachdem er nach dem Olympia-Sieg im Kanu-Vierer die Glückwünsche von Bundeskanzler Olaf Scholz entgegengenommen hatte. Er und Teamkollege Tom Liebscher-Lucz nutzten die Chance des Treffens in Paris, dem Kanzler in puncto Sportpolitik die Leviten zu lesen.

Kanute Max Rendschmidt über Gold bei Olympia: „Wunderbar, das mit der Familie zu erleben“

Die Förderung von sogenannten Randsportarten, die nur alle vier Jahre bei Olympia in den Fokus der Öffentlichkeit rücken, liegt dem Bonner Rendschmidt besonders am Herzen, weiß Wasserburgs Kapitän Gottfried Held. Er steht seit einigen Jahren mit dem Kanuten in Verbindung: Der Goldmedaillen-Gewinner sendete Held, ebenfalls ein leidenschaftlicher Kanu- und Bootsfahrer, unter anderem ein Selfie aus Paris. Darauf strahlen K4-Männer (Goldmedaille), K2-Männer (Goldmedaille) und K2-Damen (Bronzemedaille) unter dem Eifelturm in die Kamera. „Die Stimmung war unglaublich hier in Paris“, schreibt der Athlet. Es sei wunderbar gewesen, „das mit der Familie zu erleben“.

Gottfried Held (hinten links) und die jungen Wasserburger Stabhochspringer fuhren 2022 im von Max Rendschmidt gesponserten Kanu beim Hochsprung-Meeting am Tegernsee vor.

Für die Leichtathleten des TSV 1880 sponserte Rendschmidt nach Angaben von Held vor Jahren ein Kanu, mit dem die Stabhochspringer 2022 am Tegernsee zum Stegspringen fuhren. Eine Wassersport-Abteilung gibt es beim TSV Wasserburg jedoch nicht. Der Kontakt zu Held kam über eine Werft in Bonn zustande, bei der der Wasserburger Innschifffahrer seit 35 Jahren Boote erwirbt und die Rendschmidt unterstützt.

Dem Olympia-Sieger liegt die Förderung von sogenannten Randsportarten am Herzen. Sie führen, so auch der Tenor beim Treffen mit Kanzler Scholz, ein eher stiefmütterliches Dasein. Wenig beachtet, weshalb Prominenz sich auch selten bei Deutschen Meisterschaften, WM oder EM blicken lasse, sondern nur bei Olympia. Schlecht gefördert, weil immer wieder Geld gekürzt werde, so Rendschmidts Teamkollege Liebscher-Lucz.

Deshalb auch Rendschmidts Bereitschaft, den TSV Wasserburg und seine Leichtathleten mit einem Kanu zu sponsern, so Held. Die Leichtathletik beispielsweise erhalte oft nur bei Ereignissen wie Olympia die Aufmerksamkeit, die ihr gebühre. „Medaillen-Gewinner bekommen danach einen Empfang in ihrer Heimatgemeinde, dürfen sich ins Goldene Buch eintragen – das war‘s. Danach sind sie schnell wieder vergessen“, ärgert sich Held.

Er freut sich deshalb, dass Rendschmidt und seine Teamkollegen beim Treffen mit Scholz klare Worte gefunden haben. Und über den persönlichen Kontakt zum Gold-Medaillengewinner. „Ein bescheidener Athlet, der für den Kanusport unwahrscheinlich viel erreicht hat. Jetzt hoffe ich, dass er Wasserburg mal persönlich besucht.“

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