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Gemeinde kommt glimpflich davon

„Das ist nicht selbstverständlich“: Oberaudorf zieht nach den Hochwasser-Schäden Bilanz

In der Nähe der Eisenbahngumpe war der Auerbach am Tag des Unwetters gut gefüllt.
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In der Nähe der Eisenbahngumpe war der Auerbach am Tag des Unwetters bereits heftig aufgewühlt.

Auf den ersten Blick ist Oberaudorf bei den Unwettern vom 3. Juni glimpflich davongekommen. Trotzdem hatten die Helfer viel zu tun. Wo es gefährlich wurde, wie hoch der Schaden ist und was die Gemeinde aus dem Hochwasser lernt. 

Oberaudorf – „Wir sind mit einem blauen Auge davon gekommen“, resümiert der Kommandant der Oberaudorfer Feuerwehr, Rainer Mager, gut drei Wochen nach den heftigen Regenfällen. Vor allem mit Blick auf die Nachbargemeinden, die es nur wenige Kilometer entfernt deutlich schlimmer traf, sei in Oberaudorf nicht so viel passiert. Aus diesem Grund war Mager am Abend des 3. Juni sogar zunächst in Raubling, um dort bei einem Einsatz zu unterstützen. „Erst später habe ich erfahren, dass bei uns der größte Einsatz am Auerbach war“, meint der Kommandant. 

Auerbach drohte gefährlich zu werden

Doch auch dort waren die Helfer von Feuerwehr und Bauhof rechtzeitig zur Stelle, wie Florian Stuhlreiter, zweiter Kommandant der Feuerwehr Oberaudorf, bestätigt. „Der Auerbach hatte an einer Stelle bereits die Höhe des Ufers erreicht und drohte in Richtung des Ortsteils Reisach überzulaufen“, sagt Stuhlreiter. Mit einem Brettervorbau und einigen Sandsäcken konnten die Einsatzkräfte jedoch Schlimmeres verhindern. 

Der Auerbach im Bereich des gefährdeten Gebietes rund um den Ortsteil Reisach. Laut des zweiten Kommandanten der Feuerwehr Oberaudorf, Florian Stuhlreiter, stieg das Wasser nach der Aufnahme noch deutlich an.

Insgesamt neun Einsätze verzeichnete Kommandant Mager rund um das Hochwasser. So rückten die Helfer neben einer vollgelaufenen Tiefgarage auch zur unterspülten und teilweise abgebrochenen Fahrenbergstraße sowie den abgerutschten Forstweg zu den gemeindlichen Waldflächen am Falkenberg aus. 

„All das ist mittlerweile wieder behoben“, berichtete Bürgermeister Dr. Matthias Bernhardt im Rahmen der Gemeinderatssitzung. Er unterstrich, wie schnell alle Helfer in der Nacht des Unwetters verfügbar waren, und dass somit Schlimmeres verhindert werden konnte. „Das ist nicht selbstverständlich und ich danke allen Beteiligten für ihren großartigen Einsatz“, sagte der Rathauschef. 

Schaulustige während Hochwasser unterwegs

Bernhardt weist jedoch auch darauf hin, das Gefahrenbewusstsein in solchen Fällen zu schärfen. „Es waren noch einige auf teilweise schon überschwemmten Straßen mit dem Auto oder zu Fuß unterwegs”, sagte er. „Es gab schon neugierige Schaulustige, die uns aber nicht behindert haben“, bestätigt auch Stuhlreiter. Trotzdem möchte Bernhardt künftig die mobile Sirene einsetzen, um die Anwohner zu warnen. Diese müsste allerdings künftig von der Gemeindeverwaltung und nicht mehr von der Feuerwehr bedient werden, da das Feuerwehrauto in Krisensituationen an den Einsatzorten gebraucht wird. „Da können sie nicht auch noch mit der Sirene durch die Gegend fahren“, sagt Bernhardt. 

Laut den Schätzungen des Bürgermeisters kommen voraussichtlich 200.000 bis 300.000 Euro an Schadenskosten zusammen. „Zusätzlich hat uns das Hochwasser gezeigt, an welchen Schwachstellen wir nachbessern müssen“, betont Bernhardt und nennt den Durchlauf des Auerbachs an der Bad Trissl Klinik. „Da können wir nur von Glück reden, dass diesmal nichts passiert ist“, meint er. Für den unteren Bereich des Auerbachs auf Höhe Reisach sind ohnehin schon Maßnahmen geplant, um den Ortsteil vor einem weiteren Hochwasser abzusichern.   

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