Erstmaliges Angebot in der Kurstadt
„Sommer immer heißer“: Wie Bad Aibling seine Bürger zum Wasser trinken animieren will
Gerade in der großen Sommerhitze ist nicht nur ausreichend Schatten wichtig. Vor allem sollte jeder genügend Flüssigkeit zu sich nehmen. Mit einem neuartigen Ansatz werden Bad Aiblinger Bürger nun an den Hahn gebeten.
Bad Aibling – Welch große Bedeutung das Thema für die Stadt Bad Aibling hat, zeigte die namhafte Delegation an Entscheidungsträgern, die sich am Montagnachmittag im Kurpark versammelte. Und als Bürgermeister Stephan Schlier und Kurdirektor Thomas Jahn dann exemplarisch die selbst mitgebrachten Gläser zückten, um die neue Errungenschaft zu testen, unterstrichen die hohen sommerlichen Temperaturen die Notwendigkeit der städtischen Anschaffung. Doch worum geht es eigentlich?
Im Aiblinger Kurpark ragt seit Kurzem der erste offen zugängliche Trinkwasserbrunnen aus dem Boden, der allen Bürgern zur Verfügung steht. Ein zweiter soll in den kommenden Wochen am Marienplatz folgen. „Die Sommer werden immer heißer und das Thema Hitzeresilienz wird immer wichtiger“, betonte Rathauschef Schlier gegenüber dem OVB. Neben der Beschattung spiele dabei auch der Zugang zu Trinkwasser eine entscheidende Rolle.
Idee lag schon viele Jahre vor
Aus diesem Grund habe man nun die Trinkwasserbrunnen in Angriff genommen, die bereits auf einen CSU-Antrag aus der Amtszeit des Altbürgermeisters Felix Schwaller zurückzuführen seien. „Damals waren die Fördertöpfe leer, nun sah es wieder besser aus“, erklärte Schlier. Er bezeichnete den Standort am Eingang des Kurparks – nicht weit vom Kurhaus entfernt – als „hoch frequentierte Stelle“, was nicht zuletzt das Parkfest abermals verdeutlichte. Dort sollen sich die Bürger nun jederzeit erfrischen und frisches Wasser aus dem Hahn trinken können.
Laut Aiblings Klimaschutzmanager Albert Bernstetter sei der Trinkwasserbrunnen ein Bestandteil des Hitzeschutzkonzeptes, welches derzeit viele Kommunen beschäftige. „Es geht dabei auch darum, wie man die gehäuften Hitzetage besser gestalten kann.“ Seit etwa drei Wochen kann man im Kurpark per Knopfdruck kaltes Leitungswasser aus der rund 16.000 Euro-Anschaffung, für die entsprechende Fördermittel angezapft wurden, sprudeln lassen. Fördergeber ist das Wasserwirtschaftsamt Rosenheim.
„Schönes Zusatzangebot“ für den Kurpark
Wie Kurdirektor Thomas Jahn betonte, werde der Brunnen von Gästen und Besuchern bislang „sehr gut angenommen“. Für den Kurpark als Ruhezone und Entspannungsort sei die Wasserstelle ein „sehr schönes Zusatzangebot“, begrüßte Jahn die Installation des Brunnens.
Laut Bürgermeister Schlier habe man die Einrichtung zuvor auch mit der örtlichen Gastronomie abgesprochen. „Der Brunnen wurde hier aber als problemlos bewertet.“ Mit ins Boot hat man auch die Stadtwerke Bad Aibling genommen, die für die Wartung des Trinkwasserbrunnens zuständig sein werden. „So etwas ist in der heutigen Zeit nicht selbstverständlich“, bekräftigte Werkleiter Stefan Barber die neue Einrichtung, die überdies komplett barrierefrei zugänglich sei. Hochwertiges Bad Aiblinger Trinkwasser werde nun nicht mehr nur in die Haushalte befördert, sondern sei jetzt auch für jeden im Kurpark verfügbar.
Wenn Schlier und Jahn die Gläser heben
Laut Bauhof-Leiter Josef Feuersinger habe die Installation der Anlage etwa eine Woche in Anspruch genommen. Eine Besonderheit ist dabei der kleine gepflasterte Vorplatz des Brunnens, der aus ehemaligen Pflastersteinen des Marienplatzes errichtet wurde. „Der Brunnen spült alle 30 Minuten automatisch durch, sauberes Wasser ist somit also jederzeit garantiert“, erklärte zudem Feuersinger.
Den besagten Trinktest dürften Bürgermeister Schlier und Kurdirektor Jahn dann angesichts der Hitze an diesem Nachmittag sicher gerne über sich ergehen lassen haben. Ihr Fazit, nachdem sie ihre Gläser bis oben befüllt und einen kräftigen Schluck genommen hatten: „Schmeckt sehr gut, schmeckt nach Bad Aibling.“

