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Acht Vorfälle bekannt

Nach Biss-Attacken in Albaching: Das geschieht jetzt mit dem „Problem-Hund“

Lisa Leitl aus Albaching mit ihrer Hündin Maja, die vom „Problemhund“ gebissen wurde. Der kritisierte Vierbeiner ist ein Eurasier (Symbolbild), eine mittelgroße Rasse, die eigentlich als verträglich gilt.
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Lisa Leitl aus Albaching mit ihrer Hündin Maja, die vom „Problemhund“ gebissen wurde. Der kritisierte Vierbeiner ist ein Eurasier (Symbolbild), eine mittelgroße Rasse, die eigentlich als verträglich gilt.

Achtmal soll der „Problem-Hund“ von Albaching Artgenossen gebissen haben. Nach Bürger-Protesten ist nun eine Entscheidung über seine Zukunft gefallen. Wie es jetzt mit dem Eurasier weitergeht.

Albaching – Für viele Hundebesitzer in Albaching ist es wohl eine Erleichterung: Der Eurasier, ein Tier, das viele als „Problem-Hund“ bezeichnet haben, wurde von seiner Besitzerin, getrennt und in der Gemeinde abmeldet. Zuvor hatten Bürger dies monatelang gefordert, da sich die Besitzerin nach Beobachtung vieler nicht an die angeordnete Leinen- und Maulkorbpflicht gehalten hatte. Dies führte nach Angaben von verschiedener Hundebesitzer immer wieder zu Angriffen auf andere Tiere, unter anderem hatten Lisa Leitl und Christian Schöberl über einen Angriff auf die elfjährigen Jack-Russell-Terrier Maja berichtet.

Beim „Problem-Hund“ handelte es sich um die Rasse Eurasier, wie hier auf dem Symbolbild zu sehen.

Auch Bürgermeister Rudolf Schreyer hatte bestätigt, dass immer wieder Biss-Attacken gemeldet würden. Aufgrund dessen hat nun die Gemeinde den Hund von der Besitzerin getrennt. „Es tut uns sehr leid, dass wir diesen Schritt gehen mussten“, sagt Schreyer. Allerdings sei die Hundehalterin uneinsichtig gewesen und habe sich nicht an die Maulkorbpflicht gehalten. Laut Schreyer sei es achtmal zu Bissattacken gekommen. „Tierwohl bedeutet auch, andere Tiere zu schützen“, sagt er und betont: „So hart es klingt, in diesem Fall lag das Problem nicht vor der Leine, sondern dahinter.“

Inzwischen sei der Hund in der Gemeinde abgemeldet. „Mein letzter Stand ist, dass das Tier an die Tochter der Besitzerin übergeben wurde“, erklärt der Bürgermeister.

Tierheim arbeitet mit Verhaltenstherapeutin zusammen

Wegen Biss-Vorfällen abgegebene Hunde sind für Andrea Thomas, Vorsitzende des Tierschutzvereins Rosenheim, keine Seltenheit. „Wir haben immer wieder Tiere, die zu uns kommen, weil sie Menschen oder andere Tiere gebissen haben“, sagt Thomas. Grundsätzlich stelle sich für sie im ersten Moment immer die Frage: Wie konnte es überhaupt zu einem solchen Vorfall kommen? „Wenn der Hund sich nicht gut mit Artgenossen verträgt, warum durfte er dann frei laufen?“ Oft würden aber auch andere Gründe dahinter stecken. „Das Tier könnte beispielsweise Schmerzen haben, möglicherweise lebt der Hund auch in einer Umgebung, wo er nie zur Ruhe kommen konnte. Oder es wurde auch einfach in der Erziehung falsch vorgegangen“, sagt Thomas. Sie spreche deshalb auch ungern von „schwierigen Hunden“ oder „Problem-Hunden“.

Mit einem speziellen Programm versucht das Tierheim Rosenheim, Probleme dieser Art aufzuarbeiten. „Wir haben eine Hundeverhaltenstherapeutin, die viermal in der Woche vorbeikommt“, erklärt Thomas. Sie versuche zunächst die Gründe für die Probleme herauszufinden. Anschließend werde gemeinsam mit einem Trainingspartner, meist ein aktives Vereinsmitglied, das speziell dem Hund zugeordnet wurde, an den Problemen gearbeitet. Im Großteil der Fälle gelinge es dem Tierheim auch solche „schwierigen Fälle“ an Familien weiterzuvermitteln. „Ganz selten kommt es vor, dass wir einen Hund haben, der im Tierheim bleiben muss, weil es nicht anders geht“, sagt Thomas. Grundsätzlich sei die Einrichtung aber noch nie vor „schwierigen Fällen“ zurückgeschreckt.

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