Hündin Maja (11) angegriffen und verletzt
Brutale Biss-Attacke in Albaching: Lebt in der Gemeinde ein „gefährlicher Problem-Hund“?
Lebt in Albaching ein „gefährlicher Problemhund“? Davon sind zumindest einige Hundebesitzer überzeugt. Es soll schon zu mehreren Bissattacken gekommen sein. Zuletzt wurde Jack Russell-Hündin Maja angegriffen. Was Bürgermeister und Besitzerin des mutmaßlichen „Problem-Hundes“ dazu sagen.
Albaching – Lebt in Albaching ein „gefährlicher Problemhund“? Davon sind zumindest einige Hundebesitzer überzeugt. Darunter: Lisa Leitl und Christian Schöberl. Ihre Jack-Russel-Hündin Maja (11) sei kürzlich von einem Eurasier in Albaching angegriffen und gebissen worden. Der Angreifer, sagen sie, sei als Problemhund in Albaching bekannt, getan werde dagegen aber nichts.
„Wir waren auf unserer üblichen Runde unterwegs“, schildert Leitl die Szene. Die Kinder mit Kettcar und Roller, Schöberl und Leitl zu Fuß. „Die Stimmung war ausgelassen“, sagt sie. Sie hätten Futter für die Hasen gesammelt, bis sie auf Höhe des Albachinger Feuerwehrhauses dem Eurasier, einer mittel- bis großen Hunderasse, begegneten. Als der Hund die Familie entdeckte, habe er sich losgerissen, Maja gebissen und geschüttelt. „Das waren 30 Kilo gegen fünf“, sagt Leitl, „vom Größenverhältnis ist das wie eine Katze gegen eine Ratte“. Die Besitzerin des Eurasiers, eine ältere Dame, sei völlig überfordert gewesen und habe nicht reagiert. „Ich bin dann schreiend auf den anderen Hund losgegangen, hab ihn gepackt und von Maja weggezogen“, erzählt Leitl.
Maja muss notoperiert werden
Doch trotz des schnellen Eingreifens: Der Jack Russell trug eine große Wunde am Hinterbein davon und musste notoperiert werden. Für die Familie, insbesondere für die Kinder, ein traumatisches Erlebnis, erzählen Leitl und Schöberl. „Sie haben geschrien und geweint und überhaupt nicht gewusst, wie sie mit der Situation umgehen sollen“, erzählt Leitl. Denn Maja sei mehr als nur ein Haustier. „Die beiden kennen kein Leben ohne sie.“
Sechs Bissattacken bekannt
Leitl und Schöberl sprechen bei dem Eurasier von einem in Albaching bekannten, gefährlichen „Problemhund“. Sie wüssten von sechs Bissattacken im Gemeindegebiet, mehrmals sei der Hund bereits dem Ordnungsamt und der Polizei gemeldet worden. Auch sie selbst hätten schon vier Beinahe-Angriffe auf Maja erlebt. „Ich will, dass endlich etwas getan wird“, sagt Leitl. „Es kann nicht sein, dass es so lange dauert, bis dieses Problem gelöst wird.“
Albachings Bürgermeister Rudolf Schreyer bestätigt auf Anfrage, dass der Hund auch der Gemeinde bekannt sei. Er spricht von mehreren Bissattacken, auch der jüngste Vorfall mit Leitls Hündin Maja sei ihm bekannt. Aufgrund der Probleme sei bei dem Eurasier eine Leinen- und Maulkorbpflicht angeordnet worden. Die Besitzerin sei wegen einiger Verstöße gegen diese Pflicht auch mit einem Verwarngeld geahndet worden. „Wir hatten mehrere Gespräche mit der Dame, leider zeigte sie sich uneinsichtig.“ Nun sei man im Gespräch mit dem Landratsamt über das weitere Vorgehen. Es stehe auch im Raum, den Hund von der derzeitigen Besitzerin zu trennen. „Für mich ist das ein großer Zwiespalt“, gibt Schreyer zu, „natürlich will ich niemandem etwas wegnehmen. Jedoch ist die Situation nicht mehr tolerierbar.“
Besitzerin: „Meine Hündin ist nicht einfach“
Auch Anfrage bestätigt die Besitzerin des Eurasiers den Vorfall mit Maja. Sie sei mit einer Rollleine unterwegs gewesen, dabei habe sich ihr Hund leider von dieser losgerissen. Dass es zu einem Biss gekommen sei, habe sie nicht gesehen. „Meine Hündin ist nicht einfach“, gibt die Besitzerin zu. Auch an einen weiteren Bissvorfall könne sie sich erinnern. Sie versuche deshalb, nicht im Ort spazieren zu gehen. Dass ihr Hund eine Maulkorbpflicht habe, sei ihr nicht bekannt.
Der „Problem-Hund“ von Albaching scheint aber kein Einzelfall zu sein. Auf Anfrage erklärt das Landratsamt, dass im Jahr 2023 im gesamten Landkreis-Gebiet insgesamt 18 Beißunfälle mit Hunden gemeldet wurden. Dabei seien 12 Personen und 11 andere Tiere verletzt sowie ein anderes Tier getötet worden.

