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Zertifizierung auf Weg zur Klimaneutralität

Die nächsten Schritte: So will der Landkreis Rosenheim klimaneutral werden

Wie kann man im Landkreis Rosenheim auf dem Weg zur Klimaneutralitiät weitere Energie sparen? Eine Frage, mit der sich im Rahmen des Zertifizierungsverfahrens für den European Energy Award jetzt ein Energiebeirat befassen soll.
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Wie kann man im Landkreis Rosenheim auf dem Weg zur Klimaneutralitiät weitere Energie sparen? Eine Frage, mit der sich im Rahmen des Zertifizierungsverfahrens für den European Energy Award jetzt ein Energiebeirat befassen soll.

Der Landkreis Rosenheim soll klimaneutral werden: Der Weg zur EEA-Zertifizierung (European Energy Award) wurde bereits im vergangenen Jahr vom Kreistag geebnet. Jetzt hat der Umweltausschuss die nächsten Schritte festgelegt.

Rosenheim - Einzig Kreisrat Andreas Winhart (AfD) wollte sich mit der Analyse des Ist-Zustandes und den für die Zukunft geplanten Maßnahmen nicht anfreunden, die die Verwaltung dem Gremium vorstellte. „Wir geben Geld aus für Zertifizierungen, die uns keinen Millimeter weiterbringen“, wetterte er.

Winhart verlangt Auskunft über Kosten

Wie schon bei der Studie zur Treibhausgasbilanz des Landkreises, die das Institut für nachhaltige Energieversorgung (INEV) mit Sitz in Rosenheim erstellte, verlangte Winhart von Landrat Otto Lederer (CSU) Auskunft über die entstandenen Kosten in der nächsten Sitzung. „Wir haben einen Beschluss des Kreistages, uns am EAA zu beteiligen. Den vollziehen wir“, konterte Lederer Winharts Vorstoß.

Bei der Analyse des Ist-Zustandes wurden die bisher im Landkreis realisierten Aktivitäten zur Energieeinsparung und zum Klimaschutz erfasst und bewertet. Folgende sechs Bereiche wurden beleuchtet: Entwicklungsplanung und Raumordnung, kommunale Gebäude und Anlagen, Ver- und Entsorgung, Mobilität, interne Organisation sowie Kommunikation und Kooperation.

Bewertung erfolgt nach Punktesystem

Auf der Basis der Erkenntnisse wird anhand eines Punktesystems ein Stärken-Schwächen-Profil erstellt, das Grundlage für weitere Maßnahmen ist. Für eine Zertifizierung muss der Landkreis mindestens 50 Prozent der zu vergebenden Punkte erreichen. Bisher schafft er laut Verwaltung nur 30 Prozent. Vor allem im Bereich der kommunalen Gebäude und Anlagen sieht Landrat Otto Lederer noch viel Potential, das ausgeschöpft werden kann.

Um das gesteckte Ziel innerhalb des Projektzeitraums von drei Jahren zu erreichen, erstellt ein aus Verwaltungsmitarbeitern des Landratsamtes bestehendes „Energieteam“ derzeit unter Federführung der Wirtschaftsförderstelle ein Arbeitsprogramm, welches den Kreisgremien anschließend zur Billigung vorgelegt wird.

Die haben sich unheimlich viel Mühe gegeben

Landrat Otto Lederer über die Mitwirkenden im Energieteam

Der Landrat lobte in diesem Zusammenhang das ehrenamtliche Engagement der Teammitarbeiter. „Die haben sich unheimlich viel Mühe gegeben und auch gute Vorschläge gemacht.“ Jetzt ist es nach seiner Ansicht an der Zeit, zusätzlich externe Expertise in den Prozess miteinzubringen, der von INEV bis zur Zertifizierung begleitet wird.

Die soll ein zu gründender Energiebeirat liefern, dem neben fachlich involvierten politischen Mandatsträgern und Energieexperten auch engagierte Bürgerinnen und Bürger angehören sollen. „Wir können beispielgebend sein und auch andere Kommunen zu ähnlichen Schritten ermuntern“, sagte der Landrat in der Sitzung.

Ohne nochmals direkt auf Winharts Kostenanfrage einzugehen, machte Lederer deutlich, dass nicht an eine Entschädigung der Beiratsmitglieder gedacht ist. „Wir gehen davon aus, dass die berufenen Mitglieder ehrenamtlich tätig sind.“

Scharmützel vor der Abstimung

Ehe das Gremium gegen Winharts Stimme die vom Landrat vorgeschlagene Vorgehensweise billigte, gerieten Lederer und der AfD-Landtagsabgeordnete nochmals kurz aneinander. Auslöser war Winharts bissig gemeinter Vorschlag, man solle in den Energiebeirat auch einen Vertreter des Bundes der Steuerzahler berufen. „Ich weiß nicht, ob das ein besonders qualifizierter Beitrag war“, kommentierte Lederer diesen Vorstoß.

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