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Verwüstung und Raub in St. Benedikt-Kapelle

Ins Weihwasser uriniert und Tür aufgesprengt: Neuer Kolbermoorer Kapellen-Diebstahl kein Einzelfall

Die Familie Stettner, im Bild Franz Stettner jun., betreut die St. Benedikt Kapelle in Kolbermoor, die nun zum wiederholten Male Schauplatz von Einbrüchen und Vandalismus geworden ist.
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Die Familie Stettner, im Bild Franz Stettner jun., betreut die St. Benedikt Kapelle in Kolbermoor, die nun zum wiederholten Male Schauplatz von Einbrüchen und Vandalismus geworden ist.

Nachdem die St. Benedikt-Kapelle im Kolbermoorer Spinnereipark am Dienstagabend (3. Dezember) beschädigt und ausgeraubt wurde, sucht die Polizei nach Zeugen. Der Vorfall löst nicht nur eine Welle der Empörung aus, er reiht sich auch in eine traurige Liste „schlimmer“ Vorkommnisse ein.

Kolbermoor – Diebstahl macht auch vor Gotteshäusern nicht Halt. Das zeigte sich nun in Kolbermoor, nachdem Unbekannte in der Nacht auf Mittwoch (4. Dezember) in der St. Benedikt Kapelle, inmitten des alten Spinnereiparks, den Opferstock aufgebrochen und eine unbekannte Summe Bargeld entwendet hatten, wie die Polizei mitteilte. Außerdem wurde die Weihnachtsdekoration demoliert. Ein ärgerlicher und teurer Vorfall, der sich in eine traurige Liste ähnlicher Vorkommnisse aus der Vergangenheit einreiht.

„Da stimmt etwas nicht“, hatte ein Kolbermoorer Bürger, der die 2008 errichtete Kapelle regelmäßig besucht, am Telefon mitgeteilt, berichtet Franz Stettner Jun. vom Dienstagabend. Seine Familie betreut das Gotteshaus in der Nähe des Spinnereiweihers, welches sein Großvater Franz Stettner damals gestiftet hatte. „Es hat sich dann herausgestellt, dass es einen Einbruch am späten Dienstagnachmittag oder am frühen Abend gegeben haben muss“, erklärt Stettner jun.; nachts werde die aus Sichtbeton erbaute Kapelle in der Regel abgeschlossen.

Wie viel Geld gestohlen wurde

Vor Ort habe sich, so Stettner, ein Bild der Verwüstung dargeboten: „Der Opferstock war aufgebrochen, Bänke umgekippt, Weihnachtsdekoration umhergeschmissen.“ Da die Spenden aus dem Opferstock von der Pfarrei regelmäßig geleert werden, könne der entwendete Betrag nur geschätzt werden. „Das war sicher keine riesige Summe, vielleicht 50 Euro“, vermutet Stettner. Schlimmer sei der Sachschaden, der durch den Einbruch entstanden ist. „Der Opferstock war massiv einbetoniert, trotzdem wurde er aufgebrochen und der Schaden hierfür liegt bestimmt bei 500, 600 Euro“, erklärt Stettner ernüchtert.

Dass der Opferstock überhaupt einbetoniert war – wenngleich sich die Diebe auch hiervon nicht bremsen ließen –, lag an der unrühmlichen Historie. Laut Stettner sei alleine dieser schon drei Mal gewaltsam geöffnet worden. „Seit dem die Kapelle existiert, hatten wir schon regelmäßig Ärger mit ähnlichen Fällen“, sagt Stettner. Ihm zufolge würden sich dort immer wieder vermutlich Jugendliche herumtreiben und Schaden anrichten. So seien herumliegende Bierflaschen oder Zigaretten in dem nur zehn Quadratmeter großen Gotteshaus noch das geringste Problem.

Sprengversuch und ins Weihwasser gepinkelt

„Hier wurde schon mal in den Weihwasserkessel uriniert, auch haben Unbekannte mal versucht, mit Feuerwerkskörpern die Tür aufzusprengen.“ Ebenso sei das Gebäude schon mit Graffiti beschmiert worden. Die vielen Vorfälle habe man stets zur Anzeige gebracht. Jedes Mal erfolglos. „Wir hatten schon immer Probleme damit, aber in den vergangenen Jahren, wohl seit der Coronapandemie, ist es immer schlimmer geworden“, sagt Stettner. Trauriger Höhepunkt mit dem wohl größten Schaden sei nun der Fall am Dienstagabend gewesen. Doch auch hier gibt es bislang keine Erkenntnisse.

Schauplatz für Beschädigung und verstreute Weihnachtsdekoration: Die St. Benedikt Kapelle in Kolbermoor.

Die Polizeiinspektion Bad Aibling hat ein Strafverfahren wegen des „besonders schweren Falls des Diebstahls sowie der gemeinschädlichen Sachbeschädigung eingeleitet“. Die Polizei bittet mögliche Zeugen, sich unter der Rufnummer 08061/90730 zu melden.

Kann die Kapelle nun offen bleiben?

Ob der Schaden, ungeachtet der weiteren Ermittlungen, noch vor Weihnachten wieder beseitigt werden kann, ist laut der Familie Stettner unklar. „Wir werden die Kapelle aber auf jeden Fall geöffnet lassen“, versichert Franz Stettner jun.. Zum einen, um den Bürgern den Besuch und das stille Gebet weiterhin zu ermöglichen. Zum anderen, „damit die Leute sehen, was dort beschädigt worden ist“. Die Glasscherben habe man jedoch selbstverständlich beseitigt.

Der Vorfall aus Kolbermoor sorgt auch in den sozialen Netzwerken für Empörung. „Mei Ihr armseligen Gratler“, schreibt etwa ein Facebook-Nutzer über den dreisten Diebstahl. Weitere Kommentare wie „Ohne Worte“, „echt traurig diese Respektlosigkeit“ oder „welch eine traurige Welt“ sind dazu zu lesen. Und ein solches Vergehen passiert auch in der Region nicht zum ersten Mal. So sind etwa in Rosenheim vergangenes Jahr unbekannte Täter in das Pfarreigebäude der alt-katholischen Kirche eingebrochen und haben dort eine Schneise der Verwüstung hinterlassen.

2019 brach ein Dieb in die Pfarrkirche in Schnaitsee ein und entwendete Altarkerze, ein Sitzkissen sowie einen Heizteppich. Etwas kurioser verhielt es sich im März dieses Jahres in der Gemeinde Feldkirchen-Westerham. Dort war zur Überraschung vieler eine Jesus-Statue an einer Parkbank aufgetaucht. Kurze Zeit später war diese wieder verschwunden und sorgte für Rätselraten. Damals stellte sich jedoch heraus, dass die Statue nicht aus einer Kirche in der Gemeinde entwendet wurde, sondern aus einem anderen Gotteshaus.

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