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Jahresrückblick 2023

Pläne für die Kampenwandbahn gekippt – Oder doch nicht? So lief der Kampf

Über die Region hinaus bekannt: die alten Gondeln der Kampenwandbahn.
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Über die Region hinaus bekannt: die alten Gondeln der Kampenwandbahn.

Ein langjähriger Streit erreichte 2023 seinen Höhepunkt. Im Kampf um die neue Kampenwandbahn in Aschau kam es zum großen Showdown vor dem Bayerischen Verwaltungsgericht. Doch das Ergebnis war für viele überraschend. 

Aschau im Chiemgau – „Dringend notwendige Sanierung”, sagt der Betreiber der traditionellen Kampenwandbahn in Aschau. „Umweltzerstörung”, entgegnete der Bund Naturschutz und klagte gegen die Genehmigung der neuen Trasse durch das Rosenheimer Landratsamt. Seit Jahren ist die Modernisierung der Kampenwandbahn ein umstrittenes Dauerthema. Und zunächst sah alles danach aus, als würde die Anlage aus den 1950er Jahren problemlos erneuert werden können.

Achter- statt Vierer-Gondeln

Bei der Sanierung der Anlage sollten die Kapazitäten erhöht werden, indem die bisherigen Vierer-Gondeln durch Achter-Gondeln ersetzt werden. Auch die Tal- und Bergstationen sollten erneuert werden. Zudem werden im Bescheid des Landratsamtes Sonderfahrten zu später Stunde erlaubt. Als die „wohl radikalste Änderung an einer Seilbahn” bezeichnete Elisabeth Zollner-Niedt, Vorsitzende Richterin des Bayerischen Verwaltungsgerichts, die Pläne des Betreibers. 

Zu viel für den Bund Naturschutz, der gegen die erteilte Baugenehmigung klagte. Ende Oktober trafen sich alle Parteien zu einer mündlichen Verhandlung direkt am Fuße der Seilbahn. Im Fokus: „Die Gefährdung des am Gipfel ansässigen Birkhuhns und der Eingriff in den Naturwald.“ 

Letzteres gab schließlich den Ausschlag für die Entscheidung des Verwaltungsgerichts. „Aus dem Genehmigungsbescheid und aus den Unterlagen lässt sich nicht eindeutig entnehmen, welche Bäume für die Aufweitung der Trasse gefällt werden dürfen“, stellte die Richterin fest.  Die Genehmigung von 2022 ist nach Ansicht der zuständigen Kammer daher unbestimmt und rechtswidrig. 

Die ungewöhnliche mündliche Verhandlung an der Kampenwand (rechts) sollte die Entscheidung zur Klage gegen die neue Bahn bringen. Doch das Gericht lässt sich Zeit.

Doch damit ist der Streit um die Kampenwandbahn noch nicht beendet. Betreiber Eric Zibl hält auch nach dem jüngsten Urteil des Verwaltungsgerichts an den Plänen fest. „Das Gericht sieht die angegriffene Genehmigung des Landratsamtes Rosenheim zwar im forstrechtlichen Teil als zu unbestimmt an, hat das Vorhaben der Erneuerung der Kampenwandseilbahn aber nicht gänzlich in Frage gestellt.”  Die festgestellte Unschärfe der neuen Genehmigung kann und muss laut Zbil nunmehr beseitigt werden. Der Kampf um die Modernisierung geht also vermutlich im kommenden Jahr in die nächste Runde. 

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