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Portrait der Woche

„Für eine Sache entscheiden“: So ticken die Basketball-Stars Sophie und Maria Perner des TSV Wasserburg

Sophie (links) und Maria Perner, die beiden Basketball-Spitzenspielerinnen des TSV Wasserburg im Portrait.
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Sophie (links) und Maria Perner, die beiden Basketball-Spitzenspielerinnen des TSV Wasserburg im Portrait.

Sophie und Maria Perner sind Spitzen-Spielerinnen des Wasserburger Basketballteams. Im Interview sprechen die Schwestern über ihre Leidenschaft für den Sport, ihre Familie und ihre Ziele – den Aufstieg in die Erste Bundesliga.

Wasserburg – Wendig, flink und trickreich: Wenn sie den Ball haben und durch die Halle sausen, kommt der Gegner gehörig unter Druck. Sophie und Maria Perner gehören zu den Stars der Basketballabteilung des TSV 1880 Wasserburg – ein Geschwisterpaar, mit dem das Team in dieser Saison wieder ganz oben in der Zweiten Liga mitmischt.

Im vergangenen Jahr blieb den Wasserburgerinnen der Sprung in die Erste Liga versagt, obwohl sie sich sportlich qualifiziert hatten. Aber unter den gegebenen Umständen, organisatorisch, finanziell, war es für den Verein nicht zu packen. Klappt es diesmal? Pünktlich kommen sie zum Gespräch mit der Zeitung ins Badria-Restaurant. Charmant, herzlich und offen, von Fremdeln keine Spur, obwohl sie den Interviewer kaum kennen.

Ob sie viel Fanpost erhalten? Nein, Fanpost kriege sie nicht, antwortet Sophie Perner mit einem Lächeln. „Heutzutage kommt das Feedback per Instagram.“ Auf dieser Social-Media-Plattform erhält das Team regelmäßig Komplimente wie „gutes Spiel“, „weiter so“ oder „es macht Spaß, euch zuzuschauen“.

Zufällige Begegnung entpuppt sich als Fan

Unvergesslich ist für Sophie und Maria Perner, wie sich im vergangenen Jahr in Rosenheim ein kleines Mädchen bei einer zufälligen Begegnung als Fan entpuppte. Weit weg von Wasserburg. „Mit der Kleinen haben wir dann ein Foto gemacht und gequatscht.“ An diesen „schönen, dankbaren Moment“ erinnern sich die beiden Sportlerinnen noch heute. Eine gute Gelegenheit für die Fans, mit ihnen in Kontakt zu kommen, bietet sich vor allem bei den Matches in der Badria-Halle. Sophie und Maria Perner kosten dieses Zusammensein gerne aus, lassen sich umarmen. „Ich freue mich, wenn nach dem Spiel Leute zu mir kommen. Von denen kommt die nötige Unterstützung, sie feuern uns an“, sagt Maria Perner.

Dass es in der Halle oft ziemlich laut zugeht, stört sie überhaupt nicht. Im Gegenteil: „Das ist eine extra Motivation.“ Aufgewachsen sind die beiden Schwestern in Rosenheim, haben dort das Ignaz-Günther-Gymnasium besucht. Was hat sie am Basketball gereizt? „Also wir kommen aus einer Basketball-Familie“, erzählt Sophie Perner. „Schon unsere Eltern haben Basketball gespielt, unser älterer Bruder, unser Opa, unsere Tante, unser Onkel, alle.“ Zuerst aber tanzten sie Ballett, doch mit wenig Begeisterung.

Beide fingen Feuer

Beim Basketball dagegen fingen sie schnell Feuer, die erste Übungsstätte bot ihnen der Sportbund DJK Rosenheim. Sophie Perner erinnert sich, dass es in ihrer Jugend eine Kooperation zwischen Rosenheim und Wasserburg in dieser Sportart gab – und alsbald spielte sie in der Ersten Liga für den TSV, zu dessen Kader auch die spätere Goldmedaillengewinnerin Svenja Brunckhorst gehörte. „Das war für mich ein großer Kick.“

Maria Perner wechselte ebenfalls nach Wasserburg, wo sie sich größere Chancen für ihre weitere Sportkarriere erhofft. Das Nationalteam ist ihr erklärtes Ziel. Auf die Frage nach ihren Vorbildern muss das Schwestern-Duo nicht lange überlegen: Das sind die Eltern und der Bruder. „Wir verstehen uns echt gut in der Familie. Und wir wissen, dass all das, was wir machen, ja nur möglich ist mit der ganzen Unterstützung, die wir durch sie haben.“

Steckbrief

Name: Maria Perner

Geburtsdatum: 24. März 2006

Geburtsort: Rosenheim

Wohnort: Rosenheim

Studium: Ab Ende des Jahres

Neben dem Talent gehört natürlich auch jede Menge Durchhaltevermögen dazu, nach oben zu kommen. Also sich zum Training aufzuraffen, auch an Tagen, an denen es schwerfällt. Auf so manche Feste zu verzichten. „Man muss sich halt für eine Sache entscheiden und die auch durchziehen“, fügt Maria Perner hinzu. Die wahren Freunde bleiben.

Joggen, klettern, relaxen am Badesee

Trotz aller Fokussierung auf den Basketball: Die Perner-Schwestern gehen gerne joggen, klettern auch mal die Berge hoch oder relaxen am Badesee: Nach dem Motto: Abschalten von der Korbjagd, das muss schon möglich sein. Im vergangenen Jahr verbrachte Sophie Perner im Rahmen ihres Studiums ein paar Monate in Edinburgh, und sie nutzte die Gelegenheit, Land und Leute kennenzulernen. „Eine absolut schöne Zeit“, sagt sie im Rückblick. Mit im Programm: Ein Ausflug zum geheimnisvollen Loch Ness. Mit anderen Studenten habe sie sich in Schottland über alles Mögliche austauschen können, auch über Politik. „Es ist doch wichtig, dass man Bescheid weiß, dass man die Weltlage im Blick hat. Ich will informiert sein.“

Steckbrief

Name: Sophie Perner

Geburtsdatum: 10. Oktober 2000

Geburtsort: Rosenheim

Wohnort: Rosenheim

Studium: Immobilienmanagement

Ihre Wahrnehmung ist, dass dieses Bedürfnis in ihrer Generation nicht allzu groß zu sein scheint. Maria Perner hört ihrer Schwester aufmerksam zu, sie aber peilt erst für Ende des Jahres ein Studium an – in Richtung Architektur. Das Training geht für sie derzeit vor. Zum Klavierspielen kommt sie kaum noch. Das große Ziel haben die beiden fest im Blick: den Wiederaufstieg in die Erste Bundesliga.

Die Frage ist nur, ob sich die Voraussetzungen im Vergleich zur vergangenen Saison entscheidend geändert haben. Wechseln die Schwestern den Verein, wenn der Wunsch nicht in Erfüllung geht? „Das können wir jetzt noch nicht beantworten“, geben sie zu verstehen. Sie würden sich darauf konzentrieren, „ihren Teil zu machen“ – so wie die anderen Spielerinnen auch. Im Spielbetrieb sind sie jedenfalls mit großen Schritten unterwegs – unlängst besiegten die Wasserburgerinnen den bis dahin ungeschlagenen Tabellenführer Bad Homburg. „Da hat man gesehen, dass wir auf dem Niveau mithalten können“, betont Sophie Perner. Sie ist zuversichtlich: Mit diesem Team, in dieser Mischung und mit Luis Prantl als Trainer, könne der Aufstieg gelingen. Es gibt wohl kaum einen Wasserburger, der es ihnen nicht gönnen würde.

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