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Auszeichnung für ihr Lebenswerk

„Sprachlos, erfreut und durcheinander“: Wasserburger Schauspielerin Marie Theres Relin erhält „Golden Arrow“

Bei der Gala in Wien (von links): Dan Shechtmann (Nobelpreisträger), Veranstalter David Ungar-Klein mit Sohn Leo, Marie Theres Relin, Penny McLean und Václav Klaus (ehemaliger Präsident Tschechiens).
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Bei der Gala in Wien (von links): Dan Shechtmann (Nobelpreisträger), Veranstalter David Ungar-Klein mit Sohn Leo, Marie Theres Relin, Penny McLean und Václav Klaus (ehemaliger Präsident Tschechiens).

Wasserburgs Schauspielerin und Bestseller-Autorin Marie Theres Relin hat jüngst in Wien den „Golden Arrow“ überreicht bekommen, eine Auszeichnung für ihr Lebenswerk. Dem OVB berichtet sie exklusiv, wie sie die Nachricht erhielt und wie sie die Preisverleihung erlebte.

Wasserburg/Wien – Ich bin eben am Putzen, da klingelt mein Handy. Behände springe ich über den Putzeimer, bleibe elegant mit der Zehenspitze daran hängen, das Wasser ergießt sich über den Boden, atemlos erreiche ich das Telefon mit „darf ich dich gleich zurückrufen?“ und mache mich daran, die mittlere Katastrophe zu beseitigen. Da das Wasser seine Wege sucht, bin ich beschäftigt und habe Zeit zum Nachdenken.

Marie Theres Relin erhält Auszeichnung für ihr Lebenswerk

David Ungar-Klein lernte ich im vergangenen Jahr kennen. Er ersteigerte das Tagebuch meiner Mutter, welches mein Cousin –Adoptivsohn meines Onkels – in einer Online-Auktion verscherbelte, um es mir zu schenken, damit es nicht in falsche Hände geriete. Seine großzügige Geste ließ uns Freunde werden und nun lud er mich zum „22. Wiener Kongress“ (Vienna Congress) als Rednerin ein. Es ist eine Ehre, in der hochrangig besetzten Veranstaltung präsent zu sein, bei welcher Namen wie Francis Ford Coppola, Steve Forbes, Bill Gates, Hans-Dietrich Genscher, um nur ein paar zu nennen, schon beiwohnten.

David ruft erneut an. „Pass auf, Marie Theres, wenn du am Sonntag in Wien landest, wirst du direkt am Flugzeug abgeholt und ins Hotel Imperial gebracht.“ Ich lache auf, noch immer mit Wischmopp in der Hand, und sage scherzhaft „Ich steige aber nur aus, wenn der rote Teppich ausgerollt wird.“ Er lacht. „Den bekommst du ohnehin, denn nach dem Kongress wird der „Golden Arrow 2025“ verliehen. Den bekommen Menschen mit zielgenauen Visionen, die das Unmögliche möglich machen. Diesmal wird der ehemalige Präsident von Serbien, Boris Tadić, ausgezeichnet werden und die zweite Gewinnerin heißt Marie Theres Relin.“ Ich bin sprachlos, erfreut und durcheinander. „Ich?“, hinterfrage ich ungläubig. „Ja, du verdienst diesen Preis für dein Lebenswerk.“ Ich kann es nicht fassen, gerade jetzt, wo ich nicht einmal einen Verlag für mein neuestes Buch „Briefe an eine ungeborene Liebe“ finde – trotz des Titels „Bestsellerautorin“ und nun bekomme ich diese Auszeichnung!

Dreharbeiten und Lesung

Das Wochenende hatte es dann in sich: Zuerst Dreharbeiten in Wasserburg mit dem BR-Lebenslinien-Team, die die Fahrt nach Miesbach und meine Lesung im Waitzinger Keller filmisch dokumentierten. Die Ausstrahlung der Doku wird voraussichtlich im Dezember sein. Am nächsten Tag mit der Bahn und drei Stunden Verspätung nach Duisburg und dort eine weitere Lesung aus „Szenen keiner Ehe“ – jeweils mit einmaligem Publikum. Direkt nach dem Applaus runter von der Bühne und zum Flughafen.

Bei der Ankunft in Wien steht doch tatsächlich eine schwarze Limousine am Flugzeug. Der Fahrer hält meinen Namen in die Luft und begrüßt mich freundlich. Ich versinke förmlich auf dem Hintersitz und mir wird klar, dass dieser Sonderstatus unsere Politiker fernab von jeder Realität leben lässt. Vorbei an Privatjets geht es zur internen Grenzkontrolle, die uns weiterwinken. Der Fahrer hält mir die Tür auf und ich lande in einem edlen VIP-Raum. Dort wartet bereits der nächste Fahrer, der mich ins Hotel Imperial bringt.

Herzliche Begrüßung

Die Suite, in der ich untergebracht bin, mit historischen Plüschsesseln, Vorhängen und Gemälden, alles im kaiserlichen Blau, ist riesig. Ich komme mir mittlerweile wie im Film vor – alles erscheint unwirklich. Schnell schlüpfe ich in die Stöckelschuhe und meine neue Rolle und schreite als „VIP“ am großen Sissi-Gemälde vorbei Richtung Dinner. Allein unter Wissenschaftlern, Politikern und Nobelpreisträgern, so kommt es mir vor, wäre da nicht meine „Ziehmutter“ Penny McLean, die ich seit 50 Jahren kenne und liebe. Herzlich werde ich von allen Seiten begrüßt. Die Redner des Kongresses sollen ihre Visionen in einem Bild festhalten. Und da ich so spät ankomme, beginne ich um 22 Uhr, mich den Farben zu ergeben und male „Teach Peace“ bunt auf einer Leinwand.

Veranstalter David Ungar-Klein und Marie Theres Relin mit ihrem Bild für seine Sammlung.

Im Bett versuche ich, das alles zu begreifen, was mir so widerfährt. Die vielen Sprachen, die ich in den Tagen spreche, wirbeln mein Hirn auf. Am nächsten Tag schaue ich mir alle Panels und Redner zum Thema „Europe of Tomorrow: Setting Directions“ an, erfahre unglaublich viele richtungsweisende Ideen zum zukünftigen Europa und sitze stolz selbst auf der Bühne. Im Wiener Rathaus findet abends das Gala-Dinner mit internationalen Gästen aus Politik und Gesellschaft statt. Und dann ist es so weit: Penny McLean hält eine leidenschaftliche Laudatio, die meine Augen feucht werden lässt, und ich erhalte den Goldenen Arrow 2025. Václav Klaus, ehemaliger Präsident Tschechiens, Nobelpreisträger Dan Shechtman und Veranstalter David Ungar-Klein überreichen mir den goldenen Dartpfeil. Den stelle ich nun zu meiner Goldenen Kamera, erfreue mich daran und wünsche uns allen „goldene Zeiten“ mit positiven Überraschungen.

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