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Brannenburger kämpfen mit massiven Schäden

Doppelt von Katastrophe betroffen: So steht es um Wohnhaus und Sägewerk der Familie Berger

Markus Berger zeigt, wie hoch das Wasser im Turbinenraum stand. In etwas dieser Höhe wurde auch das Auto am Hof eingegraben.
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Markus Berger zeigt, wie hoch das Wasser im Turbinenraum stand. In etwa dieser Höhe wurde auch das Auto am Hof eingegraben.

Das Grundstück der Familie Berger aus Brannenburg ist stark verwüstet: Nicht nur das Wohnhaus, auch das Sägewerk der Familie sind dem Schlamm und Geröll zum Opfer gefallen. Inzwischen gibt es einen Spendenaufruf. Wie die Bergers mit der schweren Situation umgehen.

Brannenburg – „Alleine wären wir völlig aufgeschmissen gewesen – und wären es nach wie vor“, sagt Lisi Gold, die Schwester von Markus Berger. Dessen Grundstück samt zugehörigem Sägewerk war am Montag letzter Woche (3. Juni) durchs Hochwasser teilweise verwüstet worden. Und sie fährt fort: „Ohne Hilfe, nur wir als Familie, hätten vielleicht gerade mal im Haus den Keller wieder wasserlos bekommen und angefangen im Erdgeschoss auszuräumen und wegzuschmeißen“. Die endgültige Verzweiflung wäre da, bei dieser Arbeit ohne Ende, wohl nicht fern gewesen.

„Es ist unglaublich“

Noch am Abend, aber auch die ganze folgende Woche über waren die Bergers jedoch nicht allein, von überall her boten sich helfende Hände an. „Es war und ist unglaublich“, sagt Markus Berger dankbar. Er selbst ist nach wie vor voller Adrenalin, aber trotz der schwierigen Lage in einem überlegten und ruhigen Handlungsmodus. Ein Verhalten, das ihm als stellvertretendem Feuerwehrkommandanten in Brannenburgs Ortsteil Degerndorf wohl in Fleisch und Blut überging.

Als solcher war er auch am vergangenen Montagnachmittag im Einsatz, bis ihn der Anruf erreichte, dass in das eigene Haus nicht nur Wasser in den Keller kommt, sondern es komplett abzusaufen droht. „Eine halbe Stunde haben wir noch versucht, zu retten, was zu retten ist. Haben probiert, das Wasser mit Bierbänken vom Haus fernzuhalten“, erzählt er. Doch als dann schlagartig die Geröllmassen dazu kamen, war klar: „Hier kann man nichts mehr ausrichten, nur noch zuzuschauen, wie ein Lebensraum zerstört zu werden droht“.

Markus Berger zeigt, wie hoch das Wasser im Turbinenraum stand. Dort wird normalerweise aus dem Wasser des Förchenbachs der Strom fürs Sägewerk gewonnen.

Dabei war das nur ein Brennpunkt bei der Familie Berger. Den zweiten, eigentlich noch entscheidenderen, das Sägewerk, das ein klein wenig unterhalb Richtung Brannenburg liegt, hatte man anfangs gar nicht auf dem Schirm – alle waren ja damit beschäftigt, sich ums Wohnhaus zu kümmern. Auch das Sägewerk aber war komplett geflutet geworden. Im daran vorbeiführenden Förchenbach hatte sich in einer Schleuse ein Baum verhakt. Auch im Sägewerk waren deshalb die Erdgeschosshallen, aber vor allem das komplette Untergeschoss ein einziges Gewirr aus Ästen, Geröll, Schlamm und nicht zuletzt: Maschinenteilen.

In dieser Schleuse hatte sich der Baum verfangen, der zur Überflutung des Sägewerkareals führte.

Und genau darin liegt jetzt, eine gute Woche nach dem Ereignis das große Problem für Markus Berger und seine Familie: Den Dreck herauszuräumen war das eine und es war dank der zahlreichen Helfer zu bewältigen. Aber jetzt geht es daran, Maschine für Maschine auseinanderzunehmen, die Elektrik zu überprüfen, aber auch zu schauen, welche Schäden das eingeschwemmte Feinmaterial und der Schlamm angerichtet haben. „Kugellager, die da nicht penibel gesäubert oder gleich ausgetauscht werden, geben wenn nicht sofort dann nach ein paar Wochen den Geist auf“, sagt Markus Berger.

Wiederaufbau kostet Zeit und Geld

Das Haus der Familie Berger kurz nach der Katastrophe.

Es wird also dauern, bis das Sägewerk wieder laufen kann und es wird Geld kosten, viel Geld. Das Problem dabei: Ob Versicherungen zahlen, ob es Hilfe vom Staat gibt – bis das geklärt ist, kann es sich ziehen. „Da erweist es sich als Fehler“, wie Lisi Gold meint, „dass mein Vater und mein Bruder noch nie ein Freund von Krediten waren und alles Geld, das übrig war, sofort in die Firma steckten“. Im Klartext: Auf Reserven zurückzugreifen, ist für die Bergers kaum möglich. Daher startete Lisi Gold einen Spendenaufruf, mit dem Ziel, 200.000 Euro für die Wiederherstellung des Betriebs einzunehmen. Bis Dienstag (11. Juni) sind durch rund 400 Unterstützer bereits gut 75.000 Euro zusammengekommen.

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