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Halbzeit-Bilanz in Rosenheim

Vom Winde verweht? – Wie sich das Wetter auf den Umsatz beim Herbstfest auswirkt

Die erste Bilanz vom diesjährigen Rosenheimer Herbstfest nach einem regnerischen Start.
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Die erste Bilanz vom diesjährigen Rosenheimer Herbstfest nach einem regnerischen Start.

Nach einer Woche Herbstfest steht fest: Trotz schlechtem Wetter haben die Besucher die Wiesn-Zeit noch nicht satt. Doch wie hat sich der Regen auf den Umsatz der Betreiber ausgewirkt? Das sagen Schausteller, Festwirte und Veranstalter zur Halbzeit des diesjährigen Festes.

Rosenheim – Der Duft von gebrannten Mandeln und gegrillten Würstchen zieht über die Loretowiese. Musik dringt aus allen Ecken über den Platz. Kinder laufen von Fahrgeschäft zu Fahrgeschäft. Das Unwetter der vergangenen Tage scheint vergessen zu sein. Vor allem die Betreiber freuen sich sichtlich über die Sonnenstrahlen.

Freude bei den Betreibern trotz Regen

Doch das Gewitter am ersten Wochenende hat auch das Herbstfest nicht unbeschadet davon kommen lassen. Gemerkt haben das unter anderem die Betreiber von der Slush-Bar. „Vor unserem Stand war mal eine Abtrennung zu den Slush-Behältern“, sagt die Mitarbeiterin Jennifer Beganovic. Doch diese sei vom Wind davongeweht worden. Und nicht nur der Stand ist in Mitleidenschaft gezogen worden. „Bei dem kalten Wetter kommt Slush nicht so gut an“, sagt Beganovic.

Jennifer Beganovic vom Stand für Slush-Eis freut sich über die tolle Stimmung auf dem Rosenheimer Herbstfest.

Dennoch sei sie nicht unzufrieden mit der ersten Woche auf dem Herbstfest. Die Slush-Barista ist schon seit 25 Jahren auf dem Rosenheimer Herbstfest vertreten. Beganovic selbst arbeitet seit einem Jahr dort. Die Arbeit macht ihr besonders viel Freude. „Ich mag einfach die Stimmung auf dem Fest“, sagt Beganovic.

„Jetzt scheint die Sonne, alles ist gut.“

Auch der Umsatz von Sasha Heine von der Spielbude „Fun Game“ sei vom Regen beeinträchtigt worden. „Natürlich war das Wetter der vergangenen Tage nicht so super“, sagt Heine. Er ordnet die Basketbälle für die nächsten Würfe. „Wir sind eine Freiluft-Veranstaltung, da macht sich das Wetter sofort bemerkbar“, erklärt der Schausteller. Dennoch bläst er kein Trübsal: „Jetzt scheint die Sonne, alles ist gut.“

Für Sascha Heine vom „Fun Game“-Stand ist die Mentalität und Tradition auf dem Rosenheimer Herbstfest etwas Besondere.

Heuer ist er das siebte Mal beim Rosenheimer Herbstfest dabei. Wie jedes Jahr eine besondere Zeit für ihn. „Das besondere sind die Menschen, die Mentalität und die Tradition“, sagt Heine. „Man merkt, wie jeder hinter diesem Fest steht.“ Auch privat sei er gerne auf dem Herbstfest unterwegs. „Ich habe mit meiner kleinen Schwester schon die Achterbahn ausprobiert“, sagt er. Für die zweite Woche wünscht sich Heine vor allem besseres Wetter.

„Gehört zum Leben dazu“

Genauso wie Familie Branicki. Die Betreiberin der Schießbude „Schützenkönig“ sei bisher sehr zufrieden. Zwar haben sich die letzten zwei Tage auch bei ihrem Umsatz bemerkbar gemacht, „aber die Leute kommen trotz schlechtem Wetter.“ Die Eröffnung am Samstag, 26. August, sei für die Schaustellerin wie jedes Jahr zufriedenstellend gewesen. Seit 30 Jahren steht die Familie Branicki schon auf dem Rosenheimer Herbstfest. Zu ihrem Inventar gehören auch die Herz‘l Hütt‘n und die Schlemmerpfanne. „Wir kommen aus dieser Gegend“, sagt Branicki. „Für uns gehört es einfach zum Leben dazu.“

Die Familie Branicki ist seit 30 Jahren auf dem Rosenheimer Herbstfest vertreten.

Doch nicht nur das anfänglich schlechte Wetter habe sich auf die Höhe der Einnahmen ausgewirkt. Auch Sprit- und Energiekosten machen sich auf dem Herbstfest bemerkbar. „Die Kosten steigen, aber nicht mehr so stark wie vergangenes Jahr“, sagt Sebastian Willenborg. Seit 55 Jahren ist seine Familie mit dem Riesenrad auf dem Fest vertreten.

Neben dem Oktoberfest in München sei das Herbstfest in Rosenheim sein zweites Highlight im Jahr. „Es ist regionaler und heimischer“, sagt Willenborg. „Schon allein, wenn man nach Rosenheim reinfährt, hat man ein schönes Panoramabild.“ Besonders freue er sich über die Atmosphäre vor Ort. „Ich bin froh, dass die Feuer und Eis-Achterbahn wieder da ist“, sagt Willenborg. Denn diese habe er seit seiner Kindheit jedes Jahr besucht.

Das sagen Auerbräu und Flötzinger

Zufrieden mit dem Verlauf des diesjährigen Herbstfestes ist auch Lorenz Stiglauer, Geschäftsführer der Flötzinger-Brauerei. Das Wetter könne man nicht beeinflussen, darüber mache er sich also keine Gedanken. „In der Regel gleicht sich das sowieso wieder aus, wie der Ausblick auf die nächsten Tage zeigt“, sagt Stiglauer.

Neben dem Wetter seien aber auch die gestiegenen Preise in allen Bereichen für alle eine Herausforderung. „Insbesondere die drohende Erhöhung der Mehrwertsteuer auf Speisen in der Gastronomie stellt die Branche vor große Herausforderungen“, sagt Stiglauer. Dennoch sei das Herbstfest für die Flötzinger-Brauerei eine „ganz besondere Zeit“. So seien alle Mitarbeiter mit Herzblut und Freude dabei. „Man spricht ja häufig von der fünften Jahreszeit für die Region und genau das ist es auch für uns“, sagt Stiglauer.

Über den Auftakt des Herbstfestes schaut auch die Brauerei Auerbräu positiv zurück. „Ein bisschen schlechtes Wetter gehört zum Herbstfest dazu, aber wir freuen uns auf die nächsten schönen Tage mit wunderbarem Biergartenwetter“, sagt Pressesprecher Michael Hinterseer. An den ersten Tagen seien die Gäste vor allem auf die Neuheit „Johann Auer“ aufmerksam geworden. „Aber auch in der Festhalle wurde schon gut gefeiert“, sagt Hinterseer.

Auch für das Auerbräu sei das Herbstfest eine ganz besondere Zeit. „Man arbeitet und fiebert monatelang auf diese 16 Tage hin“, sagt der Pressesprecher. „Wenn dann angezapft ist und alles läuft, ist das ein beispielloses Miteinander, das einfach Spaß macht.“ Auch auf die nächste Woche, um mit allen Gästen „friedlich und glücklich“ feiern zu können, freuen sich alle Beteiligten der Brauerei Auerbräu.

Zufrieden ist auch der Geschäftsführer des Wirtschaftlichen Verbandes, Klaus Hertreiter. „Bisher stellen wir gut gelaunte Besucher und einen zufriedenstellenden Verlauf fest“, sagt er. Die Erwartungen an das Herbstfest seien bislang erfüllt. „Die Schaustellergeschäfte und Gastronomiebetriebe werden alle gut angenommen“, sagt der WV-Geschäftsführer.

Am Eröffnungssamstag habe der Regelbetrieb nach dem Unwetter kurze Zeit später wieder aufgenommen werden können. „Die nasskalten Tage danach schlugen sowohl den Schaustellern als auch Besuchern aufs Gemüt, was sich mit dem Familien- und Kindertag aber schlagartig geändert hat“, fasst Hertreiter die erste Woche zusammen. Nun hoffe er, wie die Betreiber, dass das Wetter an den restlichen Tagen noch mitspielt. Denn dann „können wir auf ein wunderbares Herbstfest 2023 hoffen.“

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