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Über 500 Feuerwehreinsätze

Heftiges Unwetter überrascht Herbstfest-Besucher - und sorgt nicht nur für nasse Lederhosen

Die Herbstfest-Besucher ließen sich von dem Regen nicht die Laune verderben - und auch so mancher Schausteller hatte „Glück im Unglück“
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Die Herbstfest-Besucher ließen sich von dem Regen nicht die Laune verderben - und auch so mancher Schausteller hatte „Glück im Unglück“

Umgestürzte Bäume, vollgelaufene Keller und abgedeckte Dächer: Das Unwetter am Samstag, 26. August, hat auch die Rosenheimer Einsatzkräfte gefordert. Sie mussten unter anderem zur Loretowiese ausrücken. Dort stand den Herbstfest-Besuchern das Wasser zwar nicht bis zum Hals, dafür aber zum Teil bis zu den Knien.

Rosenheim - Wolfgang Dichtl arbeitet seit 20 Jahren bei der Flötzinger Brauerei, aber ein Unwetter wie das am Samstagabend hat auch er noch nicht erlebt. „Wir sind glimpflich davon gekommen“, sagt er am Telefon. Er und seine Kollegen hätten den ganzen Abend sein Handy im Blick gehabt und konnten so dafür sorgen, dass die Sonnenschirme im Biergarten rechtzeitig in Sicherheit gebracht werden konnten. Trotzdem habe es im Flötzinger-Festzelt an einigen Stellen reingeregnet. Das sei laut Dichtl schnellstmöglich versucht worden, zu beheben.

Das Unwetter hat auch vor dem Flötzinger-Festzelt auf der Loretowiese keinen Halt gemacht.

Auerbräu ohne nennenswerte Probleme

„Der Sturm war heftig“, sagt auch Michael Hinterseer, Pressesprecher von Auerbräu. Die Besucher aus dem Biergarten konnten in den Eingangsbereichen der Festhalle Schutz suchen. In der neuen freistehenden Holzhütte - dem „Johann Auer auf der Wiesn“ gab es laut dem Pressesprecher keine nennenswerten Probleme. „Bis auf ein, zwei Schirm-Bespannungen und ein paar nasse Lederhosen haben wir also keine größeren Schäden zu melden“, sagt der Pressesprecher auf OVB-Anfrage.

Vom „Glück im Unglück“ spricht auch Klaus Hertreiter. Der Geschäftsführer des Wirtschaftlichen Verbands kann sich nicht erinnern, dass es ein Unwetter in dieser Form schon einmal auf dem Herbstfest gegeben hat. „Es hat alles geächzt und gewackelt“, sagt er. Passiert sei glücklicherweise jedoch nichts. Das bestätigt auch Stadtbrandrat Hans Meyrl.

Die Laune verderben, ließen sich die Herbstfest-Besucher von dem Regen jedoch nicht.

Gegen 16.30 Uhr traf die Unwetterfront in Rosenheim ein. Meyrl spricht von über 500 Feuerwehreinsätzen in den beiden Landkreisen Miesbach und Rosenheim sowie in der Stadt Rosenheim. Neben umgestürzten Bäumen seien vor allem vollgelaufene Keller, überflutete Straßen sowie abgedeckte Dächer Grund für die Notrufe gewesen. Zudem musste der Rettungsdienst über 50 Mal ausrücken - unter anderem aufgrund von Kopfplatzwunden durch Hagelkörner.

Einige Schausteller hatten „Glück im Unglück“. Wäre das Wasser höher gewesen, wäre es bei einigen in die Buden gelaufen.

Auf dem Herbstfest seien die Zufahrtsstraßen aufgrund der Wassermassen für kurze Zeit unpassierbar gewesen. Auf der Loretowiese selbst bildete sich ein flacher See, durch den sich die Herbstfest-Besucher - mit ihren Schuhen in der Hand - einen Weg bahnten. Mit dem Wasser zu kämpfen, hatte auch Heiner Distel, Betreiber des gleichnamigen Autoscooters. „Wir haben nach dem Unwetter circa 20 Minuten gebraucht, um das Wasser von der Fahrbahn zu schieben“, erinnert sich der Schausteller.

Wasserschieber vorbereitet

Während des Unwetters hätten sich zahlreiche Besucher bei seinem Fahrgeschäft untergestellt. Er sei seit über 50 Jahren auf dem Rosenheimer Herbstfest, habe schon das ein oder andere Unwetter erlebt. „Wir kontrollieren in solchen Situation noch einmal die Planen und bereiten die Wasserschieber vor“, sagt Distel. Kaputt gegangen sei am Samstagnachmittag nichts und nach einer kurzen Unterbrechung konnte der Betrieb ganz normal fortgesetzt werden.

Auf der Loretowiese bildete sich aufgrund des Unwetters ein kleiner See.

Ähnliches berichtet Hendrik Branicki. Er betreibt unter anderem den Schießwagen direkt neben der Fischbraterei Bierbichler. „Wir mussten den Laden kurzzeitig schließen, weil es reingeregnet hat“, sagt der Schausteller. Wäre das Wasser einige Zentimeter höher gewesen, wäre es ihm zufolge in den Schießwagen gelaufen - und hätte womöglich einen größeren Schaden verursacht. So ist Branicki - ähnlich wie der Rest der Schausteller - glimpflich davon gekommen.

„Es ist zu einigen kleineren technischen Störungen gekommen“, sagt Klaus Hertreiter. Das habe unter anderem daran gelegen, dass es aufgrund des Wassers zu einigen Kurzschlüssen gekommen ist. Doch auch diese konnten - mithilfe von Feuerwehr und Mitarbeitern der Rosenheimer Stadtwerke - innerhalb kürzester Zeit behoben werden. „Es waren danach noch einmal ein paar schöne Stunden“, sagt Hertreiter. Daran änderte auch die nasse Kleidung der Wiesn-Besucher nichts.

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