Nach dem Feuer in der Altstadt
Wie die Brandfahnder die Ursache für das Feuer in Wasserburg finden wollen
Wie genau kam es zum Brand in der Wasserburger Altstadt? Inzwischen wurde ein 35-Jähriger wegen des Verdachts auf schwere Brandstiftung festgenommen. Was viele nicht wissen: Wie kommen die Brandfahnder der Kriminalpolizei Rosenheim der Ursache für so ein Feuer auf die Spur. Wir erklären es.
Wasserburg – Nach einem Großbrand wie zuletzt in der Wasserburger Altstadt schlägt die Stunde der Brandfahnder. Ihre Arbeit ist laut Alexander Huber vom Polizeipräsidium Oberbayern Süd „eine Wissenschaft für sich“. Die speziell geschulten Beamten der Kriminalpolizei Rosenheim arbeiten sich nach dem Eliminationsverfahren voran: Jede objektiv mögliche Ursache – vom Blitzeinschlag bis zum technischen Defekt, von der vorsätzlichen bis zur fahrlässigen Brandstiftung – werde betrachtet und Schritt für Schritt ausgeschlossen oder eben nicht, so Huber.
„Das ist harte Arbeit“
„Das ist harte Arbeit“, sagt Huber. Je nach Zerstörungsgrad würden sich die Kollegen sogar selber mit der Schaufel durch den Bauschutt graben. Mögliche technische Geräte würden gesichert und untersucht, die Ausbruchsstelle ermittelt, von der aus sich die Flammen ausgeweitet hatten. Häufig würden auch noch externe Gutachter hinzugezogen, außerdem ständen bei Bedarf noch Spezialisten des bayerischen Landeskriminalamts zur Seite, darunter auch Physiker und Chemiker.
Wenn die Tatortarbeit abgeschlossen sei, gehe es an die Auswertung der Spuren und möglicher Beweismittel, die vor Ort sichergestellt worden seien. Im Fall Wasserburg fanden die Brandfahnder am Tatort laut Pressestelle des Polizeipräsidiums „während der Spurensicherungsmaßnahmen Hinweise, die auf vorsätzliche Brandstiftung hinweisen“.
Huber verweist außerdem auf die Tatsache, dass es sich beim Brand in der Altstadt um einen schweren und seltenen Fall handelt. Der Brandort stellte demnach eine besondere Herausforderung für die Ermittlungen dar.
Sehr professionell hätten auch die Feuerwehren gearbeitet, um die extrem schwierige Lage in den Griff zu bekommen. Als „perfekt“ bewertet Huber in diesem Zusammenhang die Leistung der Einsatzkräfte. „Das Beispiel zeigt, dass wir uns auf die Feuerwehren und die Behörden extrem verlassen können“, so sein Fazit.