Wieder Fahrräder aus Tiefgaragen
Einbruch-Alarm jetzt in Prien und Aschau: Sind es gleiche Täter wie in Stephanskirchen und Wörgl?
Nach Stephanskirchen, nun auch Prien, Aschau im Chiemgau und Wörgl – unbekannte Täter verschaffen sich Zugang zu Tiefgaragen. Abgesehen haben sie es dabei auf hochwertige Fahrräder. Ziehen immer die gleichen Einbrecher durch die Region? Was bislang bekannt ist und wie sich Bürger schützen können.
Aschau/Prien – Drei Einbruchsserien – und immer dasselbe Muster. Unbekannte Täter verschaffen sich Zugang zu einer leicht zugänglichen Tiefgarage. Ihre Beute: größtenteils hochpreisige Fahrräder. Egal, ob Mountainbikes, E-Bikes oder Rennräder. Was mitgenommen werden kann, wird mitgenommen. Nach Stephanskirchen nun auch in Prien, Aschau und Wörgl (Österreich).
Wieder teure Räder
Wie die Polizei Prien mitteilt, ereigneten sich die Einbrüche in Prien und Aschau im Chiemgau zwischen Montag, 11. November, und Mittwoch, 13. November. Unbekannte Täter stiegen in diesem Zeitraum in Aschau in der Aufhamer Straße und Kampenwandstraße sowie in Prien in der Carl-Braun-Straße und im Birkenweg in Tiefgaragen ein. Die Diebe nahmen drei Pedelecs und drei Mountainbikes mit. Geschätzter Schaden: 25.000 Euro.
Bereits in der Vorwoche ist es im Stephanskirchener Ortsteil Schloßberg in der Nacht vom 5. auf 6. November zu insgesamt elf Einbrüchen gekommen. Die Schadenssumme bezifferte die Rosenheimer Polizei auf rund 30.000 Euro. Und auch im benachbarten Österreich schlugen Diebe zu: In Wörgl stiegen zwischen dem 14. und 16. November bislang unbekannte Täter in fünf Mehrparteienhäuser ein und nahmen neun E-Bikes, sechs Mountainbikes sowie einen Fahrradträger mit. Der entstandene Schaden beläuft sich laut Tiroler Polizei auf einen mittleren fünfstelligen Bereich.
Gemeinsamkeiten werden geprüft
Wie Polizeihauptkommissar Jürgen Thalmeier auf Nachfrage der Chiemgau-Zeitung erklärt, könne bislang kein direkter Zusammenhang mit den Einbrüchen in Stephanskirchen und Wörgl bestätigt werden. „Wir überprüfen das natürlich, da Gemeinsamkeiten bestehen.“ Genauere Anhaltspunkte, wer hinter den Einbrüchen stecken könnte, gebe es aber bislang nicht. Bisher seien noch keine Hinweise oder auffällige Beobachtungen aus der Bevölkerung gekommen.
Die Täter nutzten in allen drei Fällen frei zugängliche Tiefgaragen, um ohne großen Aufwand in die Kellerräume zu gelangen. Um dem Fahrraddiebstahl vorzubeugen, erklärt Thalmeier, helfen in erster Linie hochwertige Schlösser und die Codierung der Fahrräder. Dabei werden durch den Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Club (ADFC) Codes in den Rahmen des Rades eingraviert, geprägt oder mit Sicherheitsetiketten aufgeklebt. Das Fahrrad kann so seinem Besitzer zugeordnet werden und macht es für Diebe unattraktiver, da sich diese Räder schwerer verkaufen lassen. Die Polizei rät deswegen, das Fahrrad auch Zuhause im eigenen Keller abzusperren oder in speziellen, abschließbaren Fahrradboxen zu lagern.
In dunklen Monaten statistisch mehr Einbrüche
Eine steigende Zahl an Einbrüche sei laut Polizeihauptkommissar Thalmeier für die Zeit nicht ungewöhnlich. Statistiken zeigen immer wieder, dass Einbrecher die „dunkle Jahreszeit“ für sich nutzen. Größer als der wirtschaftliche Schaden sei aber die psychische Belastung, die Einbruchsopfer erleiden können. „Viele Menschen fühlen sich nicht mehr sicher, da ein Eindringen in die eigenen vier Wände, ein Eingriff in die persönliche Intimsphäre bedeutet.
Wer sich in Sachen Einbruchsschutz informieren möchte, könne dies bei der Kriminalpolizei in Rosenheim tun. Dort gibt es sogenannte kriminalpolizeiliche Fachberater, die unabhängig und gratis eine Beratung anbieten. „Das ist definitiv gut investierte Zeit“, sagt Jürgen Thalmeier.
