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Mega-Millionen-Projekt mit Herausforderungen

So geht‘s weiter an der Ex-Essigfabrik - und so viele Wohnungen mehr sind angedacht

Der Wasserburger Stadtrat hat über den Vorentwurf für den Bebauungsplan „ehemalige Essigfabrik“ diskutiert.
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Der Wasserburger Stadtrat hat über den Vorentwurf für den Bebauungsplan „ehemalige Essigfabrik“ diskutiert.

Verkehrsbelastung, Immissionsschutz, Wirtschaftlichkeit: Die Herausforderungen für das Bauvorhaben an der ehemaligen Essigfabrik in Wasserburg sind zahlreich – das sieht der Stadtrat genauso. Lange wurde in der vergangenen Sitzung darüber debattiert. So hat sich das Gremium entschieden.

Wasserburg – In der jüngsten Sitzung des Stadtrats wurde über den Vorentwurf für den Bebauungsplan „ehemalige Essigfabrik“ diskutiert. Robert Mayerhofer von der Liegenschaftsverwaltung und Stadtbaumeisterin Mechtild Herrmann stellten den „Status Quo“ für das Bauvorhaben vor. Ein längliches Gebäude und drei turmartige Häuser sieht der Siegerentwurf des städtebaulichen Ideenwettbewerbs vor, an dem sich im Jahr 2021 insgesamt 21 Architekturbüros beteiligt hatten.

Die Herausforderungen für den Bebauungsplan: die Sicherung der städtebaulichen Qualitäten – „denn es ist immer möglich, ein hässliches Haus zu bauen“, so Michael Leidl vom zuständigen Architekturbüro – die Wirtschaftlichkeit der Bebauung, unter anderem im Hinblick auf Verdichtung, ein Mix aus verschiedenen Wohnungen, Rettungswege sicherstellen, die Stellplatzsituation, die Verkehrsbelastung im Holzhofweg und der Immissionsschutz am Schöpfwerk im Hinblick auf Lärm und Geruch, zählte Leidl auf.

Wegen des Geruchs durch das Schöpfwerk hatte Herrmann bereits gute Nachrichten zu verkünden: „Wir sind dran“, erklärte sie dem Stadtrat in der Sitzung. „Die Abwasserleitung kommt von Edling und führt weiter nach Forsting, das Schmutzwasser liegt oft mehrere Tage, daher kommt der unangenehme Geruch“, so Herrmann. „Wir haben sogenannte Wirbelstrahl-Jets bestellt, die zurzeit eingebaut werden. Durch die Installation des Geräts wird Sauerstoff zugeführt, das soll die Situation deutlich verbessern“. Auch die Untersuchungen zur Verkehrsbelastung im Holzhofweg seien abgeschlossen, die Größe des Bauvorhabens sei „absolut vertretbar“, so die Stadtbaumeisterin.

Das Modell für das neue Bauvorhaben „Ehemalige Essigfabrik“ in Wasserburg.

Leidl teilte weiter mit, dass bisher ein viergeschossiger Bau mit rund 60 Wohnungen vorgesehen war, momentan werde aber in Betracht gezogen, ein weiteres Geschoss draufzusetzen. So würden rund 80 Wohnungen mit circa 70 Stellplätzen entstehen. „Der genaue Mix für die Apartments steht noch nicht fest“, verdeutlichte der Architekt. Auch Bürgermeister Michael Kölbl (SPD) verdeutlichte, dass der Bebauungsplan „noch eines an Dynamik erfahren werde“. Das Investitionsvolumen für das Bauvorhaben „ehemalige Essigfabrik“ liege bei rund 30 Millionen Euro, so der Rathauschef. „Das kann die Stadt als Bauherr aufgrund vieler anderer Projekte – Grundschule am Gries, Wertstoffhof, Feuerwehrhaus – nicht stemmen, deswegen sind wir auf der Suche nach einem Investor“, so Kölbl.

Insektenschutz und natürliche Materialien

Christian Stadler (Grüne) regte an, mineralische und natürliche Materialien für die Fassade zu benutzen und „Kunststoffplatten oder Metall“ für den Bau auszuschließen. Friederike Kayser-Büker (SPD) begrüßte, dass durch das fünfte Geschoss „weiterer Wohnraum geschaffen werde“. Sie wies auf die derzeit herrschende Mückenplage – vor allem an Gewässern – hin und fragte nach, ob Insektenschutz an den Fenstern angedacht sei. Leidl meinte, dass er diesen Hinweis in das Konzept aufnehmen werde.

Der Vorentwurf des Bebauungsplans „Ehemalige Essigfabrik“ in Wasserburg vom Juni 2024.

Norbert Buortesch (Bürgerforum) regte die Festlegung an, dass das Bauvorhaben als KfW40-Haus geplant werden soll. „Das sollte die Basis sein“, sagte er. Er wies außerdem darauf hin, dass er persönlich wegen der Parksituation „Bauchschmerzen habe“. „Ich finde, das Areal sollte frei von Stellflächen sein. Sie sollten ausgelagert werden“, fand er. Herrmann entgegnete, dass diese Diskussion schon geführt worden sei. „Wir sind jetzt schon unter der Anzahl der Parkplätze, die die Stellplatz-Satzung vorgibt“, so die Stadtbaumeisterin.

Markus Bauer (CSU) meinte, dass „die Wünsche heruntergeschraubt werden sollten, damit sich die Leute die Wohnungen überhaupt leisten können. Es soll bezahlbar sein, keine Luxus-Apartments“, verdeutlichte er. Dem schloss sich Heike Maas (CSU) an. „Es soll günstiger Wohnraum für alle entstehen, auch für Studenten und Azubis“. Bettina Knopp (Grüne) regte abschließend noch an, auch Fünf-Zimmer-Wohnungen miteinzuplanen, da sie diese im bisherigen Konzept vermisse. Der Stadtrat genehmigte den Vorentwurf für den Bebauungsplan „ehemalige Essigfabrik“ mit 20:1 Stimmen.

Informationsveranstaltung

Die Stadt Wasserburg lädt alle Bürger zur Informationsveranstaltung „Wohnen an der ehemaligen Essigfabrik“ am Donnerstag, 27. Juni, um 18 Uhr in den Rathaussaal (Marienplatz 2) ein. Bürgermeister Michael Kölbl wird das Projekt vorstellen sowie die weitere Vorgehensweise. Architekt Michael Leidl wird einen Vortrag zum Bebauungsplan halten sowie Harald Niederlöhner zum Grünordnungsplan.

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