„Täuschen Sie Ihre Anwesenheit vor“
Die „dunkle“ Jahreszeit beginnt auch in Bad Aibling: Wie man sich vor Einbrechern schützen kann
Wenn die Dämmerung schon am frühen Abend einbricht, steigt das Risiko, Opfer von Wohnungseinbrüchen zu werden. In Bad Aibling und der Region halten sich die Fälle vergleichsweise zwar in Grenzen. Doch auch hier gibt die Polizei wichtige Tipps.
Bad Aibling – Der Trend ist weithin bekannt. Mit der bevorstehenden „dunklen“ Jahreszeit beginnt erfahrungsgemäß auch die Hochsaison von Wohnungseinbrechern. Wenn die Dämmerung bereits in den frühen Abendstunden eintritt, steigt auch das Risiko, Opfer von Einbrüchen zu werden. So verzeichnet die bundesweite polizeiliche Kriminalstatistik für das Vorjahr einen starken Anstieg beim Wohnungseinbruch. Insgesamt wurden dabei 77.819 Fälle, einschließlich der Einbruchsversuche, erfasst. Deutlich mehr, als noch im Jahr 2022.
Auch in der Region wird immer wieder auf die Gefahren hingewiesen. Fälle, wie im Februar dieses Jahres, als eine Bruckmühler Familienmutter hautnah miterlebte, wie ein Einbrecher in ihre Wohnung eindrang und plötzlich vor ihr stand, sorgen immer wieder für Aufsehen. Dabei gelten Bad Aibling sowie das gesamte Mangfalltal grundsätzlich als sichere Region, was die Kriminalitätsstatistiken angeht. Darauf wies auch Johann Brumbauer, Dienststellenleiter der Polizeiinspektion Bad Aibling, zuletzt während einer Gemeinderatssitzung in Feldkirchen-Westerham hin. Die Polizeibeamten der PI sowie die Einsatzkräfte der neuen Dienststelle des Polizeipräsidiums Oberbayern Süd, die sich vor einigen Monaten im Technologiepark auf dem Bad Aiblinger B&O-Gelände angesiedelt hat, sind täglich im Einsatz, um die Sicherheit der insgesamt rund 82.000 Bürger im Zuständigkeitsbereich bestmöglich zu gewährleisten.
Stadt wirbt für Infoveranstaltungen der Polizei
Doch auch hierzulande ist die „dunkle“ Jahreszeit, in der das Risiko, Opfer von Einbruchsdelikten zu werden, ein bestimmendes Thema. Die Stadt Bad Aibling weist deshalb nun auch auf den „Tag des Einbruchschutzes“ am 27. Oktober hin. Wenngleich durch intensive „präventive und repressive Bekämpfungsmaßnahmen“ des Polizeipräsidiums Oberbayern Süd die Zahl der Wohnungseinbrüche im südlichen Oberbayern im Jahr 2023 auf 207 (2022: 234) gesunken sei.
Im Zeitraum vom 13. Oktober bis zum 10. November werden zum Thema Einbruchschutz unter dem Motto „Licht in der Dämmerungszeit“ präsidiumsweit Informationsveranstaltungen durchgeführt. Darüber hinaus veröffentlicht das Polizeipräsidium Oberbayern Süd mehrere Tipps, mit denen man aktiv dazu beitragen könne, eben kein Opfer eines Einbruches zu werden. Worauf sollte man also unbedingt achten?
Wie kann ich mich vor Einbrechern schützen?
„Schließen Sie Ihre Türe immer ab“, lautet eine der grundlegenden Handlungsempfehlungen der Polizei. So sollten auch Fenster, Balkon- und Terrassentüren immer verschlossen werden. Laut Angaben der Polizei sind auch gekippte Fenster „offene Fenster“.
Ein weiterer Ratschlag zielt auf eine angemessene Beleuchtung des Grundstücks oder des einbruchsgefährdeten Bereiches ab. Denn: „Licht wirkt auf Einbrecher abschreckend.“
Abgeraten wird seitens der Polizei von altbekannten Handlungsmustern, die den Einbrechern freilich bekannt sind. Demnach sollten Schlüssel niemals draußen versteckt werden. „Einbrecher finden jedes Versteck“, warnt die Polizei. Wer seinen Schlüssel verliert, sollte möglichst den Schließzylinder auswechseln.
„Täuschen Sie Ihre Anwesenheit vor“
Was überdies geraten wird, ist der Kontakt zu Nachbarn, der im besten Fall gepflegt werden sollte. „Wer sich kennt, achtet mehr aufeinander“, so die Erklärung. So sollte man hierbei auf Fremde im Haus oder auf dem Nachbargrundstück achten. Und ganz wichtig: Man sollte nie Hinweise auf die eigene Abwesenheit geben. Heißt: „Täuschen Sie stattdessen Anwesenheit vor – Rollläden tagsüber auf, Briefkasten entleeren lassen.“ Bei „verdächtigen Wahrnehmungen“ sollten Bürger die Polizei unter der Notrufnummer 110 kontaktieren. Denn, wie das Präsidium in einer Mitteilung betont: „Ihre Polizei kommt lieber einmal zu früh als zu spät.“
Neben dem richtigen sicherheitsbewussten Verhalten und einer aufmerksamen Nachbarschaft empfiehlt die Polizei zudem eine mechanische Sicherung aller Fenster und Türen, damit ungebetene Gäste gar nicht erst hineinkommen. Wer sich über die richtigen mechanischen Schutzmaßnahmen informieren möchte, erhält Empfehlungen bei der „Polizeilichen Kriminalprävention der Länder und des Bundes“ unter https://www.polizei-beratung.de/themen-und-tipps/einbruch/technische-sicherheit/