Bitte deaktivieren Sie Ihren Ad-Blocker

Für die Finanzierung unseres journalistischen Angebots sind wir auf die Anzeigen unserer Werbepartner angewiesen.

Klicken Sie oben rechts in Ihren Browser auf den Button Ihres Ad-Blockers und deaktivieren Sie die Werbeblockierung für . Danach können Sie gratis weiterlesen.

Lesen Sie wie gewohnt mit aktiviertem Ad-Blocker auf
  • Jetzt für nur 0,99€ im ersten Monat testen
  • Unbegrenzter Zugang zu allen Berichten und Exklusiv-Artikeln
  • Lesen Sie nahezu werbefrei mit aktiviertem Ad-Blocker
  • Jederzeit kündbar

Sie haben das Produkt bereits gekauft und sehen dieses Banner trotzdem? Bitte aktualisieren Sie die Seite oder loggen sich aus und wieder ein.

Schockmoment verändert alles

„Plötzlich stand er in meiner Küche“ – Wie eine Bruckmühlerin einen dreisten Einbruch erlebte

Nachdem ein Mann unerlaubt in ein Haus eingedrungen war, schildert eine Bruckmühlerin, wie sie dem Eindringling begegnete.
+
Nachdem ein Mann unerlaubt in ein Haus eingedrungen war, schildert eine Bruckmühlerin, wie sie dem Eindringling begegnete.

Eigentlich wollte sie nur einen Kaffee trinken. Dann erlebte die Bruckmühlerin den Schock ihres Lebens. Was die Familienmutter bei einem Einbruch mitgemacht hat und wie sie andere Menschen davor bewahren will.

Bruckmühl – Es ist der Albtraum vieler Menschen: Es knackst, seltsame Geräusche dringen durch das Haus und plötzlich steht ein Einbrecher im Raum. Eine ähnliche, schockierende Erfahrung hat kürzlich eine Bruckmühlerin in ihrem Zuhause gemacht. Um andere Menschen auf die Gefahren aufmerksam zu machen, spricht die Frau, die anonym bleiben will, nun mit dem OVB über ihre Erlebnisse. Und nur wenige Tage, nachdem ein Fremder in ihr Haus, „in die eigene Intimsphäre“, eingedrungen ist, sagt sie gefasst und dennoch unmissverständlich: „Das hat erstmal sehr vieles verändert.“

Es ist ein ganz normaler Mittwochnachmittag, an dessen Ende nichts mehr normal erscheint. „Ich hatte an diesem Tag eine Freundin zum Kaffeetrinken zu Besuch“, erinnert sich die Bruckmühlerin. Normalerweise, so erzählt sie, sei sie um diese Uhrzeit häufig nicht im Erdgeschoss, in dem sich Küche und Esszimmer befinden. „Ich bin dann oftmals oben, mache Wäsche oder arbeite im Büro“, sagt die Familienmutter. Anders als an diesem Tag, was sich später als glücklicher Zufall herausstellen sollte.

Ein Schock beim Kaffeetrinken

„In der Regel kommt mein Lebensgefährte am Nachmittag von der Arbeit nach Hause“, sagt die Frau. Zusammen mit ihrer Freundin habe sie sich an diesem Tag also nicht gewundert, als auf einmal Geräusche zu hören waren. Doch anders als erwartet folgte dann der Schock: Ohne die geringste Vorwarnung ging die Schiebetür zum Esszimmer auf und ein wildfremder Mann stand plötzlich vor den beiden Frauen. „Plötzlich stand er mit einem Fuß in meiner Küche, ich wusste überhaupt nicht, was los war“, erinnert sich die Bruckmühlerin.

„Brauche Essen, suche Arbeit“, habe der Eindringling gesagt und die Bruckmühlerin habe lediglich mit „raus“ geantwortet. Entschlossen sei sie ihm entgegengetreten, „Körper an Körper“, und habe ihn dann geistesgegenwärtig „rausgeschubst“, nachdem der Mann nicht von sich aus gegangen war. Als die Bruckmühlerin die chaotischen Szenen beschreibt, wird klar, dass sie die Erlebnisse auch Tage danach noch mitnehmen. Erst später sei ihr durch den Kopf gegangen, was alles hätte passieren können. Zudem wäre sie normalerweise alleine gewesen, hätte durchaus auch oben unter der Dusche stehen und zunächst gar nichts vom Einbruch mitbekommen können. „Man hat jetzt im Nachgang schon ein mulmiges Gefühl.“

Unglaublicher Zufall: „Defekte Klingel“

Da ihre Familie schon einmal unliebsame Erfahrungen mit Diebstahl gemacht hat, befinden sich am Haus seit einem Jahr Überwachungskameras. Über diese Videoaufnahmen, aus denen sie Bilder des Eindringlings zeigt, habe sie im Nachgang erkennen können, wie es zu dem Einbruch des fremden Mannes überhaupt erst kommen konnte.

„Die Aufnahmen zeigen, dass der Mann ein paar Minuten vorher durch Garten und Hof gegangen ist und versucht hat, Fenster und Türen zu öffnen.“ Anschließend habe er an der Haustüre geklingelt, wohl um in Erfahrung zu bringen, ob sich zu diesem Zeitpunkt jemand im Haus befindet, vermutet die Betroffene. Was der Mann nicht ahnen konnte: „Unsere Klingel war tatsächlich defekt, wir konnten also gar nicht hören, dass jemand läutet.“ Er sei schließlich durch den Hintereingang ins Haus eingedrungen.

Die Videoaufnahmen zeigen zudem, dass der Mann, den die Bruckmühlerin zwischen 40 und 50 Jahren einschätzt, nicht alleine unterwegs war. Im Hof hätten mehrere Männer gewartet, die mit dem Eindringling nach dessen gescheiterten Haus-Besuch weggelaufen seien.

Polizei bestätigt: „Bettler unterwegs“

Anzeige gegen Unbekannt hat sie nicht erstattet. Der Polizei, die kurz darauf vor Ort war, habe sie die Richtung gezeigt, in die die unbekannten Männer verschwunden waren. Auf OVB-Nachfrage hatte ein Sprecher der Polizeiinspektion Bad Aibling mitgeteilt, dass dort tatsächlich immer wieder „Bettler“ unterwegs seien. Vermehrte Einbrüche oder Diebstähle in diesem Zusammenhang konnte die Polizei bislang aber nicht bestätigen.

Für die betroffene Bruckmühlerin, die ohne körperliche Verletzungen und materielle Verluste davongekommen ist, hat der Vorfall dennoch vieles verändert. „Man wird jetzt schon vorsichtiger“, sagt sie und beschreibt etwa, dass alle Türen nun konsequent abgeschlossen werden. Auch hierzu gebe es jetzt klare Absprachen mit ihren Kindern.

Sie wolle nun keine Panik verbreiten. „Trotzdem ist es wichtig, auch andere Menschen darauf hinzuweisen, dass solche Leute unterwegs sind, dass sowas passieren kann.“ Ihr Rat: Vorsichtiger durch den Alltag zu gehen und zum Beispiel auch das Fahrrad lieber einmal zu viel abzuschließen. Persönlich hofft sie, dass sich der Schock und die Angst für sie und ihre Familie mit der Zeit wieder legen werden. Bis es so weit ist, sorgt jedes Knacksen im Haus oder das Türengeräusch, etwa wenn der Sohn früher als geplant nach Hause kommt, für einen Schreckmoment.

Kommentare