Das OVB vom 11. Januar 1985
Milchlaster explodiert in Kiefersfelden und Einbrecher in Kolbermoor geschnappt
Wieder einmal schauen wir an diesem Samstag ins Zeitungsarchiv: Was berichteten unsere Kollegen vor 40 Jahren? Blickt mit uns in die Ausgabe des Oberbayerischen Volksblatts (OVB) vom 11. Januar 1985:
Rosenheim - „Die sibirische Kältewelle, die auch in den nächsten Tagen anhalten soll, hat gestern in Kiefersfelden indirekt zu einem schweren Unglück geführt“, berichtet die Zeitung an jenem Tag, „Mehrere italienische Milchtransporter waren gegen 8.30 Uhr an der Grenztankstation in Kiefersfelden vorgefahren. Ein 26-jähriger Fernfahrer aus Mantua wollte erst Super zapfen und anschließend Diesel auffüllen, damit der Treibstoff nicht so leicht kristallisiert. Der Deckel seines Lkw-Tanks ließ sich jedoch nicht öffnen. Er war eingefroren. Wie ein Augenzeuge weiter berichtet, kam dem Italiener ein 30-jähriger Landsmann, ebenfalls ein Fernfahrer, zur Hilfe. Beide hielten ein Feuerzeug an den Tank. Als sich der Deckel schließlich bewegen ließ, vergaßen sie offenbar das Feuerzeug auszumachen. Aus dem Tank schoß plötzlich eine Stichflamme und es gab eine Explosion.“
„Der Lastzug stand sofort in Flammen. Wie lebende Fackeln brennend, rannten die beiden Italiener davon. Dann brachen sie zusammen. Auch die Schläuche der Zapfsäulen hatten durch die Explosion Feuer gefangen. Daß es zu keiner großen Katastrophe kam, ist vor allem dem schnellen Eingreifen der Feuerwehren zu verdanken. Unter den Zapfsäulen lagerten - so die Polizei - 15 000 Liter Sprit!“ Glücklicherweise seien gerade kurz zuvor mehrere Wehren zu einem Brand in der Nähe alarmiert worden, der aber rasch habe gelöscht werden können, sodass sie zu der Tankstelle anrücken konnten. Die beiden Fernfahrer seien mit schweren Verbrennungen per Hubschrauber in eine Spezialklinik gebracht worden.
Das Oberbayerische Volksblatt (OVB) vom 11. Januar 1985: Milchlaster explodiert in Kiefersfelden und Einbrecher in Kolbermoor geschnappt
„Auch in eiskalten Frostnächten sind die Diebe unterwegs. Zwei vermummte Männer kamen einer Zivilstreife, die in der Nacht zum Donnerstag in Kolbermoor im Einsatz war, verdächtig vor. Als die Beamten das Duo überprüfen wollten, rannten die Männer davon. Nach kurzer Verfolgungsjagd konnten sie dennoch gestellt werden. Es handelte sich um einen 27- und einen 30-jährigen Italiener aus Markt Schwaben“, heißt es in einer weiteren Meldung, „Im Auto der Italiener, das in einer Nebenstraße geparkt war, fand die Polizei eine Plastiktüte mit mehreren italienischen Autokennzeichen.“
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Die weiteren Ermittlungen hätten ergeben, dass die beiden Männer in ein Fahrradgeschäft in Kolbermoor eingebrochen waren und dort die Kasse geknackt hatten. „Bei ihnen wurden 700 Mark Bargeld sichergestellt. In einem Bekleidungsgeschäft hatten sie einen Einbruch versucht und als sie in eine Bäckerei eindringen wollten, kam gerade die Streife daher. Die Polizei untersucht jetzt, ob noch weitere Coups im Kolbermoorer Raum auf das Konto der Markt Schwabener Italiener gehen“, schließt der Artikel.
Weisertwecken für frischgebackene Eltern
„Zur Geburt ihres Stammhalters fuhr die Schützengesellschaft ‚Vorderkaiser‘ den Eheleuten Peter und Rosi R. traditionsgemäß einen Weisertwecken“, erfahren wir außerdem, „Den Schützenleuten wurde ein kräftiger ‚Roman‘ in die Wiege gelegt. Der sieben Meter lange Wecken wurde in der Bäckerei des Ehrenschützenmeisters Martin Rauch hergestellt und mit Transparenten geschmückt. Das Fahrzeug war mit allen möglichen Baby-Utensilien behangen.“ Trotz der Kälte hätten sie den Wecken schließlich zu den frischgebackenen Eltern gebracht. „Mit einer Wiegensäge wurde schließlich das Weisert angesägt und von den Kindseltem angebissen. Nach vierstündiger Fahrt wurde der Wecken schließlich über den Balkon ins Haus transportiert; er wird nun viele Wochen lang die Knödelbrotreserve im Hause.“
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