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Veranstaltung von „Prien bleibt bunt“ am 2. März

„Nie wieder ist immer noch jetzt“: Was das Priener Bündnis zur zweiten Kundgebung bewegt

Etwa 500 Teilnehmer haben sich im Wendelsteinpark in Prien zur Kundgebung gegen Rechtsextremismus versammelt.
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Anfang Februar lud das Bündnis „Prien bleibt bunt“ zur „Kundgebung gegen rechts“ im Wendelsteinpark ein. Am Samstag, 2. März, gibt es um 11 Uhr eine Fortsetzung.

Der Wendelsteinpark wird erneut Austragungsort einer Kundgebung. Das Bündnis „Prien bleibt bunt“ lädt am 2. März wieder ein, ein Zeichen gegen Rechtsextremismus zu setzen. Warum es eine zweite Veranstaltung gibt, und was die Verantwortlichen genau planen.

Prien – „Wir waren sehr überrascht und erfreut über die zahlreiche Beteiligung“, sagt Khando Ronge, Mitgründerin des Bündnisses „Prien bleibt bunt“. Unter dem Motto „Nie wieder ist jetzt“ hatte der Zusammenschluss am Samstag (3. Februar) zu einer Kundgebung gegen Rechtsextremismus im Wendelsteinpark in Prien eingeladen. Dieser Einladung folgten etwa 500 Personen.

Junge Leute sollen mehr erreicht werden

Die Resonanz: durchwegs positiv, wie Ronge sagt. Anfeindungen habe es keine gegeben. Dennoch seien jüngere Besucher auf die Veranstalter zugegangen und haben sich geäußert, dass ihre Generation nicht ausreichend erreicht worden sei, sagt Ronge. Das soll sich nun vier Wochen später, am Samstag (2. März) ändern. Denn bei der einen Veranstaltung bleibt es nicht, das Bündnis lädt erneut zu einer Kundgebung im Wendelsteinpark ein. Dieses mal unter dem Motto: „Nie wieder ist immer noch jetzt“.

Wie beim letzten Mal soll ein Zeichen gegen Rechtsextremismus, Antisemitismus und Rassismus gesetzt werden, und für Demokratie und Vielfalt. Dass die Veranstaltung als „Kundgebung gegen rechts“ bezeichnet wird, begründet Ronge damit, dass es der gängige Titel sei, der auch bei anderen Veranstaltungen gewählt wird. Viel wichtiger sei, was sich dahinter verbirgt. „Wir wollen deutlich machen, dass die Mitte der Gesellschaft in Prien keinen Rechtsextremismus, Antisemitismus und Rassismus toleriert, sondern für soziale Gerechtigkeit und Vielfalt einsteht“, sagt Mitorganisatorin Mascha Hoffmann-Kuhnt.

Auch die rechtsextreme Umsiedlungs-Konferenz von Potsdam spiele eine Rolle. Sie war bereits einer der Gründe für die erste Kundgebung. Die Verantwortlichen der Konferenz sollen über Deportationspläne konferiert haben. Millionen nicht genehmer Ausländer, aber auch „nichtassimilierte“ Deutsche sollen demnach aus dem Land geschafft werden. Medienrecherchen führen diesbezüglich auch in den Chiemgau, genauer gesagt in die Gemeinde Prien.

Ansprachen und Demozug geplant

„Wir wollen sichtbar machen, dass wir uns klar gegen diese Konferenz positionieren, und zeigen, dass der Artikel 1 des Grundgesetzes bewahrt werden muss“, betont Ronge. Von allen sei jetzt zivilgesellschaftliches Engagement für die demokratische Zukunft gefordert. Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit und Rechtsradikalismus haben keinen Platz in der Gesellschaft.

Artikel 1 des Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland

(1) Die Würde des Menschen ist unantastbar. Sie zu achten und zu schützen ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt.
(2) Das Deutsche Volk bekennt sich darum zu unverletzlichen und unveräußerlichen Menschenrechten als Grundlage jeder menschlichen Gemeinschaft, des Friedens und der Gerechtigkeit in der Welt.
(3) Die nachfolgenden Grundrechte binden Gesetzgebung, vollziehende Gewalt und Rechtsprechung als unmittelbar geltendes Recht.

Im Rahmen der Veranstaltung am 2. März sollen wieder verschiedene Redner zu Wort kommen. Unter anderem Vertreter der Kirche und aus dem Bereich Bildung. Priens Bürgermeister Andreas Friedrich wird nicht an der Kundgebung teilnehmen, wie er auf Nachfrage der Redaktion erklärt. Zum einen begründet er das mit einem parallel stattfindenden Termin. Zwei Bischöfe aus dem ukrainischen Ternopil kommen am gleichen Tag zu Besuch, um einen Gottesdienst in der Priener Pfarrkirche abzuhalten. Sie wollen dabei ihren Dank über die langjährige Unterstützung des Helferkreises für Ternopil aussprechen.

Zudem betont Friedrich, dass er bei Kundgebungen jeglicher Art eine neutrale Haltung bewahrt. „Das heißt nicht, dass ich das Thema neutral betrachte“, merkt das Gemeindeoberhaupt an. „Natürlich bin ich gegen Rechtsextremismus und Rassismus, aber ich stehe den Teilnehmern neutral gegenüber.“

Neben den Ansprachen ist bei der zweiten Kundgebung in Prien auch ein Demozug geplant. Dieser soll vom Wendelsteinpark aus, über die Bernauer Straße in die Seestraße führen. Dann geht es weiter über die Hochriesstraße und anschließend wieder zurück in die Wendelsteinstraße zum Veranstaltungsort. „Wir rechnen damit, dass die Kundgebung etwa zwei Stunden dauern wird“, sagt Veranstalterin und Bündnis-Mitgründerin Khando Ronge. Der Beginn ist am Samstag (2. März) um 11 Uhr.

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