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Ehemaliger Pächter im Chiemgau geblieben

Nach Streit und Schließung: Wann gehen im Chiemseewirt Gollenshausen wieder die Lichter an?

Bild links: Der Chiemseewirt in Gollenshausen. Rechts: Gstadts Bürgermeister Bernhard Hainz.
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Der Chiemseewirt in Gollenshausen bei Gstadt ist zu. Wie lange noch? Bürgermeister Bernhard Hainz (rechts) macht Hoffnung.

Zuletzt gab es Differenzen zwischen Pächter und Gemeinde. Mittlerweile ist der Chiemseewirt geschlossen. Was wurde aus Christian Stern und seinem Team? Und wie läuft die Suche nach einem Nachfolger in Gollenshausen?

Gstadt/ Seeon-Seebruck – Die Herbstsonne scheint in den Biergarten. Doch Stühle und Tische sind überwiegend eingeklappt und lehnen an der Wand. Der Parkplatz ist leer, Licht brennt auch keines. So ist das aktuelle Bild, das sich einem beim Chiemseewirt in Gollenshausen bietet. Denn die Gaststätte ist geschlossen.

Die Gemeinde hatte die Wirtschaft 2014 gekauft und ab dem Folgejahr verpachtet. Nachdem der erste Pachtvertrag 2019 auslief, gab es einen Wechsel: Zuletzt hatte Christian Stern mit seinem Team die Einkehr fünf Jahre lang betrieben. Heuer am 31. Mai war jedoch Schluss.

Pachtvertrag beendet: Stern und Team sind nun in Seeon

Bereits Anfang des Jahres erklärte Stern gegenüber der Redaktion, dass die Zukunft des Wirts ins Ungewisse rücke. Steigende Preise, Personalmangel, und die Erhöhung der Mehrwertsteuer auf Speisen waren die ersten Erschwernisse. „Insbesondere die Erhöhung der Mehrwertsteuer, sowie zuletzt im Dezember Maut- und Co2-Aufschläge, wirken wie ein Brandbeschleuniger und trüben den Ausblick weiter ein“, sagte Christian Stern.

Bis Ende Mai haben sie den Chiemseewirt in Gollenshausen betrieben: Christian Stern (rechts) und sein Team, darunter Serviceleiter Florian Darchinger (links). Beide fungierten als Geschäftsführer.

Doch für ihn kam noch eine weitere Hürde hinzu: die Pacht wurde erhöht. Als Gründe nannte Gstadts Bürgermeister Bernhard Hainz diverse Reparaturen und Sanierungsmaßnahmen im Bestand. Hinzu zählte er aber auch die Schaffung eines zusätzlichen Lagerraums sowie das Zugestehen weiterer Ausschankflächen. Hierzu gab es jedoch Uneinigkeiten, denn von Stern wurde bemängelt, dass die Sanierungsmaßnahmen nicht dementsprechend stattfanden. Ebenso verärgert zeigte er sich über die Frist der Verwaltung, in der er die Erhöhung akzeptieren musste. Diese habe sieben Tage betragen.

Letztendlich war Mitte des Jahres Schluss mit dem Betrieb des Chiemseewirts. „Aufgrund der besprochenen Pachterhöhung und enormer baulicher Mängel wurde das Pachtverhältnis zum 31. Mai 2024 beiderseitig beendet“, teilt Stern auf Nachfrage mit.

Er und sein Team bleiben dem Chiemgau aber treu. In Seeon hatte Ende 2023 Pächter Eik Landfermann das „Boathouse“ geschlossen. Für Stern und sein Team öffnete sich somit eine neue Tür: Mitte Juni haben sie die ehemalige Wirtschaft am See unter dem neuen Namen „Das Bootshaus“ mit Restaurant und Ferienwohnungen eröffnet. „Das ist das gleiche Team wie in Gollenshausen. Auch unsere Servicekräfte sind uns treu geblieben“, sagt Stern. Angeboten wird im Bootshaus moderne bayerische Küche, dennoch sind aber auch traditionelle Speisen, wie der klassische Schweinebraten mit Semmelknödel auf der Karte zu finden. Ab Ende November wollen sie auch eine ganztägige Glühwein-Selbstbedienungsstation direkt am Klostersee in Seeon anbieten.

Nach der Vertragskündigung in Gollenshausen haben Christian Stern und sein Team das ehemalige „Boathouse“ in Seeon als „Das Bootshaus“ eröffnet.

Zu Beginn konnte das Bootshaus auch gleich eine sehr erfolgreiche erste Sommersaison erleben, teilt Stern weiter mit. „Wir wurden hier von Einheimischen wie auch Touristen und insbesondere von der Gemeindevertretung sehr wohlwollend aufgenommen.“ Einen Bezug zu Gollenshausen gibt es aber noch: Der Stammtisch aus dem Chiemseewirt zog mit nach Seeon und steht dort unter den Weinreben im Biergarten mit Blick auf das Kloster und den Klostersee.

Der Stammtisch aus dem Chiemseewirt ist mit nach Seeon gezogen und fand draußen einen Platz mit Seeblick.

Aber was wird jetzt aus dem Chiemseewirt? Auf Immobilienportalen im Internet ist die Anzeige zu finden „Frisch renovierter Chiemseewirt sucht neuen Wirt/-in“. Verfügbar ab 1. November dieses Jahres. Könnten also bald wieder die Lichter angehen und Schweinebraten und Co aus der Küche duften?

Bürgermeister ist im Gespräch mit möglichen Chiemseewirt-Pächtern

Gstadts Bürgermeister Bernhard Hainz hat gute Nachrichten. „Wir wollen auf alle Fälle wieder einen Wirt finden, der das Ortsbild prägt und wo die Einheimischen, die Vereine und Touristen gerne einkehren.“

Der Chiemseewirt in Gollenshausen wurde ertüchtigt. Jetzt finden Gespräche mit Pacht-Bewerbern statt.

Daher wurde die Gaststätte erstmal renoviert. „Wir haben Böden, Fenster und die Wohnungen ertüchtigt. Wir haben auch die Küche überprüft und neue Abflüsse installiert“, sagt Bürgermeister Hainz. Ebenso in Sachen Brandschutz wurden Mängel ausgebessert. „Damit haben wir die Wirtschaft auch aufgewertet. Jetzt kann sie mit gutem Gewissen einem neuen Pächter übergeben werden“, betont Hainz.

Und hier haben sich schon einige beworben, fügt Hainz hinzu. Weitere Gespräche folgen noch, dann werden Bewerber ausgewählt und zur Gemeinderatssitzung Ende November eingeladen. „Dort können sie ihre Konzepte vorstellen. Und im Anschluss entscheidet der Gemeinderat, wer der neue Pächter des Chiemseewirts wird“, sagt Hainz.

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