Rund 80 geschmückte Pferde
Musik, Segen und Tradition: Leonhardiritt in Breitbrunn begeistert Teilnehmer und Zuschauer
Die Breitbrunner Rosserer zogen wieder durch den Ort, um den Heiligen Leonhard zu ehren. Trotz anfänglichem Nebel wurde es ein sonniger Tag mit prächtig geschmückten Festwägen und Reitern.
Breitbrunn – Trotz vormittäglichem Hochnebel konnten die Breitbrunner Rosserer ihren Ritt zu Ehren des Heiligen Leonhard wieder bei herrlichem Wetter veranstalten. Ein gutes Dutzend prächtig geschmückter Festwägen und Kutschen sowie um die 80 festlich herausgeputzte Rösser und Reiter gefolgt von jeder Menge Fußvolk schlängelten sich von der Bauhof-Halle durch den Ort in Richtung Gstadt.
Angeführt wurde der Tross von den Wägen mit der Geistlichkeit, Pfarrer Andreas Przybylski sowie den Honoratioren, den Bürgermeistern Anton Baumgartner (Breitbrunn) sowie Bernhard Hainz und Sepp Gartner (beide Gstadt). Die Chieminger Blaskapelle hatte als Festmusik auf dem neuen „Leutwagen“ der Breitbrunner Ortsvereine Platz genommen.
Sage der „Heiligen Notburga“ reicht in 15. Jahrhundert zurück
Neben der „Erntedank-Krone“ vom Gartenbauverein sowie den Kirchennachbildungen „Hl. Simon und Juda“ (Gollenshausen) und „St. Johannes“ (Breitbrunn) fuhr für die Rosserer wieder ein Wagen mit der „Heiligen Notburga“ mit, dargestellt von Cilli Regauer. Den Annalen kann man entnehmen, dass die früheste sichere Nachricht von Notburgas Verehrung - einer Dienstmagd aus Eben in Tirol - aus dem Jahr 1434 stammt. Demnach speiste die Köchin im Schloss eines Edelmanns mit den Resten der herrschaftlichen Tafel die Armen. Sie brachte nach dem Verbot ihrer Herrin den Bedürftigen nur noch etwas von ihrem eigenen Essen. Statt Brot in der Schürze und Wein in einer Kanne sah und kostete der Graf Hobelspäne und Lauge, so die Sage. Sie wird unter anderem als Patronin der Dienstmägde und der Landwirtschaft verehrt.
Vorbei an unzähligen Zuschauern, welche die Eggsättter und Gstadter Straße säumten, ging es zur Martel-Mayer-Leitn, wo Pfarrer Przybylski vor den malerischen Kulissen der Mühlner Bucht eine kleine Andacht zu Ehren von St. Leonhard feierte. Leonhard von Limoges war ein fränkischer Adelssohn, der um das Jahr 500 als Diakon, Einsiedler, Klostergründer und Abt in Noblat bei Limoges gelebt haben soll. Seine Existenz ist historisch nicht gesichert, aber doch eher wahrscheinlich. Dargestellt mit Ketten, gilt als Nothelfer schlechthin, besonders als Schutzpatron der Gefangenen und Tiere.
Im Anschluss wurde eine Ehrengabe für das teilnehmende Reitervolk gereicht, ehe es zum St. Leonhards-Bildstock weiterging, wo es den Segen für Mensch und Tier gab. Der Rückweg führte zur Bauhof-Halle, wo es zu den Klängen der Chieminger Blaskapelle bei spätsommerlichem Wetter gute Brotzeiten, kühle Getränke sowie selbstgebackenen Kuchen und Kaffee gab.

