Bitte deaktivieren Sie Ihren Ad-Blocker

Für die Finanzierung unseres journalistischen Angebots sind wir auf die Anzeigen unserer Werbepartner angewiesen.

Klicken Sie oben rechts in Ihren Browser auf den Button Ihres Ad-Blockers und deaktivieren Sie die Werbeblockierung für . Danach können Sie gratis weiterlesen.

Lesen Sie wie gewohnt mit aktiviertem Ad-Blocker auf
  • Jetzt für nur 0,99€ im ersten Monat testen
  • Unbegrenzter Zugang zu allen Berichten und Exklusiv-Artikeln
  • Lesen Sie nahezu werbefrei mit aktiviertem Ad-Blocker
  • Jederzeit kündbar

Sie haben das Produkt bereits gekauft und sehen dieses Banner trotzdem? Bitte aktualisieren Sie die Seite oder loggen sich aus und wieder ein.

Verzweifelte Suche nach einer neuen Bleibe

Landratsamt kündigt Verein das Trainingsgelände auf: Bruckmühler Bogenschützen droht das Aus

Die Bogenschützen der SG Edelweiß Bruckmühl verlieren zum Jahresende ihren Trainingsplatz in Nachbarschaft zur Kompostieranlage Noderwiechs. Die SG-Abteilung um Spartenleiter Christian Hörberg sucht daher händeringend eine neue Heimat.
+
Die Bogenschützen der SG Edelweiß Bruckmühl verlieren zum Jahresende ihren Trainingsplatz in Nachbarschaft zur Kompostieranlage Noderwiechs. Die SG-Abteilung um Spartenleiter Christian Hörberg sucht daher händeringend nach einer neuen Heimat.

Hiobsbotschaft für die Bogenschützen der SG Edelweiß Bruckmühl: Der Landkreis Rosenheim hat den Nutzungsvertrag für das bisherige Trainingsgelände aufgekündigt. Spartenleiter Christian Hörberg und sein Team suchen händeringend nach einer Alternative.

Bruckmühl – In der Regel sind es die typischen Zielscheiben mit den Ringen, manchmal auch 3D-Tierfiguren aus Schaumstoff, die die Bogenschützen der Schützengesellschaft (SG) Edelweiß Bruckmühl ins Visier nehmen. Seit wenigen Wochen haben die Mitglieder der SG-Abteilung aber nur ein gemeinsames Ziel vor Augen – die Zukunft des Vereins sicherzustellen. Die steht nämlich auf der Kippe, nachdem das Landratsamt Rosenheim jüngst den Nutzungsvertrag für das Trainingsgelände bei Noderwiechs aufgekündigt hat. „Das ist für uns natürlich eine Katastrophe“, sagt Spartenleiter Christian Hörberg gegenüber dem OVB. „Wenn wir keine neue Heimat finden, wissen wir nicht, wie es weitergeht.“

Erster Schreckmoment vor zehn Jahren

1996 als eigene Sparte innerhalb der SG Edelweiß gegründet, hatten die Bruckmühler Bogenschützen zunächst auf einem Gelände am Moosbach nördlich von Noderwiechs, ab 1999 dann auf einem Gelände hinter der Kompostierungsanlage des Landkreises Rosenheim bei Noderwiechs eine Heimat gefunden. 2013 dann ein erster Schreckmoment für die Schützen: Aufgrund einer vom Landkreis Rosenheim beschlossenen Erweiterung der Kompostierungsanlage mussten die Bogenschützen einen Teil des Areals, das sich im Besitz des Landkreises befindet, abtreten. Schon damals eine Hiobsbotschaft für die Bogenschützen.

Doch nichts im Vergleich zur Nachricht, die die SG-Edelweiß-Abteilung jetzt erreicht hat: Die Kompostierungsanlage soll erneut erweitert werden. Daher hat der Landkreis die Nutzungsvereinbarung zum 31. Dezember 2023 komplett aufgekündigt. Eine Kündigung, die nach Angaben von Hörberg den Verein „hart trifft“ und aufgrund der „Kurzfristigkeit besonders bitter ist“. Er würdigte zwar die Tatsache, dass der Landkreis dem Verein das Areal rund zehn Jahre pachtfrei zur Verfügung gestellt habe. Dass die Kündigung dem Verein aber bis heute nicht persönlich übermittelt, sondern nur über den Bruckmühler Bürgermeister als Mittelsmann ausgerichtet worden sei, habe ihn dann aber „schon sehr verwundert“.

Landratsamt bezieht Stellung

Was nach Angaben des Landratsamtes aber mit der Marktgemeinde so vereinbart worden war, „da so auch gleich neue Standortvorschläge diskutiert werden können“, wie Tanja Pfeffer, Pressesprecherin des Landratsamtes Rosenheim, auf Anfrage des OVB mitteilte. Zudem könne die Marktgemeinde bei der Standortsuche oder auch bei der Schaffung von Baurecht weiterhelfen, „das Landratsamt leider nicht, da der Landkreis keine Ausgleichsflächen für den Verein zur Verfügung hat“.

Auch auf den Grund, wieso die Bogenschützen dort zukünftig nicht mehr ihrem Sport nachgehen können, nahm die Sprecherin Stellung. „Die Kompostieranlage Noderwiechs benötigt erweiterte Lagerflächen“, so Pfeffer. „Aufgrund dieses Platzbedarfs kann das Gelände nicht mehr dauerhaft den Bogenschützen des SG Edelweiß Bruckmühl zur Verfügung gestellt werden.“ Pfeffer betonte zudem, dass zwischen dem Landkreis beziehungsweise dem Voreigentümer der Fläche und den Bogenschützen auch kein Pacht- oder Mietvertrag vorläge, was die Bogenschützen gegenüber der Marktgemeinde auch bestätigt hätten.

Krisensitzung mit dem Bruckmühler Bürgermeister

Wie es für die Bogenschützen nun weitergehen könnte, darüber haben Verantwortliche und Mitglieder der SG-Abteilung jüngst in einer anberaumten Krisensitzung diskutiert. Mit dabei: Bruckmühls Bürgermeister Richard Richter. Er sicherte der SG Edelweiß die Unterstützung der Marktgemeinde zu. „Sie sehen mich an Ihrer Seite“, versicherte der Rathauschef und erklärte, dass es seiner Meinung nach vorstellbar sei, dass die Kommune ein geeignetes Grundstück kaufe und dann an die Bogenschützen verpachte. Ein kommunales Angebot, dass Hörberg berührt: „Wir freuen uns, dass die Marktgemeinde hinter uns steht.“

Eine neue Heimat für die Bogenschützen: Was die Bruckmühler Sportler unbedingt benötigen

Nach der Kündigung des Nutzungsvertrags für das bisherige Trainingsgelände bei Noderwiechs zum Ende des Jahres sucht die Sparte Bogenschießen der Schützengesellschaft (SG) Edelweiß Bruckmühl unter Hochdruck eine neue Heimat. Gesucht wird nach Angaben der Verantwortlichen ein freies Areal mit einer Größe von rund 50 Metern auf 150 Metern im Bereich der Marktgemeinde, das eine Anfahrt per Auto und Parkplätze ermöglicht. Auch die Errichtung von Lager- und Unterstellmöglichkeiten sollte möglichst gegeben sein, hilfreich wären zudem Stromanbindung und Wasseranschluss.

Das Gelände, das durch Nutzung als Bogenplatz als Ausgleichsfläche ausgewiesen werden kann, sollte – vor allem hinter dem Zielbereich – nicht an Häuser, Spielplätze oder Radwege angrenzen. Eine Einsäumung durch Bäume oder Sträucher beziehungsweise eine Lage am Waldrand ist hingegen nach Angaben der SG Edelweiß kein Problem. „Die Zahlung einer marktüblichen Pacht ist möglich“, sagt Spartenleiter Christian Hörberg. „Wir freuen uns über jeden Hinweis, um wieder eine Heimat und eine Trainingsmöglichkeit für unsere Mitglieder zu finden.“

Tipps und Angebote nimmt die SG-Sparte Bogenschießen unter Telefon 0176/15528094 sowie per E-Mail an info-bogen@edelweissschuetzen-bruckmuehl.de entgegen. Nähere Infos zum Verein gibt es zudem online unter www.edelweissschuetzen-bruckmuehl.de.

Der Fokus der Bogenschützen-Verantwortlichen liegt in den kommenden Wochen nun darauf, ein neues Trainingsgelände im Gebiet der Marktgemeinde zu finden. „Wir haben ja viele Kinder und Jugendliche, für die das Trainingsgelände dann auch erreichbar sein muss“, so Hörberg über den Grund, wieso weiter entfernte Areale für den Verein nicht geeignet seien. 43 der insgesamt 141 Mitglieder der Bogenschützen seien schließlich unter 21 Jahre alt.

Mittlerweile hat der Verein auch schon einige Areale ins Auge gefasst, sich zudem bereits mit Besitzern von Grundstücken getroffen. Auch bei der Krisensitzung mit Bürgermeister Richter hatte die SG-Sparte Bogenschießen bereits über zwei mögliche Ausweichflächen diskutiert, eine im Bereich des Höglinger Weihers, eine andere südlich der Mangfall in Nähe der neuen Brücke. Beide Flächen hätten aber „Haken und Ösen“. Jüngst war Hörberg zudem zu einer weiteren Grundstücksbegehung unterwegs, die er „als vielversprechend“ bezeichnet. Sein Zwischenfazit: „Das komplett 100-Prozentige war noch nicht dabei, aber durchaus einige Plätze, die sich gut eignen würden.“ Angetan zeigt sich der Spartenleiter zudem von der Hilfsbereitschaft seitens der Bevölkerung, beispielsweise der eines Firmenbesitzers, der „uns wirklich helfen will“.

Vorsichtiger Optimismus beim Spartenleiter

Daher hat nach dem Schock der Kündigung bei Spartenleiter Hörberg auch wieder vorsichtiger Optimismus die Oberhand gewonnen, dass ein Aus der Abteilung verhindert werden kann und die Bogenschützen bald innerhalb des Gemeindegebiets ein neues Zuhause finden werden. Doch die Zeit drängt. „Während der Wintermonate trainieren sowieso viele in der Halle“, so Hörberg. „Zum Frühjahr wäre es aber schon wichtig, dass wir das neue Trainingsgelände nutzen können.“

Zumal er den Umzug des ganzen Materials wie die verschiedenen Zielscheiben vom bisherigen Gelände auf das mögliche neue Areal dann natürlich gerne in einem Abwasch erledigen würde. „Ich wüsste ehrlich gesagt gar nicht, wo wir unser ganzes Zeug zwischenlagern könnten, wenn das nicht klappen sollte.“ Gedanken über die Anmietung eines Lagers oder einer Halle will er sich dennoch jetzt noch nicht machen. Hörberg: „Wir setzen alles daran, dass wir bis zum Jahreswechsel eine neue Heimat haben, die am besten für viele Jahre Bestand haben wird.“

Kommentare