Heufeldmühle
Doppelhaus-Neubau in Bruckmühl – Nach 13 Monaten wieder zu ursprünglichem Plan zurück?
Der Bruckmühler Marktausschuss dreht sich bei den Beratungen über den Bau eines Doppelhauses buchstäblich im Kreis. Und dass der Baugrund am Kreisverkehr liegt, ist mit eine Ursache dafür. Bedeutet das nun „Rein in die Kartoffeln, raus aus den Kartoffeln“?
Bruckmühl – Mit einer Änderung des Bebauungsplans „Heufeldmühle“ befasste sich der Bruckmühler Marktausschuss in der Juni-Sitzung. Bereits zum dritten Mal innerhalb von 13 Monaten ging es um dieses Thema. Das Gremium hatte über die Zulassung eines Doppelhauses zu befinden.
Bei der Diskussion drehte sich im Kern alles um die „richtige“ Hausausrichtung – Ost-West oder Nord-Süd – und die damit erforderlichen Schallschutzmaßnahmen. Zur Auswahl standen Erdwall oder Wand alternativ Erdwall und Wand. Das Gremium votierte für die Ost-West Variante. Damit einhergehend soll sich von der auf dem Grundstück westlich geplanten Garage eine Lärmschutzeinrichtung entlang der Gottlob-Weiler-Straße in einer noch zu bestimmenden Höhe bis zum bereist existierenden Erdwall hin anschließen.
Angepasste Pläne wegen Lärm-Problematik
Zur Ausgangslage: Im Mai vergangenen Jahres lehnte der Marktausschuss ein Doppelhaus in Ost-West Ausrichtung wegen zu naher Bebauung an die stark befahrene Gottlob-Weiler-Straße/Heinrich-Pferdmenges-Straße und der damit verbundenen Lärmproblematik ab. Zwei Monate später wurden angepasste Pläne für eine Nord-Süd Ausrichtung des Gebäudes zur Entscheidung vorgelegt. Die Zustimmung machte das Ratsplenum dann aber noch von einem im Vorfeld einzuholenden schalltechnischen Gutachten abhängig.
Letzteres brachte nun in der Juni-Sitzung unter anderem folgende Ergebnisse: An den Nord-, West- und Süd-Fassaden werden vorgegebene Lärm-Grenzwerte für ein Wohngebiet überschritten. Um den Schallschutz mit geringerem baulichen Aufwand zu lösen, sollte die eingangs geplante Ost-West Ausrichtung des Hauses umgesetzt werden. Die Lärmabschottung zur Gottlob-Weiler-Straße/Heinrich-Pferdmenges-Straße kann durch eine Erhöhung des bereits bestehenden Erdwalls auf vier Meter und eine weiterführende Lärmschutzwand oder durch eine durchgängige Schallschutzwand bis zur geplanten Doppelgarage erfolgen. Eine Lärmschutzwand im Einmündungsbereich des Kreisverkehrs entfällt dadurch.
Bauwerber möchte Ost-West-Variante wieder aufleben lassen
Laut Bauverwaltung möchte der Bauwerber aufgrund der aktuellen Erkenntnisse seine ursprünglichen Ost-West Planungen wieder aufleben lassen. Für Rathauschef Richard Richter (CSU/PW) wäre die Ost-West Ausrichtung mit einer Erhöhung des bestehenden Walls durch eine Lärmschutzwand ein gangbarer Weg. Mit einer vier Meter hohen Wand hatte er nach eigenen Aussagen „so seine Probleme“. Unter Sicherheitsaspekten war ihm vor allem die freie Sicht auf den Kreisverkehr wichtig.
Für Stefan Mager (Grüne) war die Höhe des Erdwalls oder einer Schutzwand zu hoch: „Bei vier Metern bekomme ich echt Bauchschmerzen. Warum geht das denn nicht mit 2,50 Metern?“ Er beantragte, in die Beschlussfassung keine explizite Höhe aufzunehmen, um sich einen Handlungsspielraum bei der baulichen Umsetzung offen zu halten.
Der Anregung von Wolfgang Huber (Grüne), die bereits bestehende 30er-Zone etwas Richtung Süden zu verschieben – „Dann hat der Gutachter eine andere Berechnungsgrundlage als 50 km/h innerörtliche Geschwindigkeit“ – lehnte Bürgermeister Richter ab.
Details von Fall zu Fall regeln
Anna Wallner (CSU/PW) erinnerte daran, dass sich der Marktausschuss bis dato bei allen Beratungen für einen Erhalt des Erdwalls aussprach. Richter beendete die Diskussion mit dem Hinweis, „wir stimmen heute grundsätzlich einmal über das Doppelhaus ab. Alles Weitere können wir dann von Fall zu Fall regeln“.
tn/CLH