Das schreibt Joachim Herrmann
Wann löst Rotter Flüchtlingsheim die Turnhalle Bruckmühl ab? Innenminister antwortet auf Brandbrief
Per Brandbrief an mehrere CSU-Politiker hatte der Elternbeirat des Bruckmühler Gymnasiums und die Fachschaft Sport Ende Juni ein Ende der Nutzung der Schulturnhalle als Flüchtlingsunterkunft gefordert. Was Bayerns Innenminister Joachim Herrmann den Verfassern nun geantwortet hat.
Bruckmühl/München – Es sind zwar noch rund zwei Wochen, bis der erste Schultag des neuen Schuljahrs am Dienstag, 10. September, beginnt. Am Bruckmühler Gymnasium steht aber bereits jetzt fest, dass erneut viele Sportstunden ausfallen werden. Wie bereits in den vergangenen zweieinhalb Jahren. Denn die Schulturnhalle wird weiterhin als Erstaufnahmeeinrichtung für Flüchtlinge genutzt, weshalb der Elternbeirat des Gymnasiums und die Fachschaft Sport Ende Juni einen Protestbrief an diverse CSU-Politiker geschickt haben. Nun hat Bayerns Innenminister Joachim Herrmann auf das Schreiben geantwortet – und die Verfasser um Geduld gebeten.
Landrat Lederer lehnte rollierendes System bereits ab
Am 30. Juni hatten Elternbeirat und Fachschaft Sport des Gymnasiums Bruckmühl das Schriftstück per E-Mail an Innenminister Herrmann, Landrat Otto Lederer, Bürgermeister Richard Richter, Bundestagsabgeordnete Daniela Ludwig und Landtagspräsidentin Ilse Aigner geschickt. Die Verfasser forderten darin, die Schulturnhalle, die seit Anfang 2022 Flüchtlinge beherbergt, wieder für den Schulsport freizugeben. Als Alternativlösung brachten sie ein rollierendes System ins Spiel, also die Nutzung einer anderen Schulturnhalle im Landkreis als „solidarischen Beitrag“. Ein Vorschlag, dem Lederer in einer Reaktion auf das Schreiben aber bereits eine Absage erteilte.
Bayerns Innenminister Herrmann verwies in seiner Antwort nun auf die geplante Erstaufnahmeeinrichtung in Rott für bis zu 500 Personen, die dafür sorgen soll, die Turnhallen in Bruckmühl und Raubling freizumachen. Dem Elternbeirat sowie der Fachschaft Sport teilte Herrmann mit, dass er weiter davon ausgehe, dass die Unterkunft in Rott verwirklicht werde.
Laut Herrmann werden derzeit letzte Sachfragen geklärt
Er betonte zudem, dass sowohl die Regierung von Oberbayern, als auch sein Ministerium den Landkreis Rosenheim bei der Schaffung von Ersatzkapazitäten zur Unterbringung von Geflüchteten unterstütze. Dennoch bat er die Unterzeichner des Brandbriefs um Geduld und verwies darauf, dass alle Beteiligten unter Hochdruck an der Klärung letzter Sachfragen bezüglich der Unterkunft in Rott arbeiten würden.
Grundlegendes Problem ist laut Herrmann aber die aktuelle Asylpolitik. Daher muss nach Einschätzung des Innenministers die „unkontrollierte Zuwanderung“, die Länder und Kommunen an ihre Belastungsgrenzen gebracht habe, durch eine Wende in der Asylpolitik beendet werden.