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Umstrittenes Projekt

Streit um Chaletdorf am Hitzelsberg Bernau: Das sagt Heiner Englert vom Investor Herecon

Am 24. November stimmt Bernau über die Pläne am Hitzelsberg ab. Heiner Englert, Geschäftsführer des Investors Herecon, spricht im Interview über das geplante Projekt.
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Am 24. November stimmt Bernau über die Pläne am Hitzelsberg ab. Heiner Englert, Geschäftsführer des Investors Herecon, spricht im Interview über das geplante Projekt.

Das geplante Projekt am Hitzelsberg in Bernau steht zur Abstimmung. Während die Bürger am 24. November ihre Stimmen abgeben, verteidigt der Geschäftsführer von Herecon, Heiner Englert, das Vorhaben gegen Kritik.

Bernau – Wie geht es mit dem geplanten Projekt am Hitzelsberg in Bernau weiter? Seit langem wird geplant und diskutiert. Am 24. November können die Bernauer Bürger bei einem Bürger- und einem Ratsentscheid ihre Stimme für oder gegen das Projekt abgeben. Bereits mehrfach haben wir darüber berichtet. Aber was genau hat der Investor Herecon auf dem Hitzelsberg vor und wie verlaufen die Planungen? Wir haben mit Heiner Englert, dem Geschäftsführer von Herecon gesprochen.

Herr Englert, Ihrem geplanten Projekt am Hitzelsberg schlägt schon seit längerer Zeit Widerstand entgegen. Wie gehen Sie damit um?

Heiner Englert: Natürlich kann ich die teils sehr persönlichen Interessen unmittelbarer Nachbarn bei Ihrem Widerstand verstehen. Was mich richtig ärgert, sind allerdings die vielen Falschaussagen, die von diesen Vorhabensgegnern ganz bewusst gestreut werden. So haben wir beispielsweise mit der Bürgerinitiative (Frau Kaufmann und Herr Ohlert) das Konzept für das Chalet-Dorf besprochen. Wir haben aber auch gleichzeitig darauf verwiesen, dass dies der erste Aufschlag für diese Variante ist und in einem laufenden Prozess die Erkenntnisse aus Stellungnahmen der Fachbehörden, Machbarkeitsstudien, etc. miteinfließen. Den zitierten „Handschlag“, wie von Frau Kaufmann dargestellt, hat es so nicht gegeben. Die Aussage war und ist, dass wir den Natur- und Umweltschutz hier bestmöglich umsetzen werden. Die erhöhte Anzahl an Chalet-Einheiten ist das Ergebnis aus den aktuellen Anforderungen an ein solches Konzept.

Gibt es noch mehr Unterstellungen, die ihrer Meinung nach falsch sind?

Englert: Weiteres Beispiel: uns wird unterstellt, dass wir die Anspannung am Wohnungsmarkt in Bernau durch die Umsetzung unseres Projekts verschärfen. Auch die Behauptung, dass das künftige Personal des Chalet-Dorfes den Wohnungsmarkt negativ beeinflusst, ist haltlos.

Inwiefern?

Englert: Weshalb sollte es uns nicht gelingen, qualifiziertes Personal aus der Region für uns zu gewinnen? Wir haben in der Vergangenheit mehrfach bewiesen, dass wir dazu sehr wohl in der Lage sind. Es ist ganz offensichtlich, dass hier mit unterschiedlichen Massstäben gemessen wird bzw. unser Projekt durch falsche Behauptungen und Annahmen in Misskredit gebracht werden soll. Es wäre nur ein Grundsatz der Fairness, wenn sich diese Gegner offen und ehrlich dazu bekennen, dass sie das Projekt aus subjektiven Gründen der verkehrlichen Erschließung ablehnen und alle anderen Argumente nur vorgeschoben sind. Solange die Planung mit einer neuen Erschließungsstraße vorangetrieben wurde, gab es von diesen Gegnern auch keinerlei Einwände.

Sie betonen, dass das Chaletdorf sich in die Landschaft integrieren soll. Wie genau haben Sie bei der Planung darauf geachtet, das Landschaftsbild zu wahren, und welche Maßnahmen wurden ergriffen, um das Projekt nachhaltig zu gestalten?

Englert: Jede bauliche Entwicklung beeinflusst das Landschaftsbild. Aber genau darauf haben wir bei unserer Planung ganz besonders geachtet. Auf dem Hitzelsberg ist kein Hotelklotz geplant, sondern ein nachhaltiges Hoteldorf, das sich in die Landschaft integriert. Die Anzahl der Zimmer hat sich deshalb während der Planung erhöht, um ein wirtschaftliches Betriebskonzept sicherzustellen. Wir reden von 39 Chalets. Da hat manch ein Gasthof mehr Zimmer. Der Footprint, also die bebaute Fläche, ist gegenüber der Erstplanung gleichgeblieben. Nur innerhalb der Baukörper hat sich die Anzahl der Einheiten erhöht.

Welche konkreten positiven Auswirkungen erwarten Sie für die lokale Wirtschaft und wie genau soll das Chaletdorf die Gemeinde Bernau unterstützen?

Englert: Die Entwicklung des Hitzelsbergs in Bernau ist eine Chance für die ganze Region. Hier soll ein touristischer Leitbetrieb entstehen. Sanfter Ganzjahres-Tourismus für Familien und Individualreisende. Die Wechselbeziehung mit Bernau wird den Ort stärken und positive Impulse für den Einzelhandel, für die Gastronomie, für Handwerker und für die Gemeinde selbst bringen.

Welche langfristigen Maßnahmen plant Herecon, um das Chaletdorf umweltfreundlich und nachhaltig zu betreiben?

Englert: Die Planung ist extrem eng in einer vertrauensvollen Zusammenarbeit mit der Gemeinde und allen Behörden entwickelt worden. Wir haben zugehört und gegenseitig ein sehr gutes, vor allem aber auch ein tragfähiges Konzept erarbeitet, das wirtschaftlich sehr gut funktionieren wird. Bei der geplanten Bauweise und bei dem Betreiberkonzept achten wir sehr auf Umweltschutz und Nachhaltigkeit. Natürliche Baumaterialien, eine umweltfreundliche Haustechnik und entsprechende Freizeitangebote für die künftigen Gäste tragen dazu bei.

Wie begegnen Sie Bedenken hinsichtlich des Eingriffs in die Natur und der Auswirkungen auf die Flora und Fauna? 

Englert: Die Versiegelung ist extrem gering. Wir nutzen die heute bebauten Flächen – also die Baukörper, die Garagen, Ausstellungsflächen und Wegführungen. Auf die Belange des Natur- und Artenschutzes und der Ökologie haben wir besonderen Wert gelegt. Selbstverständlich sind alle (Umwelt-)Gutachten durchgeführt – so, wie es der Gesetzgeber vorsieht. Und von allen Seiten hat die Planung grünes Licht.

Oft wurde die Zufahrt zum geplante Chaletdorf über die Engelländerstraße und die Hitzelsbergstraße als nicht ausreichend bemängelt. Wie stehen Sie zu der Sorge, dass das Projekt zu Lärm- und Verkehrsproblemen für die Anwohner führen könnte?

Englert: Ja, gegenüber der heutigen Nutzung des Hitzelsbergs wird es eine Verkehrszunahme geben. Bei Vollauslastung rechnen wir mit rund 300 Fahrzeug-Bewegungen am Tag (An- und Abfahrt), welche über die beiden Zufahrtsstraßen abgewickelt werden. Wenn der Hitzelsberg in der heute genehmigten Nutzung und Größe „bespielt“ werden würde, würde die Verkehrsbewegung zu Spitzenzeiten sicherlich mindestens ein gleiches Maß erreichen. Die Verkehrszahlen sind verträglich, die Zufahrt sehr gut gelöst und für die Nachbarn mit Sicherheit kaum spürbar.

Die Bernauer Bürger sollen mit einem Rats- und einem Bürgerbegehren über das Thema abstimmen. Was würden Sie den Bürgern sagen, die besorgt um die Zukunft ihres Heimatortes sind und am 24. November entscheiden müssen?

Englert: Wenn die Mehrheit der Bürger eine positive Ortsentwicklung sucht, den Hitzelsberg nachhaltig entwickeln will und all die Risiken vermeiden will, die eintreten, wenn diese Planung verhindert wird, dann hat das Vorhaben den notwendigen Rückhalt. Ich vertraue auf den gesunden Menschenverstand, der die Bürger im Chiemgau schon seit jeher auszeichnet. Und deshalb haben wir kein Alternativszenario in der Schublade. Wir wollen diese Planung und als Chiemgauer möchte ich meine Heimat positiv weiterentwickeln. Ich bitte alle Bernauer und Bernauerinnen, diese Chance für die Erneuerung und Aufwertung unseres Tourismus-Angebots mit ihrer Stimme zu unterstützen.

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