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Erneute Ortsbegehung schafft Klarheit

Schulweg-Gefahr für Kinder? Wie die Behörden auf Eltern-Sorgen in Bad Aibling reagieren

Der Weg für Kinder zur Luitpold-Grundschule sorgt für Diskussionen.
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Der Weg für Kinder zur Luitpold-Grundschule sorgt weiterhin für Diskussionen.

Bereits im Vorjahr sorgte die Frage, ob der Weg zur Schule für viele Bad Aiblinger Schüler zu gefährlich sei, für Diskussionen. Auf Eltern-Wunsch besichtigten nun Experten die mögliche Gefahrenstelle. Mit welchem Ergebnis?

Bad Aibling – Das Thema hatte die Stadt Bad Aibling zuletzt immer wieder beschäftigt. Seit Beginn des Schuljahrs im Sommer 2024 gab es Diskussionen zu einem vermeintlich unsicheren Schulweg in der Kurstadt. Auslöser war die Sorge einer Mutter aus dem Neubaugebiet Ellmosener Wies, deren Kinder von dort aus täglich zur Luitpoldschule kommen müssen. Dabei stießen sie wie viele andere Schüler auf Herausforderungen, beklagte die Frau. „Als Mutter mache ich mir große Sorgen um den Schulweg meiner Kinder“, sagte sie damals gegenüber dem OVB.

An der stark befahrenen Thürhamer Straße würden etwa viele Autos trotz der Tempo-30-Beschränkung zu schnell fahren. Die gefährliche Situation an der Kreuzung Thürhamer Straße/ Eichenstraße, die aus dem Wohngebiet führt, sei zudem bekannt. Hinzu kommt ferner, dass viele Kinder entlang der Ellmosener Straße zur Schule laufen. Eine Sorge, die vor allem wegen des Mangels an sicheren Straßenübergängen auch in der Luitpold-Grundschule kritisch gesehen wurde.

Kürzlich erneute Ortsbegehung

Doch schon damals stellte sich heraus, dass die Sorgen mancher Eltern nicht wirklich mit der behördlichen Sichtweise übereinstimmen. Generell wird das Thema „Schulwegsicherheit“ vom Landratsamt überprüft. Für den Bereich Ellmosen zur Luitpold-Grundschule hatte die Verkehrssicherheitsbeauftragte der Behörde bereits 2024 resümiert, dass eine besondere Gefährlichkeit nicht festgestellt werden konnte.

„Eine Prüfung wird eingeleitet, wenn ein Antrag zur Beurteilung über eine besondere Gefährlichkeit oder Beschwerlichkeit auf zum Beispiel einem Schulweg vorliegt“, erklärte damals Sibylle Gaßner-Nickl, Pressesprecherin des Landratsamtes Rosenheim. Eine solche Prüfung können die jeweiligen Kommunen oder auch besorgte Eltern beantragen. Und eine solche Prüfung fand nun kürzlich erneut auf Eltern-Initiative und trotz des Vorjahres-Ergebnisses statt. Doch hat sich an der Gesamtsituation etwas verändert?

Schlier: „Wir nehmen die Sorgen der Eltern sehr ernst“

Aus behördlicher Sicht jedenfalls nicht. Bei der Ortsbegehung, an der neben dem Landratsamt unter anderem auch Bürgermeister Stephan Schlier, Polizei und Vertreter des Elternbeirates der Grundschule teilnahmen, stuften die Experten den Schulweg entlang der Ellmosener Straße (RO 19 – Kreisstraße) nach wie vor als nicht gefährlich ein, wie die Stadt Bad Aibling und eine betroffene Mutter im Nachgang bestätigten. Auf genaue Erläuterungen zum Fachbehördentermin verzichtete das Landratsamt auf OVB-Nachfrage, teilte jedoch auch mit, dass der besagte Schulweg bei der Prüfung als sicher eingestuft wurde. Der Elternbeirat reagierte bislang nicht auf eine Anfrage.

Die Thürhamer Straße, eine Gemeindestraße mit Zuständigkeit bei der Stadt Bad Aibling, war nicht Gegenstand der Prüfung, erklärt das Landratsamt. Bürgermeister Stephan Schlier betonte anschließend gegenüber dem OVB, dass der Schulweg generell einer regelmäßigen Schau durch Fachbeteiligte unterzogen werde. Und so habe auch der jüngste Termin keine offiziellen Gefahrenstellen hervorgebracht. „Wir nehmen die Sorgen der Eltern sehr ernst“, betonte der Bürgermeister. Jedoch unterscheide sich die subjektive Wahrnehmung manchmal schlicht von behördlichen Feststellungen. Überdies beschränkten sich die besorgten Rückmeldungen auf wenige Eltern.

Schulweg ist beleuchtet und wird gestreut

Gerade die Ellmosener Straße biete genügend Platz für Schüler, werde gestreut und sei beleuchtet. „Außerdem müssen die Kinder auf dem Weg theoretisch gar nicht über die Straße und können etwa über die Hofberg-Brücke gehen“, sagt Schlier. Als „echtes Problem“ bezeichnet der Rathauschef dagegen die viel befahrene Kreuzung Thürhamer Straße/ Eichenstraße. „Man kann das hier nicht einfach so umbauen, da die entsprechenden Aufstellflächen fehlen“, erklärt Schlier. Jedoch prüfe das Tiefbauamt derzeit, wie viel Platz dort für die Errichtung einer möglichen Ampelanlage benötigt würde.

Mit diesem Ergebnis will die Stadt dann erneut auf die betroffenen Grundstückseigentümer, die bislang nicht bereit waren, Flächen abzugeben, zugehen. Zudem müsste sodann der Stadtrat, auch in Anbetracht der schwierigen Haushaltslage, erst grünes Licht geben. Unklar also, ob hierdurch wirklich eine zeitnahe Verbesserung in Aussicht steht. Was Schlier jedoch als „gute Sofortmaßnahme“ begrüßen würde, wären freiwillige Schülerlotsen beziehungsweise Schulweghelfer.

Damit hat man etwa im Bereich des Schulhauses in Willing mit freiwilligen Eltern sehr gute Erfahrungen gemacht, betont Schlier. Und er hofft auch im Bereich der Luitpold-Grundschule auf ein ähnliches Engagement. Für manche besorgte Eltern ist dies jedoch keine wirkliche Lösung. Demnach sei die Tatsache, dass auf besagtem Schulweg bislang nichts Gefährliches passiert sei, ohnehin dem großen Engagement vieler Eltern geschuldet, die ihre Kinder trotz zeitlicher Herausforderungen möglichst zur Schule begleiten würden.

Kreisverkehr könnte etwas helfen

Was laut Bürgermeister Schlier jedoch gewiss eine kleine Verbesserung für die Sicherheit des Schulweges mit sich bringen wird, sei der geplante Kreisverkehr an der Kreuzung Ellmosener Straße/Thürhamer Straße/Dieselstraße, der im Rahmen des dortigen Supermarkt-Baus entstehen soll. „Hier fehlt noch der städtebauliche Vertrag“, sagt Schlier.

So oder so wird das Thema „Schulwegsicherheit“, auch weil dieses vom subjektiven Empfinden mitbestimmt wird, Bad Aibling auch in Zukunft weiterhin beschäftigen. Denn sicher ist: Der allgemeine Verkehr wird nicht weniger werden.

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