Karina Vogl (31) freut sich auf die Kurstadt
„Möglichst regional und viel Bio“: Wie ein „Voglnest“ Bad Aiblings Gastro-Lücke schließen soll
Karina Vogl ist ein „echtes Gastrokind“. Mit neuen Ideen möchte sie die Gastronomie-Szene in Bad Aibling aufmischen. Wie die 31-Jährige das schaffen will und was ihr besonders am Herzen liegt.
Bad Aibling – Es bewegt sich etwas in der Bad Aiblinger Innenstadt. Nach mehreren Ladenschließungen weht offenbar ein frischer Wind durch die Kurstadt, zuletzt insbesondere in der Bahnhofstraße. Während etwa in beiden Geschäftsräumen der ehemaligen Gartenküche Nachfolger an der neuen Einrichtung werkeln, herrscht im ehemaligen Restaurant „Steffens“ bereits seit Kurzem reger Betrieb.
„Mit veganer oder normaler Milli?“, fragt Karina Vogl mit freundlich oberbayerischem Klang, während sie hinter der Theke steht und gekonnt einen Cappuccino zubereitet. Die 31-jährige Inhaberin, die im Gespräch rasch eine angenehme Atmosphäre schafft, hat ihr „Voglnest“ vor gut einer Woche eröffnet. Als sich die Chance ergab, ergriff die junge Frau aus Irschenberg die Gelegenheit. Eine Verbindung mit Bad Aibling bestand ohnehin bereits durch Vogls Tante vom nur wenige Gehminuten entfernten „würzig & süß“, ebenfalls in der Bahnhofstraße.
Karina Vogl ist ein „echtes Gastrokind“
Ohnehin ist Karina Vogl ein „echtes Gastrokind“, wie sie selbst betont. Auch zuvor war sie im Service tätig, verbrachte nicht zuletzt fünf Jahre in der Schweiz und arbeitete dort ebenfalls in der Gastronomie. „Ich bin bisher sehr angetan von Bad Aibling“, sagt sie nun und hofft darauf, eine gewisse Lücke im bisherigen Angebot der Innenstadt schließen zu können. Als eine „Mischung aus Café und Bar“, würde sie ihr Konzept beschreiben, das gerade auch jüngere Menschen ansprechen könnte.
„Aber natürlich ist hier jeder herzlich willkommen, egal in welchem Alter.“ Überhaupt liege ihr Fokus weniger auf den angebotenen Produkten selbst, auf den Getränken oder auf dem Kuchen. „Vielmehr geht es mir vor allem darum, dass die Leute hier eine gute Zeit verbringen können“, sagt die Inhaberin voller Überzeugung. Ihr „Voglnest“ soll dabei einen Ort schaffen, an dem sich Menschen gerne begegnen. Dabei helfen könnten die zentrale Lage und die „tolle Einrichtung“, die sie von Vorgängerin Petra Steffen in weiten Teilen übernommen habe.
„Mein Ansatz ist, möglichst regionale Produkte anzubieten und soviel es geht Bio“, betont die Irschenbergerin. So kooperiere sie beispielsweise mit dem Familienbetrieb „Hoppebräu“ aus Waakirchen (Landkreis Miesbach), ihr Kaffee kommt von der Kaffeerösterei Bohnenreich aus Miesbach, die Milch von Bergader (unter anderem in Bad Aibling).
Gastrokollegen nicht als Konkurrenz wahrnehmen
Und obwohl sie bislang noch gar keine Werbung gemacht hat, seien in den ersten Tagen bereits einige Kunden gekommen – und oftmals nicht nur einmal. Und einen Besuch im „Voglnest“, das je von Donnerstag bis Montag von 16 bis 0 Uhr (sonntags gesondert von 14 bis 21 Uhr) geöffnet hat, haben der 31-Jährigen auch schon einige Gastro-Kollegen aus Bad Aibling abgestattet. So habe sich Vogl etwa mit dem Inhaber des gegenüberliegenden „Aiblinger Fischladens“, mit der „Ehrdig“-Chefin oder anderen künftigen Gastro-Nachbarn ausgetauscht.
„Hier herrscht echt eine angenehme Atmosphäre und wir sehen uns nicht als Konkurrenz“, freut sich Vogl über den Geist unter den Aiblinger Gastronomen. Und klar ist für Karina Vogl auch: Der rege Wechsel zwischen Ladenschließungen und Neueröffnungen, der sich nicht nur in Bad Aibling deutlich zeigt, bereitet ihr keine Sorgen. „Dann dürfte man es gar nicht erst machen. Klar weiß man nie, ob etwas funktioniert, aber ich bin optimistisch und freue mich sehr auf die Zeit in Bad Aibling.“

