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Konzernsprecher nimmt zu möglichen Auswirkungen Stellung

Droht Bad Aibling die „Schneckenpost“? Zusteller kommen bald aus Ostermünchen

Der Zustellstützpunkt Bad Aibling an der Bahnhofstraße wird vermutlich im September 2023 geschlossen, die Zusteller werden dann in Ostermünchen beheimatet sein.
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Der Zustellstützpunkt Bad Aibling an der Bahnhofstraße wird vermutlich im September 2023 geschlossen, die Zusteller werden dann in Ostermünchen beheimatet sein.

Droht Bad Aibling die Schneckenpost? Fakt ist: Der Zustellstützpunkt Bad Aibling wird aufgelöst, die Zusteller ziehen nach Ostermünchen um. Welche Auswirkungen das haben wird.

Bad Aibling – Vermutlich ab September 2023 geht am Bad Aiblinger Bahnhof die Post ab. Und zwar im wahrsten Sinne des Wortes – nicht im übertragenen Sinn. Denn die Zusteller, die bislang von dort aus zu ihren Touren durch die Kurstadt starten, sollen dann in Ostermünchen angesiedelt werden. „Das wird alles sehr reibungslos verlaufen“, sagt Dieter Nawrath, Sprecher der DHL Group, gegenüber dem OVB. Durch die Umstrukturierung könne es zwar für einzelne Kunden zu veränderten Zustellzeiten kommen. Sonst seien für die Bad Aiblinger Bürger aber kaum Auswirkungen zu erwarten.

Direkten Kundenverkehr im Postgebäude an der Bahnhofstraße 17 in Bad Aibling gibt es bereits seit Juli 2016 nicht mehr, nachdem dort – unter Protest zahlreicher Kunden – auch das Finanzcenter der Postbank seinen Betrieb eingestellt hatte. Seitdem war dort nur noch der sogenannte Zustellstützpunkt (ZSP) angesiedelt, in dem die Briefzusteller für ihre Zustelltour ihre Sendungen sortieren und anschließend, beispielsweise per Fahrrad, die Zustellung der Briefsendungen starten.

Doch auch damit wird nun vermutlich ab September 2023 Schluss sein. Wie Dieter Nawrath, Sprecher der DHL Group, auf Anfrage des OVB bestätigt, wird der Zustellstützpunkt „in der jetzigen Form“ aufgelöst. Die Zusteller, die in der Kurstadt Briefsendungen, Päckchen und Pakete an die Kunden bringen, werden dann von Ostermünchen bei Tuntenhausen aus zu ihren Touren durch Bad Aibling starten. „Der bestehende Zustellstützpunkt Ostermünchen wird mit einer angrenzenden, optimal für unsere Zwecke gestalteten Halle erweitert, damit die Aiblinger Zustellerinnen und Zusteller dahin umziehen können“, teilt Nawrath mit.

Von sechs Bezirken bleiben nur noch drei übrig

Geplant ist, dass von den bisher sechs Bezirken, in denen der klassische Postbote die Sendungen noch per Rad zustellt, nur drei übrigbleiben. Die Sendungen werden zukünftig dann vom Zusteller am Standort in Ostermünchen am Oberrainer Feld vorsortiert, ehe er sich per Auto auf nach Bad Aibling zum neuen, sogenannten Übergabepunkt aufmacht. Dort besteigt er dann sein Postfahrrad und beginnt seine Tour durch den Zustellbezirk.

Während die klassischen Briefträger, die per Rad oder zu Fuß unterwegs sind, also weniger werden, nehmen die sogenannten Verbundzusteller – auch in der Kurstadt – zu. Diese stellen, meist per E-Auto, nicht nur Briefe, sondern auch Päckchen und Pakete zu. „Damit reagieren wir darauf, dass einfach immer mehr Päckchen und Pakete, aber immer weniger Briefe verschickt werden“, begründet Nawarth die Maßnahme. „Im Sinne der Nachhaltigkeit wird die Auslieferung künftig nach Installation der Ladeinfrastruktur mit E-Fahrzeugen erfolgen“, so Nawarath weiter. Zudem wird es laut DHL Group weiterhin reine Paketzusteller geben.

Auch wenn dieser Schriftzug immer noch das Gebäude an der Bahnhofstraße 17 in Bad Aibling ziert: Ein Postamt gibt es dort schon lange nicht mehr.
In direkter Nachbarschaft zum Postgebäude am Oberrainer Feld in Ostermünchen entsteht die Halle, in der die Bad Aiblinger Zusteller eine neue Heimat finden werden.

Doch auf welche Konsequenzen und Veränderungen muss sich der Kunde durch die Umstellung einstellen? „Es können sich bei manchen Bürgern natürlich die Zustellzeiten verändern“, sagt Nawrath. „Das muss aber nicht heißen, dass ein Kunde seine Post jetzt später bekommt. Es kann auch sein, dass er sie früher im Briefkasten hat.“ Wobei der Konzernsprecher betont, dass der Kunde ja „kein Anrecht auf bestimmte Zustellzeiten hat“. Nawrath geht davon aus, dass „die Umstellung sehr reibungslos verlaufen wird“, nachdem ein derartiges Prozedere für die Post „kein Neuland“ sei. Nawrath: „Wenn am Anfang noch nicht alles sofort auf Anhieb klappt, werden wir daran arbeiten, dass die Probleme schnell behoben sind.“

Räumlichkeiten an der Bahnhofstraße sind bereits gekündigt

Geplant ist, dass die Bad Aiblinger Zusteller im September ihre Arbeit am neuen Standort in Ostermünchen aufnehmen. Die Räumlichkeiten an der Bahnhofstraße 17 hat der Konzern jedenfalls bereits gekündigt. Wobei es allerdings sein könne, dass ein kleiner Teil der bisherigen Räumlichkeiten erneut angemietet wird, nachdem die Post derzeit noch auf der Suche nach einem geeigneten Übergabepunkt, von dem aus die drei Radzusteller dann starten können, sei. „Die Suche läuft quasi gerade“, so Nawrath, der erklärt, dass „der Standort natürlich relativ zentral sein muss“.

Was es in Zukunft nicht mehr gaben wird, sind die Postfächer, die im Gebäude an der Bahnhofstraße 17 beheimatet sind und in denen beispielsweise Firmen ihre Post sammeln. „Auch das Postfach Bad Aibling wird aufgelöst“, bestätigte Nawrath gegenüber dem OVB. „Die Kunden sind über die Schließung bereits informiert.“ Nach Angaben des DHL-Group-Sprechers sei die Postfachanlage derzeit nur zu zwei Dritteln belegt, die Nachfrage nach Postfächern zudem rückläufig. Sendungen, die nach Auflösung der Postfächer an das Postfach adressiert seien, würden dann direkt an die eigentliche Adresse des Empfängers zugestellt, wenn diese dort vermerkt sei. Sonst werde die Sendung an den Absender zurückgeschickt.

Auch die Stadt verliert ihr Postfach

Zu den Betroffenen der Auflösung der Postfächer gehört auch die Stadt Bad Aibling. „Wir sind von der Post darüber informiert worden, dass das Postfach der Stadt aufgelöst wird“, bestätigt Jürgen Stadler, Leiter der Hauptverwaltung, gegenüber dem OVB. Nun habe die Stadt die Möglichkeit, sich die Sendungen entweder ans Rathaus zustellen zu lassen, oder ein Postfach in einer anderen Kommune, beispielsweise in Kolbermoor oder Bruckmühl, einrichten zu lassen.

Eine Entscheidung, welchen Weg die Stadt gehen werde, sei noch nicht gefallen, so Stadler. In Hinblick auf die Landtagswahl am 8. Oktober 2023, an der sich sicherlich auch zahlreiche Bürger per Briefwahl beteiligen werden, tendiere die Stadt aber dazu, zumindest bis nach der Wahl auf ein Postfach zu setzen, „damit da nichts schief geht“. Wobei sich Stadler mit beiden Alternativen wenig anfreunden kann: „Es ist natürlich schon praktisch, das Postfach in der Nähe zu haben. Für uns bedeutet diese Entscheidung der Post auf jeden Fall einen Mehraufwand.“

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