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Versteigerung mit Überraschungs-Preis

Schnäppchen? Das plant die Gastro-Familie Heinrichsberger mit Aschauer Restaurant „Zur Burg“

Die Gastronomen-Familie Heinrichsberger aus Aschau hat das Restaurant „Zur Burg“ ersteigert.
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Die Gastronomen-Familie Heinrichsberger aus Aschau hat das Restaurant „Zur Burg“ ersteigert.

Nach vier Jahren Leerstand und zwei erfolglosen Zwangsversteigerungen hat das Restaurant „Zur Burg“ jetzt den Besitzer gewechselt. Die Aschauer Gastronomen-Familie Heinrichsberger hat das Lokal im historischen Burghotel ersteigert. So wenig hat das Traditions-Gasthaus gekostet.

Aschau im Chiemgau – „Im Inneren des Restaurants ist alles, wie es war, als der vorherige Eigentümer den Schlüssel im Schloss umgedreht hat“, sagt Werner Heinrichsberger junior. Das Geschirr war in den Regalen, selbst Getränke hätten noch in den Fächern gestanden. Lediglich eine dicke Staubschicht dürfte sich in den vier Jahren, in denen das Restaurant leer stand, über das gesamte Inventar gelegt haben. Die Umbauarbeiten haben bereits begonnen, denn schon bald sollen die ersten Gäste bewirtet werden.

Es soll wieder Leben in das Restaurant „Zur Burg“ einkehren. Nach zwei erfolglosen Zwangsvollstreckungen hat beim dritten Termin am 20. Februar ein Käufer zugeschlagen: die Familie Heinrichsberger aus Aschau. Die Gastronomen übernehmen gleichzeitig die Leitung des Hotels Hohenaschau – das Hotel wurde Anfang des Jahres überraschend geschlossen – und wollen in den Räumen des Restaurants Frühstück für Hotelgäste und externe Besucher anbieten. Ein Restaurantbetrieb mit warmer Küche sei nicht angedacht, so Heinrichsberger.

Gebäude in gutem Zustand

Der Hotelbetrieb soll am 1. Mai wieder aufgenommen werden, bis dahin soll auch das Restaurant fertig sein. „Die Holzvertäfelung kommt weg, eine neue Theke kommt hin und ein bisschen Farbe“, sagt Heinrichsberger. Viel ändern könne er nicht, da das Gebäude unter Denkmalschutz steht. Außerdem sei die Substanz trotz des langen Leerstands überraschend gut.

Im Herbst 2019 hatte der Vorbesitzer das Restaurant dauerhaft geschlossen. Bereits zwei Mal hatte die Sparkasse Rosenheim-Bad Aibling als Gläubiger das Verfahren einstellen lassen. Zuletzt im Februar 2023, denn damals lag das Höchstgebot bei gerade einmal 120.000 Euro, also lediglich einem Drittel des Startpreises von insgesamt knapp 360.000 Euro.

Kein Wettbewerb unter Bietenden

Und auch dieses Mal erreichte die gebotene Summe den Verkehrswert nicht. Versteigert wurde das Objekt an der Kampenwandstraße letztlich für 175.000 Euro, berichtet Stefan Tillmann, Richter am Amtsgericht Rosenheim, auf Nachfrage des OVB. Die Heinrichsbergers seien laut Tillmanns Auskunft die einzigen Bieter gewesen. Es habe demnach also kein „Wettbewerb“ zwischen mehreren Interessenten stattgefunden.

„Formal gesehen muss der Zuschlagsbeschluss noch rechtskräftig werden“, so der Richter. Für die am Verfahren Beteiligten gebe es nämlich noch theoretisch die Möglichkeit, Beschwerde einzulegen und sich auf Verfahrensfehler zu berufen. Eine derartige Beschwerde sei derzeit jedoch nicht zu erwarten, sodass der Zuschlag in etwa einem Monat rechtskräftig werden dürfte.

Eines von vielen Projekten

Werner Heinrichsberger und seine Frau Rosemarie betreiben bereits den Gasthof Kampenwand und das Hotel Edeltraut in Aschau, den Landgasthof Goldener Pflug in Umratshausen, den Campingplatz Alpen Camping in Aschau und sind Pächter und Festwirte der Auerbräu Festhalle in Rosenheim. Außerdem bauen die Heinrichsbergers das neue Chalet-Dorf an der Bernauer Straße in Aschau, welches Ende des Jahres fertiggestellt werden soll.

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