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Bürgerversammlung Teisendorf

„Verkehrschaos in der Marktstraße eine Katastrophe“ - Friedhofsgebühren falsch kalkuliert?

In einer Innenstadt fahren Autos durch eine Straße. Auf dem Asphalt steht „Tempo 20“, auf den Gehwegen laufen Fußgänger an Geschäften vorbei.
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Ein Bürger regte eine Verbesserung der Verkehrssituation in der Marktstraße an.

Mit der Unfall- und Kriminalitätszahlen, den Friedhofsgebühren und der Marktstraße ging die Bürgerversammlung Teisendorf am Mittwochabend weiter. Während es beim ersten Thema fast nur Positives zu vermelden gibt, sorgen die neuen Gebühren und das Verkehrschaos für Aufregung. Neuigkeiten gibt es zum Hochwasserschutz am Ramsauerbach.

Teisendorf - Im ersten Teil über die Bürgerversammlung am Mittwochabend in Teisendorf ging es unter anderem um den aktuellen Stand beim „Tannenhof“, in dem die Gemeinde eine Rettungswache ansiedeln möchte. Doch in der Alten Post stellte der erste Polizeihauptkommissar Gerhard Huber auch die Unfall- und Kriminalitätszahlen für Teisendorf vor.

Demnach gab es 2023 in Teisendorf 110 Straftaten, das waren 30 weniger als 2022. Die Aufklärungsquote lag bei rund 73 Prozent. Bei der Häufigkeitszahl, das heißt der Anzahl der Straftaten auf 100.000 Einwohner, ist Teisendorf weit unter dem Durchschnitt des Dienstgebietes (Freilassing, Saaldorf-Surheim, Ainring und Teisendorf) mit 2.689 und dem Durchschnitt von Bayern mit 4.873. Es gab im Vorjahr 198 Verkehrsunfälle im Marktgemeindegebiet, davon waren 108 Kleinunfälle.

Keine Schulwegunfälle in den vergangenen drei Jahren

Als sehr erfreulich bezeichnete Huber die Tatsache, dass es in den vergangenen drei Jahren keine Schulwegunfälle gegeben hat. Dies sei auch ein Verdienst der ehrenamtlichen Schulweghelfer, so Huber. In diesem Zusammenhang passte auch der Appell von Bürgermeister Gasser an alle Bürger, sich mehr als Schulweghelfer zu engagieren.

Huber wies darauf hin, dass es nach wie vor zu Schockanrufen mit dem Enkeltrick kommt. Vermehrt werden dazu jetzt auch SMS oder WhatsApp-Nachrichten eingesetzt. Vor allem ältere Menschen fallen immer wieder darauf herein und übergeben große Summen an Geld oder Wertgegenständen an sogenannte Abholer. Im vorigen Jahr sei es gelungen, zwei „Abholer“ in Freilassing zu fassen.

Friedhofsgebühren falsch kalkuliert?

In der folgenden Diskussion meldete sich zuerst Ludwig Gschwendner zu Wort und kritisierte in einem ausführlichen Statement die neuen Friedhofsgebühren, die seiner Meinung nach falsch kalkuliert und viel zu hoch angesetzt sind. Das mit der Berechnung beauftragte Unternehmen habe keinerlei Ortskenntnis und eine sehr komplizierte Kalkulationsmethode verwendet. Der Redner führte Bespiele an, wo es ihm nach „unerklärliche Diskrepanzen“ bei den Gebühren für verschiedene Grabtypen – Einzelgrab, Doppelgrab – gab. Rechtens wäre nach ihm seiner Schilderung zufolge eine prozentual gleiche Steigerung für alle Grabtypen, ausgehend von den bisher festgelegten Werten.

Da er diese Einwände bereits bei der Gemeindeverwaltung vorgetragen und kein Ergebnis erhalten habe, stellte er den Antrag, dass die Berechnung in einer der nächsten Gemeinderatssitzungen nochmal verständlich vorgestellt wird und dass eine Nachbesserung beziehungsweise Nachberechnung der Grabgebühren erfolgen soll.

Bürgermeister Gasser entgegnete, dass es eben nicht so einfach sei, wie von Gschwendner geschildert, dass man für alle Gräbertypen die Gebühren prozentual gleich hoch anhebe. „In die Kalkulation gehen viele Faktoren ein“, so Gasser. Man werde aber gemäß des Antrags von Gschwendner die Berechnung in einer der nächsten Sitzungen des Gemeinderates erklären. Er sei aber überzeugt, dass sich an dem Ergebnis nichts ändern werde.

Die Verkehrssituation in der Markstraße

Franz Nitzinger wies darauf hin, dass „das Verkehrschaos in der Marktstraße eine Katastrophe“ sei. Er wollte wissen, was noch geplant sei, um die Situation deutlich zu verbessern. Die Ausweisung der Kurzzeitparkplätze links und rechts sieht er als „sehr problematisch“, weil dadurch der Fahrweg beengt sei und die Durchfahrt vor allem bei größeren Fahrzeugen chaotisch werde. Für die Radfahrer wäre es ohnehin gefährlich, durch die Marktstraße zu fahren.

„Wir wissen, dass die Marktstraße sehr beengt für den Verkehr ist. Wir kommen nur mit Kompromissen aller Verkehrsteilnehmer zu einer halbwegs guten Lösung. Eine optimale Lösung für den einen oder anderen oder für alle gibt es nicht“, so die Antwort des Bürgermeisters. Nachdem die Parkbuchten jetzt dauerhaft markiert seien, plane man, den ruhenden Verkehr durch die Kommunale Verkehrsüberwachung stärker kontrollieren zu lassen - allerdings nicht nur in der Marktstraße, sondern im ganzen Ortskern.

Eine Einbahnstraßenregelung wäre nur eine Lösung, unter der die Geschäftsstraße leiden würde.

Bürgermeister Thomas Gasser zur Marktstraße

Zudem soll die Beschilderung noch etwas angepasst werden. „Die Menge der durchfahrenden Fahrzeuge kann nicht eingedämmt werden“, so Gasser. „Und eine Einbahnstraßenregelung wäre nur eine Lösung, unter der die Geschäftsstraße leiden würde.“ Franz Aschauer schlug vor, den von Radfahrern und Spaziergängern genutzten Weg vom Klärwerk nach Punschernmühle zu verbreitern, damit man auch ausweichen kann. Man werde das prüfen, aber mit Sicherheit werde das nie ein ausgebauter Radweg werden, dazu seien die gesetzlichen Vorgaben für Radwege nicht gegeben, meinte Gasser.

Wasser-Rückstau in Parmbichl

Um den Abfluss des Wassers in Parmbichl nahe des Schwimmbads ging es Franz Schmid. Er regte an, bei den Umbauarbeiten zum Schwimmbad den Durchfluss für den Bach, der von Barmbichl kommend unter dem Schwimmbad durchfließt, zu vergrößern, damit das Wasser besser abfließen kann und es nicht zu Überschwemmungen kommt. Man müsse, so Schmids Vorschlag, nur ein größeres Rohr verwenden.

Dies bringe nach Prüfung durch die Fachleute nichts, antwortete der Bürgermeister, denn die Ursache des Rückstaus sei nicht der Durchfluss, sondern die Einströmungssituation beim Ramsaubach. Dieser liege höher und das Wasser drücke in den kleinen Bach zurück. Man werde aber versuchen, im Zuge der Geländemodellierungen zur Wasserführung beim Hochwasserschutz Ramsauerbach die Einströmung zu verbessern. Dies könnte helfen, den Rückstau zu verringern.

Gasser erwähnte auch die weiteren Maßnahmen für den Hochwasserschutz Ramsauerbach, die jetzt feststehen: der Neubau der Brücke in der Bahnhofstraße, die Umlegung der Abwasserleitung, der Neubau und die Verbesserung zweier Brücken von Hauszufahrten, eine Schutzmauer zur Wasserführung, die Aufweitung des Abflusses bei der Brücke, die Geländemodellierungen zur Wasserführung und der Retentionsraum-Ausgleich auf der vorgelagerten Wiesenfläche. Der geschätzte Zeitraum bis zum Baubeginn liegt bei 18 bis 24 Monaten. (kon)

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