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Lange Diskussion

Große Pläne für Roßdorf: Teisendorf investiert in neues Löschzuggebäude

Auf dieser Fläche in Roßdorf soll das Löschzuggebäude errichtet werden.
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Auf dieser freien Fläche soll das Löschzuggebäude errichtet werden.

In Teisendorf hat der Marktgemeinderat den Bau eines neuen Gebäudes für den Löschzug Roßdorf beschlossen. Nach langer Diskussion fiel die Entscheidung für eine der vorgestellten Varianten. Nun sollen die weiteren Schritte schnell umgesetzt werden.

Teisendorf - Der Marktgemeinderat hat in seiner jüngsten Sitzung den Bau des Löschzuggebäudes in Roßdorf beschlossen. Der Neubau war notwendig geworden, weil das bestehende Gebäude die gesetzlichen Anforderungen an Feuerwehrhäuser nicht erfüllt. Das vorgesehene, circa 870 Quadratmeter große Grundstück liegt im Geltungsbereich des Bebauungsplans Roßdorf West. Es ist im Norden begrenzt durch die BGL 10 Richtung Thundorf, im Westen durch die Gemeindestraße nach St. Georgen, im Süden durch eine private Verkehrsfläche, sowie im Osten durch die Wohnbebauung. Es weißt eine Hanglage auf mit einem Höhenunterschied von Süd nach Nord von circa 2,6 Meter auf.

Mit den Vor- und Entwurfsplanungen wurde die Firma Planquadrat Fritsche aus Teisendorf beauftragt. Planer Sebastian Fritsche hat dem Gemeinderat zwei Planungsvarianten vorgestellt, die im Grundriss ähnlich sind, sich aber in der Innenaufteilung unterscheiden. Der Gemeinderat musste sich für eine der beiden Varianten entscheiden. Ebenso stand die Entscheidung an, ob das Gebäude ein Pultdach oder ein Satteldach erhalten soll.

Einsatzumkleiden für Damen und Herren

Grundlage der Planungen waren das vorgegebenen Raumprogramm und die gesetzlichen Festlegungen für Feuerwehrhäuser, die im Juni 2024 nochmal verschärft worden sind, betonte Fritsche. Die Grundrissentwürfe waren mit dem Lenkungskreis der FFW Teisendorf besprochen von der zuständigen Stelle der Regierung von Oberbayern befürwortet worden.

Im Baukörper sind eine Fahrzeughalle mit zwei Stellplätzen der Größe 2 (12,5 Meter lang und fünf Meter breit) für die Einsatzfahrzeuge, Einsatzumkleiden für Herren und Damen (derzeit hat der Löschzug 43 männliche und zwei weibliche Mitglieder), Sanitärräume, ein Trockenraum, ein Raum zur Stiefelwäsche, Lagerfläche, ein Bereitschaftsraum mit Schreibmöglichkeit für den Löschzugführer und Räume für die Haustechnik vorgesehen. Auf weitere Räume kann verzichtet werden, da der Ausbildungs- und Übungsdienst, sowie die Jugendausbildung in Teisendorf stattfinden. Es handle sich damit um die räumliche Minimalstausstattung, betonte Fritsche. Grundsätzlich ist die Geschlechtertrennung in Umkleiden und Sanitärräumen vorgeschrieben. Die erforderlichen Räume und Raumgrößen, sowie weitere Flächen sind durch die einschlägigen Vorschriften exakt vorgegeben.

Kosten in Höhe von zwei Millionen Euro

Bei Variante 1 wurde ein rechteckiger Baukörper von rund 14,5 auf 18,5 Meter geplant mit einem angebauten Treppenhaus. Auf dem Grundstück bleibt Platz für sechs Alarmparkplätze. Die Abtrennung der Einsatzumkleiden für Frauen und Männer erfolgt durch Spinde und ist somit flexibel. Die Nutzfläche beträgt rund 357 Quadratmeter, der Bruttorauminhalt rund 2000 Kubikmeter. Die Flexibilität bei den Einsatzumkleiden und das etwas geringere Bauvolumen sprechen für diese Variante.

Variante 2 enthält einen rechteckigen Baukörper von 14,5 auf 20,5 Meter mit eingebautem Treppenhaus. Auf dem Grundstück sind acht Alarmparkplätze möglich. Die Trennung der Einsatzumkleiden ist fest, fünfzig für Herren, sechs für Damen. Die Nutzfläche ist mit 386 Quadratmeter minimal größer, ebenso wie der Bruttorauminhalt mit 2084 Kubikmeter. Als Vorteile sieht der Planer hier unter anderem einen zusätzlichen Stauraum in der Fahrzeughalle, mehr Alarmparkplätze, einen geraden Alarmweg und einen größeren Bereitschaftsraum. Als Dachform sind bei beiden Varianten Satteldach oder Pultdach möglich, was laut Planer als gleichwertig anzusehen ist. Das Feuerwehrgerätehaus soll in Massivbauweise errichtet werden, ohne Unterkellerung. Die Dacheindeckung soll mit Sandwichelementen erfolgen.

Die Grobkostenschätzung bei der Variante 2, für die sich der Gemeinderat nach längerer Diskussion entschieden hat, liegt bei gut zwei Millionen Euro. Zudem fiel die Entscheidung mit einer Gegenstimme zugunsten des Satteldachs. Gefördert werden nur die Stellplätze. Bei zwei Stellplätzen kann die Gemeinde mit einem Festförderbetrag von 242.000 Euro rechnen.

Die Diskussion

In der angeregten Diskussion lobten die Gemeinderäte den guten Planungsentwurf und hatten noch viele Detailfragen. So wollte Rat Johann Rauscher (SPD) angesichts der hohen Kosten wissen, ob der Verzicht auf Massivbauweise zu Einsparungen führen könnte. Planer Fritsche sieht da nur ein geringes Einsparpotential. Ob es zwischen den beiden Varianten Kostenunterschiede gebe, fragte Gemeinderat Alois Stadtler (CSU). Nachdem Fritsch dies verneint hat, sprach sich Stadler auch im Namen seiner Fraktionskollegen für Variante 2 aus.

Dies sah auch Rat Matthias Spiegelsberger (Grüne) so, der das Satteldach aufgrund der besseren Einfügung in das Ortsbild bevorzugt. Gemeinderätin Uta Hogger (Grüne) sah in der Flexibilität der Spinde bei Variante 1 einen Vorteil, weil man nicht wisse, wie sich das Verhältnis Herren zu Damen beim Löschzug Roßdorf in Zukunft entwickeln würde. Die Gemeinderäte Christian Gschwendner, Sabrina Stutz und Anita Niederstrasser (alle FWG) waren für Variante 2 aus. Gschwendner und Niederstrasser sprachen sich auch explizit für das Satteldach aus. Wichtig sei ihm, so Gschwendner, unter anderem der zusätzliche Stauraum in der Fahrzeughalle, während Stutz den etwas größeren, geräumigeren Baukörper bei dieser Variante positiv sieht.

„Mit den Baukosten sind wir alle nicht glücklich“, so Stutz, „aber das ist heute so“. Elisabeth Aschauer (Grüne) wollte unter anderem wissen, ob über dem Bereitschaftsraum ein Schallschutz eingebaut werde, weil das Sandwichdach sehr laut ist. Diese Frage konnte der Planer mit ja beantworten. Rat Fritz Gasser hinterfragte die Größe der Stellplätze für die Einsatzfahrzeuge. Da könne man nichts ändern, so der Planer.

Gegen die Planung sprach sich Rat Bernhard Reitschuh (FWG) aus. Das Gebäude sei zu groß, zu massiv und teuer. „Fünfzig Spinde für einen Löschzug, das schafft Neid und Begierde“, so Reitschuh. Außer der Anzahl Spinde könne man nichts weglassen, betonte der Planer, weil die Räume gesetzlich festgelegt sind. Bürgermeister Gasser erwiderte: „Soll ich den 45 Aktiven sagen, dass nicht jeder einen Spind bekommt? Wir müssen die Einsatzstärken unserer Feuerwehren erhalten“. Dem stimmte auch Rat Thomas Egger (CSU) zu, für den auch die Bereitschaftsräume wichtig sind.

Rat Georg Quentin wollte wissen, wie es jetzt weitergehen und wie lange es bis Baubeginn dauern wird. Nach dem Beschluss des Gemeinderates muss jetzt der Bebauungsplan Roßdorf West geändert werden, denn aktuell ist dort eine Wohnbebauung festgelegt, so Bauamtsleiterin Marianna Baumgartner. Dann erfolgt die Beauftragung von Fachplanern für Haustechnik, Brandschutz und Statik, sowie die Ausarbeitung der Genehmigungsplanung und der Kostenberechnung. Und, es soll schnell gehen, versicherte sie. (kon)

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