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Neues Gewerbegebiet Eham

Kreisverkehr vor Naturschutz? Alte Ulme in Freilassing droht gerodet zu werden

Ulme an der Laufener Straße in Freilassing
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Die Ulme steht an der Laufener Straße in Freilassing.

Auf der Kreisstraße BGL 2 - dort, wo das neue „Gewerbegebiet Eham I“ entstehen soll - befindet sich eine stattliche, alte Feldulme. Der Bund Naturschutz ist besorgt, steht doch der Baum genau an der Stelle, an der ein Kreisverkehr geplant ist. Muss die Ulme weg?

Freilassing – Der Bund Naturschutz sorgt sich um eine alte Feldulme. Die steht nämlich an der Stelle, wo im Rahmen des neuen „Gewerbegebiets Eham I“ ein Kreisverkehr gebaut werden soll. Bereits vor einigen Monaten sind auf dem Areal in Vorbereitung auf das Gewerbegebiet 18 Bäume gefällt worden. Hierbei handelte es sich um „verschiedene Obstbäume, Ahorn und Weide“, wie die Stadt auf Anfrage erklärt. Manche von ihnen hätten bereits Schäden aufgewiesen. Wird nun auch die gesunde Feldulme gerodet?

Den Baum schätzt Erwin Prechtl, Sprecher der Ortsgruppe des Bundes Naturschutz, auf 100 bis 120 Jahre. Neben dem Alter ist auch die Seltenheit der Ulme ein Thema: „In der Region sind so gut wie alle Ulmen abgestorben, nur diese hat überlebt“, so Prechtl im Gespräch. Daher hat der Naturschutzverein auch schon vor zwei Jahren beantragt, den Baum unter Schutz zu stellen – bisher ohne Erfolg. „Ein Naturdenkmal reicht scheinbar für Freilassing“, meint Prechtl achselzuckend in Bezug auf die beiden Linden, die kürzlich in Eham ausgezeichnet wurden.

Bund Naturschutz fordert, den Kreisverkehr zu versetzen

„Ein alter Baum kann nicht von heute auf morgen einfach seinen Standort wechseln. Seit langen Jahren ist es für die Naturschützer ein Ärgernis, dass man bei Planungen nicht auf die örtlichen Gegebenheiten eingeht“, heißt es in einer Pressemitteilung des Vereins. Bei der Baufeldfreimachung werde dann alles beseitigt, was im Wege steht.

Um die Ulme zu erhalten, setzt sich der Bund Naturschutz für die Errichtung des Kreisverkehrs etwas weiter östlich ein, nämlich an der Stelle, an der dieser schon beim vorherigen Bebauungsplan angedacht war (ursprünglich wollte sich der Autozulieferer FRIMO dort ansiedeln). Im Rahmen der frühzeitigen Beteiligung hat der Bund Naturschutz diesen Vorschlag auch in einer Stellungnahme formuliert. Darin steht neben dem Alter und der Seltenheit der Ulme als Begründung: „Bäume in dieser Ausprägung beherbergen in der Regel circa 200 verschiedene Insektenarten, die wiederum Vögeln und Fledermäusen als Nahrungsgrundlage dienen.“

Ende Juli wird im Stadtrat über die Entwurfsplanung beraten

Ob der Baum wirklich gerodet werden muss, ist noch nicht klar. „Derzeit läuft im Rahmen des Bauleitplanverfahrens für das neue Gewerbegebiet in Eham die Variantenprüfung für die Straßenführung und den Kreisverkehr an der Kreisstraße, in denen unter anderem auch der Baumbestand berücksichtigt wird“, erklärt die Stadt Freilassing. Genaueres wird in der Stadtratssitzung am 23. Juli bekannt werden, wenn voraussichtlich die Beratung über die Entwurfsplanung des Bebauungsplans auf der Tagesordnung stehen wird. Die Stellungnahme des Bundes Naturschutz werde in den Abwägungsprozess mit einfließen, versichert der Sprecher der Stadt.

Grundsätzlich sind bei der Rodung von Bäumen Ausgleichsmaßnahmen und Ersatzpflanzungen vorgeschrieben. Diese „sind im Rahmen dieses Vorhabens bei einem Eingriff in den Pflanzen- und Baumbestand selbstverständlich ein wesentlicher Teil der Planung“, heißt es von der Stadt. Prechtl will sich jedoch damit nicht zufrieden geben. „So einen Baum kann man nicht ausgleichen, den gibt es nur einmal.“

mf

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