Aufgriff an der Grenze
Polizei entdeckt schon wieder Hundewelpen: Tierheim Freilassing kann sie aber nicht behalten
Erneut muss das Tierheim Freilassing junge Hunde aufnehmen, die an der Grenze sichergestellt wurden. Klar ist: Die Welpen können nicht bleiben, denn das Tierheim hat mehr als genug mit einem vorangegangenen Aufgriff zu tun. Wie es für die Kleinen nun weiter geht.
Freilassing – Es nimmt kein Ende. Schon wieder musste das Freilassinger Tierheim am vergangenen Wochenende Hunde aufnehmen, die an der Grenze von der Polizei sichergestellt worden waren. „Am Freitag bekamen wir zwei französische Bulldoggen und am Sonntag sechs Malteserwelpen“, erklärt die Leiterin Christine von Hake im Gespräch.
Die Malteser sind erst acht Wochen alt. Sie bewegten sich frei und ungesichert im Innenraum eines rumänischen Kleinbusses, den die Bundespolizei an der Saalbrücke kontrolliert hatte. Zudem sind sie nicht geimpft. Daher befinden sie sich nun auch in Quarantäne. Die Besitzer wurde wegen eines Verstoßes gegen das Tierschutzgesetz angezeigt. Für das Tierheim bedeutet dies erneut: Putzen, putzen, putzen. Fast stündlich müssen der Kot entfernt und die Kleinen gewaschen werden.
Andere Welpen werden nun vermittelt
Das Problem: Erst Ende Januar hatte das Tierheim elf Pudelmischlingswelpen aufgenommen, die die Bundespolizei am Walserberg sichergestellt hatte. Diese hatte sie - herzlos in zwei Katzenboxen gepfercht - in einem Fahrzeug aufgefunden. Seitdem befanden sie sich in Quarantäne. Da sie nun seit zwei Tagen endlich vermittelt werden dürfen, sind die Mitarbeiter damit komplett ausgelastet.
Die ersten Interessenten haben sich bereits gemeldet. „Wir haben gut zu tun. Wir wollen die Welpen ja auch nicht nur vermitteln, sondern gut vermitteln“, erklärt von Hake. Anfragen müssen bearbeitet, Interessierte eingeladen werden. Es folgen intensive Gespräche und Platzkontrollen. Und das für elf Hunde. Nach Ablauf der Quarantäne wird das Tierheim zudem auch nicht mehr vom Veterinäramt finanziell unterstützt.
Alle acht Welpen werden verlegt
Aufgrund der momentanen Auslastung kann das Tierheim die zwei Bulldoggen sowie die sechs Malteserwelpen, die am Wochenende neu zugegangen sind, auch nicht behalten. Sie werden noch am Dienstag (26. März) in Absprache mit dem Veterinäramt von Mitarbeitern des Tierheims in ein anderes Tierheim verlegt. Wohin genau sie kommen, möchte die Leiterin nicht sagen, damit das betroffene Tierheim nicht sofort Vermittlungs-Anfragen bekommt. Auch während der Fahrt gilt die Quarantäne. Daher wird das Fahrzeug auch im Anschluss desinfiziert.
Mehr sichergestellte Tiere aufgrund erhöhter Kontrollen
Durch die vermehrten Grenzkontrollen nimmt von Hake auch einen Anstieg bei den Sicherstellungen von Tieren wahr. Darüber ist sie auch froh. „Es ist schon gut, wenn sie aufgegriffen werden. Dann kommen sie aus dem Kofferraum heraus und nicht auf den Markt, sondern in gute Hände.“
Selbst wenn das Tierheim voll ist, ist es der erste Ansprechpartner bei Aufgriffen und die Tiere finden hier fürs erste eine Unterkunft. „Es hilft ja nichts. Wenn wir sagen, wir nehmen keine Tiere mehr, dann kann das Veterinäramt sie nicht beschlagnahmen und man lässt die Besitzer mit ihnen weiterfahren. Das wäre die Alternative, aber das ist auch nicht die Lösung“, so von Hake. Es wird wohl nicht lange dauern, bis das Tierheim wieder sichergestellte Hunde von der Polizei übernehmen muss.
mf
