Im Erlebnisbad Ainring wird saniert
„Lebenszeitende“ der Wasserrutsche überschritten und schlechte Note für den Sprungturm
Sowohl der Sprungturm als auch die Riesenwasserrutsche sind im Airninger Erlebnisbad in die Jahre gekommen. Bei beiden wurden erhebliche Mängel festgestellt. Klar ist: Eine Sanierung ist unumgänglich. Der Badebetrieb soll dadurch jedoch nicht beeinträchtigt werden.
Ainring – Der Gemeinderat hat in seiner jüngsten Sitzung beschlossen, die Riesenwasserrutsche im Erlebnisbad zu erneuern sowie nötige Betonsanierungsarbeiten am und im Sprungturmgebäude zu veranlassen. Der Grund sind gravierende Schäden, die bei den Prüfungen im vergangenen Jahr ermittelt wurden.
Die Riesenwasserrutsche wurde im Jahr 1996 aufgestellt. Jährlich findet an ihr eine externe Prüfung auf Verkehrssicherheit und Gebrauchstauglichkeit statt. Dabei tauchten immer wieder Mängel auf, die die Gemeinde beseitigt hat. Doch bei der letzten Prüfung am 30. Mai 2023 wurden so erhebliche Mängel festgestellt, dass der Prüfer empfahl, die stark beschädigten und mehrfach reparierten Rutsch-Elemente komplett auszutauschen. Derselben Meinung war auch Schwimmbadmeister Thomas Enzinger, denn die Sicherheit der Badegäste gehe vor.
Der Prüfbericht listet unter anderem folgende Mängel auf:
- Am Einsitz-Element und einigen Rutsch-Elementen wurden scharfkantige Abplatzungen im Trägermaterial in der Gelcoatschicht festgestellt. Die Schadstellen müssen geschliffen beziehungsweise sach- und fachgerecht repariert werden.
- In allen Elementen gibt es Abplatzungen und Kerben in der Gelcoatschicht.
- Zum Teil löst sich die Beschichtung von der Topcoatschicht.
„Grundsätzlich sind alle Elemente der Witterung und dem Verschleiß ausgesetzt – auch das ‚Lebenszeitende‘ ist aufgrund der Nutzungszeit überschritten. Es werden alle Rutsch-Elemente getauscht und die Befestigung samt Stahlträger bleiben bestehen“, so Karsten Tschakert vom Bauamt. Am 17. Januar gab es einen Ortstermin im Erlebnisbad mit einem Vertreter eines Ingenieurbüros, das bereits Erfahrung mit der Sanierung von Schwimmbädern hat. Dabei stellte sich heraus, dass die Sanierung in der Saisonpause 2024/25 möglich wäre.
Der Sprungturm
Am Sprungturm - Baujahr 1966 - bröckelt der Stahlbeton. Das Bauwerk ist durch eindringendes Wasser inzwischen so stark beschädigt, dass die Oberflächenbeschichtung nicht mehr ihren Zweck erfüllt und eine Generalsanierung dringend erforderlich ist. Tragende Bauteile sind betroffen. „Diese besitzen zwar noch ausreichend Tragfähigkeit, doch das kann sich schnell ändern, wenn zugelassen wird, dass weiterhin Wasser in die Konstruktion dringen kann“, heißt es vom Bauamt.
Auch hier gab es am 4. Oktober 2023 eine eingehende Prüfung. Bei dieser wird das Bauwerk auf Verkehrssicherheit, Standsicherheit und Dauerhaftigkeit bewertet. Dementsprechend wird eine Zustandsnote vergeben, und zwar von 1,0 (sehr guter Zustand) bis 4,0 (ungenügender Zustand). Der Sprungturm erhielt die Note 3,1, sprich „nicht ausreichend“. Diese Einordnung fordert eine umgehende Instandsetzung sowie Maßnahmen zur Schadensbeseitigung oder Warnhinweise zur Aufrechterhaltung der Verkehrssicherheit oder Nutzungseinschränkungen.
Kosten, Betrieb und Eintrittspreise
Die genauen Kosten für die Maßnahmen konnten bisher nicht ermittelt werden. Zunächst müsse noch ein geeigneter Projektplaner gesucht werden, der die Kosten berechnet, so das Bauamt. Da die Sanierungsarbeiten erst nach der Sommersaison beginnen werden, stellt sich die Frage, ob Rutsche und Sprungturm bis dahin sicher sind. „Der Betrieb kann gefahrlos stattfinden“, betont Tschakert. „Vor Beginn der Saison wird die Rutsche wie jedes Jahr vom TÜV abgenommen und geprüft.“ Im vergangenen Jahr wurden die Eintrittspreise für das Erlebnisbad um 17 Prozent erhöht. Auf Anfrage von BGLand24.de heißt es für dieses Jahr aus dem Rathaus ganz klar: „Eine Erhöhung der Eintrittspreise ist für 2024 kein Thema.“
mf

