Vorverträge gelten aber weiter
Giganetz-Glasfaserausbau gescheitert? Quote in Freilassing und Ainring nicht erreicht
Der geplante Glasfaserausbau durch das Unternehmen „Deutsche Giganetz“ liegt weiter auf Eis. Erst sollten bis 31. Juli die nötigen Unterschriften von 35 Prozent der Haushalte gesammelt sein, dann wurde die Frist bis Mitte Oktober verlängert. Doch eine aufwändige – und für manche nervig wirkende – Werbeaktion und Informationsveranstaltungen halfen nichts, weder in Freilassing, noch in Ainring wurde die vom Unternehmen geforderte Quote von 35 Prozent der Haushalte erreicht.
Landkreis Berchtesgadener Land/Freilassing/Ainring/Saaldorf-Surheim - Wie es nun weitergeht, ist völlig unklar, auf der Website des Unternehmens wird weiter geworben, für Freilassing und Ainring heißt es: „Entscheiden Sie sich jetzt noch für einen Anschluss“.
Noch nicht ganz aufgegeben hat die Stadtverwaltung Freilassing, man sei mit der Deutschen Giganetz in Kontakt, „die weitere Vorgehensweise bedarf der Abstimmung zwischen der Deutschen Giganetz GmbH und den beteiligten Gremien. Sobald diese erfolgt ist, werden die jeweiligen Kommunen eine Pressemitteilung aussenden“, so Bürgermeister Markus Hiebl ungewohnt wortkarg. Die Stadt habe nicht einmal den aktuellen Stand der erreichten Quote.
Die Gemeinde Ainring erklärte auf Anfrage: „Zum Thema Giganetz stehen die betroffenen Kommunen derzeit in einem regen Austausch. Wie weiter vorgegangen werden soll, wird gemeinsam erörtert. Eine aktuelle Quote liegt uns nicht vor. Wir hoffen baldmöglichst eine gemeinsame Presseerklärung über den Stand der Dinge abgeben zu können.“
Noch keine Werbeaktion in Saaldorf-Surheim
Eine sehr schnelle Antwort kam aus dem Rathaus in Saaldorf-Surheim, Bürgermeister Andreas Buchwinkler erinnert daran, dass es in seiner Gemeinde noch keine Werbeaktion gegeben habe, „es wurde vereinbart, erst Ainring und Freilassing zu machen, da auch der Ausbau von Ainring kommend über Freilassing und zuletzt in Saaldorf-Surheim vonstattengehen sollte“.
Der Ausbau in Saaldorf-Surheim sei wirtschaftlich nur gemeinsam mit Freilassing und Ainring darstellbar, hätten die Betreiber erklärt. „Daher warten wir ab, wie es in unseren Nachbarkommunen läuft“. Konkrete Zahlen, wie viele Haushalte denn einen Vertrag unterschreiben hätten müssen, gibt es in Freilassing. So schätzt die Stadt die Zahl der Haushalte nach zahlreichen Neubauten auf rund 9300 bis 9500. Im Stadtgebiet sind derzeit rund 40 Prozent der Haushalte durch andere Anbieter bereits mit Glasfaser erschlossen, das sind bei 9500 Haushalten rund 3800.
Vorverträge gelten weiterhin
Daraus folgt: 5700 Haushalte sind noch nicht mit Glasfaser versorgt, davon wollte Giganetz 35 Prozent erreichen, um einen flächendeckenden Ausbau beginnen zu können. Das sind exakt 1995. Diese Zahl wollte aber weder das Unternehmen, noch die Stadt bestätigen, „der Kooperationsvertrag legt keine absoluten Zahlen fest“, so die Stadt im November letzten Jahres. Fest steht nur, die bereits unterschriebenen „Vorverträge“ gelten nach der Unterzeichnung 24 Monate, so steht es in den Allgemeinen Geschäftsbedingungen des Unternehmens.
hud