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„Fotograf“ löste Horror-Unfall aus

Biker tot, zwei Mädchen schwer verletzt – Todes-Drama vom Roßfeld in Laufen vor Gericht

Ein Toter und drei schwer Verletzte nach Unfall am Roßfeld
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Ein Toter und drei Schwerverletzte bei Unfall am Rossfeld bei Berchtesgaden.

Es waren schreckliche Szenen, die sich am 8. Juli 2023 auf der Roßfeldstraße in Berchtesgaden abspielten - so schrecklich, dass sie schwer in Wort zu fassen sind. Ein junger Motorradfahrer stürzte, seine Kawasaki erfasste einen filmenden Teenager und zwei kleine Mädchen, die mit ihren Eltern den Sonnenuntergang angucken wollten. Der Biker starb noch an der Unfallstelle. Der Fall ging nun in Laufen vor Gericht.

Berchtesgaden - Der sonnige Abend am Roßfeld hätte kaum tragischer enden können. Ein Motorradfahrer ist tot, der „Fotograf“ verliert ein Bein, zwei Mädchen werden schwer verletzt (bgland24.de hatte damals ausführlich berichtet). Verursacher des Geschehens an diesem 8. Juli 2023 soll ein heute 20-jähriger Halleiner gewesen sein, der sich auf der Mitte der beliebten Panoramastraße platziert hatte, um seine Biker-Freunde bei ihren Einrad-Einlagen zu filmen. Der frühere Monteur musste sich nun am Laufener Amtsgericht wegen fahrlässiger Tötung und fahrlässiger Körperverletzung in drei Fällen verantworten. Nach kurzer Verhandlung stellte Richter Josef Haiker das Verfahren aber ein. 

Video-Dreh wird zum Todes-Drama

Was war passiert? Der heute 20-jährige Monteur hatte zunächst vom Straßenrand aus gefilmt, sich dann aber auf die Mitte der Fahrbahn gestellt. „Es war eine spontane Idee, ein Kurzschluss“, sagte er im Gerichtssaal über sein Handeln, die Leute aus seiner Gruppe seien alle langsam auf ihn zugefahren. Nicht so ein 22-Jähriger aus Vöcklabruck, Mitglied einer anderen Clique. Der war mit seiner Kawasaki Ninja 400 „von hinten mit hoher Geschwindigkeit angerauscht“, wie es Rechtsanwältin Johanna Mathäser beschrieb. „Ich wollte gerade weggehen“, erinnerte sich der Angeklagte an diesen Schockmoment. 

Vermutlich wollte auch der Mann auf der Kawasaki ausweichen. Vergeblich. Er erfasste den Halleiner, stürzte und schlitterte mit seiner Maschine in die Beine zweier Mädchen, vier und sieben Jahre alt, die mit ihren Eltern am angrenzenden Parkplatz den Sonnenuntergang genießen wollten. Der Fahrer verstarb noch an der Unfallstelle, dem Halleiner „Fotografen“ musste am Folgetag ein Bein auf Kniehöhe amputiert werden.

Ein Toter und drei Schwerverletzte nach Unfall am Rossfeld

Ein Toter und drei schwer Verletzte nach Unfall am Roßfeld
Ein Toter und drei Schwerverletzte bei Unfall am Rossfeld bei Berchtesgaden. © BRK BGL/Leitner
Ein Toter und drei schwer Verletzte nach Unfall am Roßfeld
Ein Toter und drei Schwerverletzte bei Unfall am Rossfeld bei Berchtesgaden. © BRK BGL/Leitner
Ein Toter und drei schwer Verletzte nach Unfall am Roßfeld
Ein Toter und drei Schwerverletzte bei Unfall am Rossfeld bei Berchtesgaden. © BRK BGL/Leitner
Ein Toter und drei schwer Verletzte nach Unfall am Roßfeld
Ein Toter und drei Schwerverletzte bei Unfall am Rossfeld bei Berchtesgaden. © BRK BGL/Leitner
Ein Toter und drei schwer Verletzte nach Unfall am Roßfeld
Ein Toter und drei Schwerverletzte bei Unfall am Rossfeld bei Berchtesgaden. © BRK BGL/Leitner
Ein Toter und drei schwer Verletzte nach Unfall am Roßfeld
Ein Toter und drei Schwerverletzte bei Unfall am Rossfeld bei Berchtesgaden. © BRK BGL/Leitner
Ein Toter und drei schwer Verletzte nach Unfall am Roßfeld
Ein Toter und drei Schwerverletzte bei Unfall am Rossfeld bei Berchtesgaden. © BRK BGL/Leitner
Ein Toter und drei schwer Verletzte nach Unfall am Roßfeld
Ein Toter und drei Schwerverletzte bei Unfall am Rossfeld bei Berchtesgaden. © BRK BGL/Leitner
Ein Toter und drei schwer Verletzte nach Unfall am Roßfeld
Ein Toter und drei Schwerverletzte bei Unfall am Rossfeld bei Berchtesgaden. © BRK BGL/Leitner
Ein Toter und drei schwer Verletzte nach Unfall am Roßfeld
Ein Toter und drei Schwerverletzte bei Unfall am Rossfeld bei Berchtesgaden. © BRK BGL/Leitner
Ein Toter und drei schwer Verletzte nach Unfall am Roßfeld
Ein Toter und drei Schwerverletzte bei Unfall am Rossfeld bei Berchtesgaden. © BRK BGL/Leitner
Ein Toter und drei schwer Verletzte nach Unfall am Roßfeld
Ein Toter und drei Schwerverletzte bei Unfall am Rossfeld bei Berchtesgaden. © BRK BGL/Leitner
Ein Toter und drei schwer Verletzte nach Unfall am Roßfeld
Ein Toter und drei Schwerverletzte bei Unfall am Rossfeld bei Berchtesgaden. © BRK BGL/Leitner
Ein Toter und drei schwer Verletzte nach Unfall am Roßfeld
Ein Toter und drei Schwerverletzte bei Unfall am Rossfeld bei Berchtesgaden. © BRK BGL/Leitner
Ein Toter und drei schwer Verletzte nach Unfall am Roßfeld
Ein Toter und drei Schwerverletzte bei Unfall am Rossfeld bei Berchtesgaden. © BRK BGL/Leitner
Ein Toter und drei schwer Verletzte nach Unfall am Roßfeld
Ein Toter und drei Schwerverletzte bei Unfall am Rossfeld bei Berchtesgaden. © BRK BGL/Leitner

Junges Mädchen leidet noch immer an Folgen

Die beiden Mädchen erlitten Frakturen an den Unterschenkeln. Alle drei Verletzten mussten mit Hubschraubern ins Salzburger Unfallkrankenhaus geflogen werden. Wie die Familie am Rande der Sitzung erzählte, verbrachten die Mädchen nach dem Krankenhausaufenthalt noch geraume Zeit zu Hause. Eines davon ist immer noch nicht wieder ganz hergestellt, denn ein Bein sei schief zusammengewachsen. Die Mutter selbst war zur Zeit des Unfalls schwanger; dieses dritte Mädchen war im Gericht mit dabei, nichtsahnend, worum es hier geht.  

Auch Angeklagter kämpft mit den Nachwirkungen

Geschichte am Rande: Der angeklagte Halleiner hatte den Biker aus Vöcklabruck erst am Vortag kennengelernt. Man sei ins Gespräch gekommen, weil dessen Freund kürzlich selbst mit dem Motorrad verunglückt war. „Er kannte das Gelände und wusste, dass dort viele unterwegs sind“, betonte Verteidigerin Mathäser die Mitschuld des Kawasaki-Fahrers. „Wie geht es ihnen heute damit?“, fragte Richter Josef Haiker den Halleiner. Als der schwieg, sprach seine Anwältin: „Sehr schlecht.“ Der Angeklagte selbst schilderte, dass mit Prothese Sporttreiben, wie er es kannte, nicht mehr möglich sei. Anstatt Montagen müsse er nun Bürodienst leisten. Mit den Familien des Verstorbenen und der verletzten Mädchen habe er bislang keinen Kontakt gehabt. 

Vorsitzender Haiker selbst war es, der ein Rechtsgespräch zwischen den Beteiligten anregte. Das Ergebnis: Erstens komme aufgrund des Alters des Angeklagten Jugendstrafrecht in Betracht, zweitens sei in Anbetracht erheblicher Tatfolgen für den Angeklagten selbst „eine Verurteilung entbehrlich“. Haiker stellte das Verfahren nach Paragraph 47 Jugendgerichtsgesetz (JGG) ein. Einzige Auflage: Der Halleiner hat sich demnächst zu einem „Ermahnungstermin“, einem Gespräch mit dem Richter, einzufinden.

Zweites Verfahren läuft noch

Aufnahmen des Geschehens hatte die Polizei sicherstellen können. Doch die waren nicht mehr nötig. Auch der Gutachter, der bei tödlichen Unfällen stets beigezogen wird, konnte unverrichteter Dinge wieder einpacken. Einzige Zeugin wäre die Mutter der beiden verletzten Mädchen gewesen. Unabhängig von diesem Strafverfahren läuft noch ein zivilrechtliches Verfahren gegen den Halleiner. (hhö)

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