Bitte deaktivieren Sie Ihren Ad-Blocker

Für die Finanzierung unseres journalistischen Angebots sind wir auf die Anzeigen unserer Werbepartner angewiesen.

Klicken Sie oben rechts in Ihren Browser auf den Button Ihres Ad-Blockers und deaktivieren Sie die Werbeblockierung für . Danach können Sie gratis weiterlesen.

Lesen Sie wie gewohnt mit aktiviertem Ad-Blocker auf
  • Jetzt für nur 0,99€ im ersten Monat testen
  • Unbegrenzter Zugang zu allen Berichten und Exklusiv-Artikeln
  • Lesen Sie nahezu werbefrei mit aktiviertem Ad-Blocker
  • Jederzeit kündbar

Sie haben das Produkt bereits gekauft und sehen dieses Banner trotzdem? Bitte aktualisieren Sie die Seite oder loggen sich aus und wieder ein.

Stadtrat begeistert von Planungen

Herbstfest Bad Reichenhall: Neues Konzept sieht wieder Fahrgeschäfte und Familientage vor

Markus Graschberger ist Vertriebsleiter der Brauerei Bürgerbräu und will das diesjährige Herbstfest, das traditionell in einem großen Bierzelt stattfindet, modernisieren.
+
Das Herbstfest der Brauerei rund um Markus Graschberger soll modernisiert werden.

„Großartige Idee“ und „Chapeau!“, hieß es gestern Abend in Richtung von Bergei-Gastwirt Christoph Berger und Bürgerbräu-Geschäftsführer Markus Graschberger. Das Duo übernimmt in diesem Jahr das Herbstfest-Zepter und will neuen Schwung in das beliebte Volksfest bringen. Beim Stadtrat treffen sie damit auf offene Ohren und sorgen mit ihrem neuen Konzept für Begeisterung, auch wenn es einige Veränderungen geben wird. So wird das Programm nur noch an fünf Tagen stattfinden.

Update 10. April, 11.32 Uhr:

Bad Reichenhall - „Es braucht Mut, neue Wege zu bestreiten, und solchen Mut unterstützen wir sehr gerne“, machte Oberbürgermeister Christoph Lung am Dienstagabend zu Beginn der Stadtratssitzung deutlich, bevor Berger und Graschberger ihre Pläne für das Volksfest vorstellten.

Nachdem der langjährige Festwirt Franz Hell während der Pandemie aufgehört hatte, übernahm ein Allgäuer das Amt. Doch die Besucher waren nicht glücklich mit den Abläufen, den langen Wartezeiten oder dem Programm. „Von unserer Seite aus gab es überhaupt keine Probleme. Das Fest sah großartig aus“, schildert Graschberger.

„Es gab aber terminliche Überschneidungen mit einem anderen Fest, also haben wir einvernehmlich die Zusammenarbeit beendet.“ Man habe gemerkt, dass ein anderer Weg eingeschlagen werde und dass die Bevölkerung wieder mehr miteinbezogen werden müsse. Das Herbstfest sei ein Ort der Zusammenkunft und der Freude, es soll wieder Anklang finden bei den Einheimischen. Doch diese Entscheidung stellte die Brauerei vor ein neues Problem, wie Graschberger erklärt. „Festwirte wachsen nicht auf Bäumen.“

Schwierige Suche nach Festwirten

Auch Christoph Berger, Inhaber vom Gasthaus Zum Bergei, weiß um die Problematik. „Seit Corona ist es schwieriger geworden, Festwirte zu finden. Ausschank, Bewirtung, Festküche, Programm: Das ist ein irrsinniger Aufwand. Die Ansprüche haben sich verändert, die Auftragslage ebenso.“ Auch Berger bemerkte die Unzufriedenheit mit dem Herbstfest, also entschied er sich dazu, ein neues Konzept zu erarbeiten.

Passenderweise machten sich auch die Verantwortlichen vom Bürgerbräu Gedanken über einen Neuanfang. „Wir haben auch schon Ideen gesammelt und Christoph hatte schon früher Interesse am Herbstfest signalisiert“, so Graschberger. Herausgekommen ist ein neues Konzept, in dem es den klassischen Festwirt nicht mehr geben wird. Das Herbstfest soll nicht mehr von Einzelpersonen gestemmt werden, sondern von einem Verein organisiert werden. Berger selbst befindet sich in den letzten Zügen mit der Gründung des Vereins „Für Reichenhall“, über den künftig auch der Faschingsumzug organisiert werden könnte.

Verkürzter Zeitraum

Im Gegensatz zu den Vorjahren wird das Herbstfest nicht mehr an zehn, sondern an fünf Tagen (von Mittwoch bis Sonntag) stattfinden. Die Idee dahinter erklärt Berger so: „Wir wollen das Fest kleiner und dynamischer gestalten. Ein cooles und straffes Programm soll den Anreiz geben, auch wirklich zu kommen. Und personell lässt sich heutzutage ein zehntägiges Programm einfach nicht mehr stemmen.“

Dem Stadtrat stellte er die momentane Planung für diese fünf Tage vor: Am Mittwoch werde das Herbstfest mit einem Familientag für Kinder und Jugendliche eröffnet, inklusive Festakt am Abend. Der Donnerstag könnte zu einem Tag der Senioren werden, der Abend könnte den Betrieben gehören. Am Freitag beim Tag der Nachbarschaft sei denkbar, österreichische Besucher in die Kreisstadt zu locken. Am Samstag sei ein Programm denkbar, „in dem für die jüngeren Besucher Bierzeltstimmung aufkommt“. Der Sonntag werde wieder zum Tag der Jugend, am Nachmittag sei ein Festzug durch die Innenstadt denkbar. Berger: „Wir wollen wieder das Wir-Gefühl stärken.“ An allen Tagen soll es Live-Musik geben, möglichst mit Bands und Gruppen aus Bad Reichenhall.

Das Fest soll modernisiert werden und manche Änderungen sind schlichtweg dem Thema Personalmangel geschuldet. „Die Frage ist doch, ob man wirklich die ganze Zeit im Zelt bedient werden muss. Alle Probleme sind lösbar, nur wird sich dafür manches ändern müssen“, so Berger. Deshalb wird es auch eine Selbstbedienung geben in Form einer Streetfood-Meile und einer Take-Away-Mittagsküche. Eine weitere Idee: In Zusammenarbeit mit den Stadtwerken könnten Shuttle-Busse die Besucher zum Festplatz bringen.

Viel Zustimmung aus dem Stadtrat

Nicht nur der Oberbürgermeister lobte das Engagement, auch die anderen Stadträte waren voll des Lobes. „Es ist eine gute Idee, das Programm zu straffen. Wir hoffen nur, dass sich der Herr Berger bei all seinem Engagement in der Stadt nicht übernimmt“, meinte Friedrich Hötzendorfer (FWG). Florian Halter von der CSU schloss sich dem Dankeschön an, betonte aber: „Das Herbstfest wird eine andere organisatorische Hausnummer. Das wird eine richtige Herausforderung, und das Fest besitzt eine richtige Tradition in Bad Reichenhall.“

Auch Manfred Hofmeister (Bürgerliste) wünschte dem Duo „die nötige Ausdauer und Energie, das alles durchzustehen“. Auch er lobte das großartige Engagement und nannte die Straffung des Programm von zehn auf fünf Tagen einen wichtigen Baustein.

Wieder Fahrgeschäfte und Musik

Ein großer Pluspunkt im neuen Konzept: Die Schausteller mit ihren Fahrgeschäften für Kinder sind wieder dabei. Berger schildert, dass man die bekannte Familie Kollmann wieder mit ins Boot holen konnte. „Das ist wichtig, dass es wieder Bling-Bling gibt und vor allem die jüngeren Besucher sehen, dass sich beim Herbstfest etwas rührt und nicht bloß ein weißes Bierzelt aufgebaut wird“, erklärte Berger dem Gremium.

„Neuer Schein, aber abgespeckt. Von den Vereinen für die Vereine, von Reichenhall für Reichenhall“, fasst es Berger zusammen. Für ihn und Graschberger ist klar, dass sie es gerne mit der neuen Variante versuchen möchten. Beide betonen: Das Herbstfest ist für die Bevölkerung, die steht an erster Stelle.

Ob das neue Konzept auch wirklich kommt, entscheidet sich heute Abend in der Stadtratssitzung, wenn das Duo das neue Konzept mit weiteren Einzelheiten vorstellt.

Kommentare