Unwetterlage in Oberbayern
Amtliche Hochwasserwarnung für fast alle Kreise: Bange Blicke auf die Traun im Kreis Traunstein
München/Landkreise – Ein Wochenende voller Regen hat die Region am Wochenende in Atem gehalten. Auch in der Nacht zum Montag (16. September) war es teils sehr nass in der Region. Wir haben erneut alles Wichtige zur Unwetterlage im Überblick:
Service:
- Warnungen: Deutscher Wetterdienst | WAS! Wetter Altbayern und Schwaben
- Niederschlag: Hochwassernachrichtendienst Bayern | Niederschlagsradar
- Bahnverkehr: Störungsmeldungen BRB | Südostbayernbahn
- Verkehr: Verkehrsmeldungen | www.bayerninfo.de
Update, 20.16 Uhr - Hochwasserwarnung für fast alle Kreise
Es gibt eine aktuelle Warnung für den Landkreis Traunstein. Der Hochwassernachrichtendienst Bayern hat für die kommenden 24 Stunden eine Hochwasserwarnung vor Ausuferungen und Überschwemmungen herausgegeben. Wörtlich heißt es: „Die in den letzten Stunden gefallenen Niederschläge waren intensiver als erwartet. Dadurch sind die Pegel im Landkreis bereits deutlich angestiegen.
Nach den derzeitigen Vorhersagen wird an der Traun am Pegel Hochberg ein Anstieg bis in Meldestufe 2 erwartet. Meldestufe 3 ist nicht auszuschließen! Das Erreichen von Meldestufe 1 wird am Pegel Hochberg für ca. 20-21 Uhr erwartet, der Scheitel wird auf Mitternacht erwartet. Am Pegel Stein wird mit einem Anstieg bis in die Meldestufe 1 gerechnet. Am Pegel Staudach/Tiroler Achen sowie am Pegel Trostberg/Alz ist ebenfalls mit Meldestufe 1 zu rechnen.“
Zudem können kleinere Fließgewässer ohne Meldepegel ebenfalls Hochwasser führen.
Auch für die Landkreise Rosenheim, Mühldorf am Inn und Berchtesgadener Land gilt seit den Vormittags- bzw. Nachmittagsstunden eine entsprechende amtliche Hochwasserwarnung vor Ausuferungen und Überschwemmungen.
Im Detail heißt es für den Landkreis Mühldorf: „Insbesondere an der Rott (Pegel Kinning) wird die Meldestufe 1 erreicht. Aufgrund der unsicheren Niederschlagsverteilung in den nächsten Stunden, kann auch ein Anstieg bis über die Meldestufe 2 erfolgen. An der Isen steigen ebenfalls die Wasserstände rasch an. Deshalb kann auch hier die Meldestufe 1 in der Nacht zum Dienstag erreicht werden.“
Die Mangfall beim Pegel in Rosenheim hat zum Montagabend erneut die Meldestufe 1 erreicht. Die Experten gehen davon aus, dass die Mangfall auch beim Pegel Feldolling Meldestufe 1 erreichen wird. In Wasserburg wird nach derzeitigen Prognosen der Inn am Dienstagmorgen an der Meldestufe 1 kratzen.
Im Landkreis Berchtesgadener Land achten die Experten besonders auf die Sur. „Aufgrund der gefallenen und weiter prognostizierten Niederschläge steigt die Sur und hat am Pegel Brodhausen wieder die Meldestufe 1 erreicht. Der Scheitel wird hier für die Nacht von Montag auf Dienstag erwartet“, heißt es. Aber: „Die Pegel Unterjettenberg/Saalach als auch Laufen/Salzach werden die Meldestufe 1 voraussichtlich nicht mehr erreichen.“
Update, 18.48 Uhr - Weiter Regen und Anstieg der Pegelstände erwartet
Die Hochwasserlage in Bayern bleibt in einigen Regionen angespannt. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) sagt erneut Regen vorher. Entwarnung gab es aber vorerst nicht: Der Hochwassernachrichtendienst (HND) erwartetet einen neuerlichen Anstieg der Wasserstände, etwa an der Donau.
In der häufig von Hochwasser betroffenen Drei-Flüsse-Stadt Passau könnte am Dienstag an der Donau knapp die Meldestufe 3 erreicht werden. Die Stadtverwaltung warnte die Bürger dringend davor, überflutete Straßen zu betreten.
An der Donau in Vilshofen dürften sich die Wasserstände in den kommenden Tagen zwischen Meldestufe 1 und 2 einpendeln, was Ausuferungen und überspülte Straßen bedeuten kann. Am Regen sei mit einer erneuten Hochwasserwelle zu rechnen, die jedoch die Meldestufe 3 nicht erreichen dürfte, hieß es vom HND.
Dauerregen bis Dienstag
Für die Flüsse Isar, Paar und Inn ging der HND von Meldestufe 1 und maximal Meldestufe 2 aus. Von Mittwoch an dürfte sich die Lage den Angaben zufolge dann allmählich entspannen. An der Rott könnte weiterer Niederschlag das Ablaufen der Welle jedoch verzögern, so dass in Ruhstorf an der Rott noch etwas länger mit Meldestufe 1 zu rechnen sei.
In Rosenheim hat die Mangfall Meldestufe 1 bereits am Montagnachmittag erreicht, auch die Sur hat bei Brodhausen die Meldestufe 1 gerissen, ebenfalls die Alz bei Seebruck. Der Hochwassernachrichtendienst Bayern rechnet damit, dass die Tiroler Achen bei Staudach, die Alz bei Trostberg, die Mangfall bei Feldolling und die Traun bei Hochberg in den kommenden Stunden noch mindestens die Meldestufe 1 erreichen. An manchen Pegeln könnte sogar Meldestufe zwei erreicht werden.
Bis Dienstag rechnet der DWD von den Alpen bis in das Vorland mit ergiebigem Regen. Verbreitet sind dabei Niederschlagsmengen von 40 bis 70 Litern pro Quadratmeter möglich, in Staulagen in den Alpen und im Bayerischen Wald sogar bis zu 90 Liter - jeweils in einem 48-Stunden-Zeitraum von Sonntag an gerechnet.
Weiter Schneefall in höheren Lagen
In höheren Lagen soll der Niederschlag weiter in Form von Schnee kommen. In den Alpen oberhalb von 1.500 Meter ist bis in die Nacht zum Dienstag hinein um 15 Zentimeter Neuschnee binnen 48 Stunden zu erwarten. Oberhalb von 2.000 Metern könnten es bis zu 50 Zentimeter werden.
Die Nullgradgrenze dürfte ab Dienstag wieder auf rund 2.500 Meter steigen. Der Hochwassernachrichtendienst erwartet in den nächsten Tagen insofern lediglich eine moderate Schneeschmelze aus dem Hochgebirge.
Lawinengefahr steigt
Der viele Neuschnee der vergangenen Tage hat in mittleren und höheren Lagen der Alpen die Lawinengefahr erhöht. Sobald sich die Sonne wieder zeige, dürfte das Risiko weiter steigen. Insbesondere in steilem Gelände müsse mit Schneebrettauslösungen und Lawinen gerechnet werden, hieß es im Lawinenlagebericht des Landesamtes für Umwelt. Wegen des Schneefalls sind die Hütten der Alpenvereins-Sektion Berchtesgaden - mit Ausnahme der Blaueishütte - vorübergehend geschlossen worden.
Update, 16.58 Uhr – Mangfall in Rosenheim erreicht Meldestufe
Am frühen Montagabend gegen 16.15 Uhr hat die Mangfall in Rosenheim die Meldestufe 1 erreicht. Wie der Hochwassernachrichtendienst mitteilt, wurde die 200 Zentimeter-Marke erneut geknackt. Am Samstagabend (14. September) erreichte die Mangfall in Rosenheim bereits über 300 Zentimeter.
In Feldolling könnte die Mangfall ebenfalls noch am späten Montag die Meldestufe 1 erreichen. Diese Meldestufe haben bereits die Sur im Berchtesgadener Land sowie die Alz in Seebruck am Chiemsee überschritten.
Update, 16.30 Uhr – Mann aus Isar gerettet
Mithilfe eines Rettungshubschraubers ist ein 24-Jähriger in München aus der Isar gerettet worden. Wie die Feuerwehr mitteilte, bemerkten Mitarbeiter eines Vermessungstrupps den Mann in dem Fluss, in dem sich durch den erhöhten Wasserstand eine reißende Strömung entwickelt hatte.
Einsatzkräfte der Feuerwehr hätten sich daraufhin entlang des Flusses und an flussabwärts gelegenen Brücken positioniert. Auch zwei Hubschrauber waren nach Angaben der Feuerwehr bei der Suche nach dem Mann im Einsatz. Aus der Luft habe die Besatzung eines Rettungshubschraubers den 24-Jährigen entdeckt, der sich an einem Ast festgehalten habe.
Ein Notfallsanitäter habe sich vom Hubschrauber abgeseilt und dem Mann eine Schlinge unter die Achseln gelegt, erklärte ein Feuerwehrsprecher. So sei er schließlich ans Ufer gebracht worden. Entkräftet und unterkühlt sei der Gerettete ins Krankenhaus gebracht worden. Weshalb der Mann in den Fluss gelangt war, war zunächst unklar.
Update, 15.35 Uhr – So ist die Lage im Landkreis Mühldorf
Die Hochwassersituation im Landkreis Mühldorf a. Inn ist bisher entspannt. Am Wochenende mussten die Feuerwehren im Landkreis nur vereinzelt zu Einsätzen ausrücken. Ein aktuelles Update zur Lage findet Ihr hier.
Update, 15.02 Uhr – Sur im Berchtesgadener Land erreicht Meldestufe 1
Wie der Hochwassernachrichtendienst Bayern (HND) auf seiner Website mitteilt, hat die Sur am Pegelstand Brodhausen bei Freilassing nun wieder die Meldestufe 1 erreicht. Mit Stand 14.45 Uhr beträgt der Wasserstand dort 180 cm. Dieser ist zugleich die Schwelle zur Meldestufe 1.
Update, 14.32 Uhr – Vier Tote in Hochwassergebieten in Polen
In den Hochwassergebieten in Polen ist die Zahl der Todesopfer auf vier gestiegen. „Wir haben vier Todesfälle im Katastrophengebiet“, sagte Polizeisprecherin Katarzyna Nowak am Montag. Angaben zu den genauen Todesursachen konnte sie zunächst nicht machen. Einen ersten Todesfall hatten die polnischen Behörden bereits am Sonntag bestätigt.
Die polnische Regierung kündigte unterdessen Soforthilfen in Höhe von mindestens einer Milliarde Zloty (230 Millionen Euro) an. „Wir haben vorerst eine Reserve von einer Milliarde Zloty für die von den Überschwemmungen betroffenen Orte und Menschen bereitgestellt“, gab Ministerpräsident Donald Tusk in Warschau bekannt.
Update, 14.02 Uhr – Neuer Regen und Anstieg der Pegelstände in Bayern erwartet
Die Hochwasserlage in Bayern bleibt in einigen Regionen angespannt. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) sagt erneut Regen vorher. In der Nacht habe sich die Situation in den betroffenen Gebieten nicht groß verändert, teilten die Polizeipräsidien mit. Entwarnung gibt es vorerst dennoch nicht: Der Hochwassernachrichtendienst (HND) erwartetet einen neuerlichen Anstieg der Wasserstände.
An der Donau in Passau könnte am Dienstag knapp die Meldestufe 3 erreicht werden, an der Donau in Vilshofen dürften sich die Wasserstände in den kommenden Tagen zwischen Meldestufe 1 und 2 einpendeln, was Ausuferungen und überspülte Straßen bedeuten kann. Am Regen sei mit einer erneuten Hochwasserwelle zu rechnen, die jedoch die Meldestufe 3 nicht erreichen dürfte, hieß es vom HND.
Dauerregen bis Dienstag
Für die Flüsse Isar, Paar und Inn ging der HND von Meldestufe 1 und maximal Meldestufe 2 aus. Von Mittwoch an dürfte sich die Lage den Angaben zufolge dann allmählich entspannen. An der Rott könnte weiterer Niederschlag das Ablaufen der Welle jedoch verzögern, so dass in Ruhstorf an der Rott noch etwas länger mit Meldestufe 1 zu rechnen sei.
Bis Dienstag rechnet der DWD von den Alpen bis in das Vorland mit Dauerregen. Verbreitet sind dabei Niederschlagsmengen von 40 bis 70 Litern pro Quadratmeter möglich, in Staulagen in den Alpen und im Bayerischen Wald sogar bis zu 90 Liter - jeweils in einem 48-Stunden-Zeitraum von Sonntag an gerechnet.
Update, 13.31 Uhr – Frau prüft Pegelstand und fällt in Neiße
Eine Frau ist in Görlitz beim Prüfen des Pegelstandes in die Neiße gefallen. Vermutlich aus Leichtsinn trat die 46-Jährige am Sonntagabend am Parkhotel Merkur zu nahe an den Hochwasser führenden Fluss heran und stürzte hinein, wie die Polizei mitteilte.
Sie sei knapp einen Kilometer in der Neiße getrieben, bis sie sich kurz vor dem Wehr Vierradmühle aus dem Wasser ziehen konnte. Eine Zeugin rief einen Krankenwagen. Die 46-Jährige wurde mit einer Unterkühlung in eine Klinik gebracht.
Update, 13 Uhr – Der aktuelle Stand an der Salzach bei Burghausen
Die Stadt Burghausen hat in einem Post auf Facebook über die neuesten Entwicklungen an der Salzach informiert. Nachdem die Meldestufe 1 am Sonntagmorgen knapp erreicht wurde, seien die Pegel dort mittlerweile wieder gesunken. Es gelte jedoch nach Angaben der Stadt weiterhin, Wege entlang Salzach Richtung Raitenhaslach und zum Kreuzfelsen zu meiden.
Laut Stadt Burghausen sei es bis Dienstag (17. September) möglich, dass die Pegel wieder auf Meldestufe 1 steigen könnten. An den Hängen bestehe aufgrund der dauerhaften Regenfälle Gefahr vor Hangrutschen. Deshalb sei auf die Beschilderungen zu achten.
Bei Entspannung der Lage wird der Bauhof den Treidelweg reinigen und den angespülten Sand und Schlamm entfernen. „Dann steht einem Spaziergang entlang der Salzach nichts mehr im Weg“, heißt es in der Meldung der Stadt abschließend.
Nach Angaben des Wasserwirtschaftsamtes Traunstein ist nicht mit dem Erreichen von Meldestufen im Landkreis Altötting zu rechnen.
Update, 12.30 Uhr – Hochwasser in Österreich: Zwei Menschen tot in Häusern gefunden
Beim Hochwasser in Österreich sind nach Angaben der Polizei zwei weitere Menschen ums Leben gekommen. Ein 70 Jahre alter Mann und ein 80-Jähriger seien in ihren jeweiligen Häusern in Gemeinden in Niederösterreich gestorben, teilten die Behörden mit. Die beiden Männer seien im Inneren der Gebäude den Wassermassen zum Opfer gefallen. Bereits am Sonntag war ein Feuerwehrmann beim Auspumpen eines Kellers gestorben.
Im Osten Österreichs herrscht aufgrund des seit Tagen andauernden Regens der Ausnahmezustand. Mehr als 1800 Gebäude wurden bisher geräumt. Zahlreiche Straßen sind wegen des Hochwassers gesperrt.
Update, 12.20 Uhr - Berghütten des DAV Berchtesgaden geschlossen
Aufgrund der Wetterlage der vergangenen Tage und dem damit verbundenen Wintereinbruch in den Hochlagen bleiben die Berghütten der DAV Sektion Berchtesgaden bis auf Weiteres geschlossen. Wegen des Wintereinbruchs herrscht in höheren Lagen im Moment erhöhte Lawinengefahr. So liegen in Höhen über 1500 m liegen bereits mehr als 100 cm Schnee. Hier findet Ihr die gesamte Meldung des DAV Berchtesgaden.
Wintereinbruch in den Hochlagen des Landkreises Berchtesgadener Land




Update, 11.31 Uhr – Hochwasser-Lage in der Region
Die Wasserwirtschaftsämter haben nun ein Update zur Hochwasserlage in den Landkreisen Traunstein, Altötting, Rosenheim und Mühldorf herausgegeben.
Laut Wasserwirtschaftsamt Traunstein wird es im Kreis Traunstein durch den Dauerregen bis Dienstagmittag wieder zu steigenden Pegeln kommen. Der Scheitelpunkt wird am Mittwoch erwartet. Aufgrund der bereits gefallenen und weiter vorausgesagten Niederschläge steigt die Alz. Diese hat bereits am Pegel Seebruck die Meldestufe 1 erreicht.
Im Landkreis Altötting ist die Lage dagegen entspannter. Die Pegel steigen dort leicht wieder an, das allerdings moderat. Derzeit befindet sich kein Pegel in einer Meldestufe. Auf Grundlage der derzeitigen Prognosen ist mit einem Erreichen von Meldestufen nicht zu rechnen.
In Stadt und Landkreis Rosenheim ist nach Angaben des Wasserwirtschaftsamtes Rosenheim mit Niederschlagssummen von bis zu 55 mm zu rechnen. Diese könnten lokal auch höher ausfallen. Aufgrund dessen werden die Pegelstände an den Flüssen und Seen im Landkreis wieder steigen. Am Dienstagmorgen wird der Inn bei Wasserburg am Dienstagmorgen die Meldestufe 1 erreichen. An der Mangfall wird dagegen bei Feldolling und in Rosenheim zum Montagabend die Meldestufe 1 erwartet.
Auch in den kleineren Gewässern im Landkreis, insbesondere an den Wildbächen ist wegen der einsetzenden Schneeschmelze erneut mit steigenden Abflüssen zu rechnen.
Für den Landkreis Mühldorf werden bis Dienstag ebenfalls steigende Pegelstände erwartet. Der Inn wird dabei aber wohl nicht die Meldestufe 1 erreichen. Auch an der Rott und an der Isen ist nicht mit einem Anstieg bis in die Meldestufe 1 zu rechnen. Im Kreis Mühldorf wird ebenfalls mit einem Anschwellen der kleineren Gewässer gerechnet.
Wie das Wasserwirtschaftsamt Traunstein weiter mitteilt, wird der Dauerregen im Berchtesgadener Land Einfluss auf den Pegel an der Sur haben. Nachdem der Fluss an der Pegelstelle Brodhausen/Sur zwischenzeitlich die Meldestufe 1 verlassen hatte, wird dieser im Laufe des Tages erneut die Meldestufe 1 im Laufe des Montags erreichen. Steigende Pegel werden wegen des ergiebigen Dauerregens im gesamten Landkreis erwartet. Der Pegel Unterjettenbach/Saalach wird die Meldestufe 1 nicht erreichen. Auch kleinere Nebenflüsse ohne Meldepegel können Hochwasser führen.
Die Vorhersagen der Wasserwirtschaftsämter wird aktualisiert, sobald neue Erkenntnisse vorliegen.
Update, 11.02 Uhr – Forstbetrieb warnt vor Betreten von Wäldern im Kreis Traunstein
Der Forstbetrieb Ruhpolding warnt in einer Pressemitteilung vor dem Betreten von Wäldern. Aufgrund der starken Regen- und Schneefälle der letzten Tage bittet der Forstbetrieb, in den nächsten Tagen Abstand von Waldbesuchen zu nehmen. Teilweise bestehe Lebensgefahr durch brechende Bäume. „Einige Forst- und Wanderwege sind ausgewaschen. Betroffen sind vor allem das südliche Trauntal, die Region Reit im Winkl, das südliche Achental und das südliche Priental“, so der Forstbetrieb.
Update, 10.31 Uhr - Landeschefin zur Hochwasser-Lage in Österreich: „Es bleibt kritisch“
Trotz einer kurzen nächtlichen Regenpause bleibt die Hochwasser-Situation im Osten Österreichs sehr angespannt. „Es ist nicht vorbei, es bleibt kritisch, es bleibt dramatisch“, sagte die Ministerpräsidentin Niederösterreichs Johanna Mikl-Leitner. Am Montag würden regional erneut bis zu 80 Liter Regen pro Quadratmeter erwartet. Ein großes Problem seien inzwischen die Dämme.
„Es besteht höchste Dammbruchgefahr“, hieß es vonseiten der Behörden. Das öffentliche Leben ruhe weitgehend. Mehr als 200 Straßen in Niederösterreich seien gesperrt, 1800 Gebäude geräumt, viele Schüler und Kinder seien zu Hause geblieben, sagte Mikl-Leitner. Rund 3.500 Haushalte seien aktuell ohne Strom. Die Höhe der Schäden sei momentan nicht abzuschätzen. „Den Hochwasser-Opfern wird auf alle Fälle geholfen“, sagte die Landeschefin weiter.
In Niederösterreich waren in den vergangenen Tagen regional bis zu 370 Liter Regen pro Quadratmeter gefallen - ein Mehrfaches der üblichen Monatsmenge. Ein Feuerwehrmann war beim Auspumpen eines Kellers ums Leben gekommen. Die Lage könnte sich ab Dienstag etwas entspannen. Dann wird ein Ende des Dauerregens erwartet.
Update, 9.47 Uhr – Weiter erhöhte Alarmbereitschaft im Landkreis Rosenheim
Der Dauerregen hat die Einsatzkräfte im Landkreis Rosenheim am vergangenen Wochenende in Atem gehalten. Zwischenzeitlich waren am Samstag nach Angaben des Landratsamtes rund 300 Feuerwehrkräfte im Einsatz, die zu insgesamt rund 100 Einsätzen ausrücken mussten. Am Sonntag mussten noch rund 20 Einsatzstellen angefahren werden. Auch zum Start in die neue Woche seien die Einsatzkräfte in erhöhter Alarmbereitschaft, um bei steigenden Pegeln weiterhin schnell reagieren zu können, teilte das Landratsamt Rosenheim am Montagvormittag mit.
Regen und Hochwasser in Südbayern: Impressionen aus der Region




Landrat Otto Lederer sagte: „Mein ausdrücklicher Dank richtet sich an alle Einsatzkräfte für ihr umsichtiges und fachkundiges Handeln. Am Samstag war im Landratsamt Rosenheim ein Kernteam der Führungsgruppe Katastrophenschutz zusammengekommen, um die Lage im Blick zu behalten. Auch eine Örtliche Einsatzleitung wurde vorbeugend eingerichtet.“ Glücklicherweise seien die Überflutungen bei weitem nicht so dramatisch wie Anfang Juni, so Lederer weiter. Damals war der Katastrophenfall ausgerufen worden.
„Dennoch befinden sich alle Einsatzkräfte sowie die Führungsgruppe Katastrophenschutz weiter in erhöhter Alarmbereitschaft und sind jederzeit unmittelbar einsatzbereit. Die jüngsten Überflutungen zeigen uns einmal mehr, dass Extremwetterlagen immer häufiger auftreten.“ Der Landkreis Rosenheim arbeite deshalb intensiv an Maßnahmen, um sich langfristig besser auf solche Ereignisse vorzubereiten und den Schutz der Bevölkerung zu gewährleisten. „Ein Beispiel dafür sind umfangreiche Beschaffungen von Gerätschaften wie etwa mobile Hochwasserschutzsysteme“, so der Landrat abschließend.
Hochwasser in Oberkaltbrunn bei Rosenheim am 14. September




Laut aktuellen Unwetterwarnungen sind weitere Niederschläge für den Landkreis Rosenheim vorausgesagt. Die Vorhersage der genauen Niederschlagsverteilung und -intenstiät variiert noch.
Update, 9.10 Uhr – Hochwasser in Tschechien: Ein Toter und viele Vermisste
Beim Hochwasser in Tschechien hat es den ersten bestätigten Todesfall gegeben. Die Behörden sprachen zudem von mindestens sieben Vermissten. Ein Mensch sei in dem kleinen Fluss Krasovka im Bezirk Bruntal im östlichen Landesteil Mährisch-Schlesien ertrunken, sagte Polizeipräsident Martin Vondrasek im öffentlich-rechtlichen Rundfunk.
Zu den Vermissten zählten drei Menschen, die mit einem Auto bei Jesenik im Altvatergebirge in einen reißenden Fluss gestürzt seien. Von dem Fahrzeug fehlt jede Spur. Die anderen Personen seien in verschiedene Gewässer wie den Fluss Otava gestürzt. Zudem werde ein Mann aus einem Altersheim an der Grenze zu Polen vermisst. Der tschechische Regierungschef Petr Fiala sprach von einem sogenannten Jahrhunderthochwasser - also ein Hochwasser, was statistisch gesehen einmal im Jahrhundert an gleicher Stelle vorkommt.
Am Wochenende verwandelten sich die Straßen in Städten wie Jesenik im Altvatergebirge, Opava am gleichnamigen Fluss und Krnov an der Grenze zu Polen in reißende Fluten. In Jesenik retteten die Einsatzkräfte Hunderte Menschen mit Booten und Hubschraubern. Die Bürgermeisterin der in einem Talkessel gelegenen Stadt nahe der Grenze zu Polen sagte dem Fernsehen: „Es war eine Apokalypse, überall ist Schlamm, alles ist zerstört.“ Der Hauptplatz im Stadtzentrum sei vorübergehend zu einer einzigen Wasserfläche geworden, auf der Autos schwammen. In der Region stürzten mehrere Häuser ein. Nach dem Abfluss der Wassermassen drohten Erdrutsche.
Update, 8.20 Uhr – Update Hochwasserlage im Landkreis Traunstein
Laut dem Hochwassernachrichtendienst Bayern (HND) und dem Wasserwirtschaftsamt Traunstein hat sich die Hochwasserlage im Landkreis Traunstein leicht entspannt. Die Niederschläge haben nachgelassen, und die Pegelstände fallen in den meisten Bereichen des Landkreises. Aktuell befindet sich keiner der Pegel in einer Meldestufe.
Jedoch wird aufgrund der bisherigen und weiterhin prognostizierten Regenfälle ein Anstieg der Alz erwartet. Der Pegel Seebruck hat soeben (8.15 Uhr) die Meldestufe 1 erreicht. An Traun und Tiroler Achen wurden die Warnstufen inzwischen wieder unterschritten. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) warnt jedoch weiterhin vor ergiebigem Dauerregen bis Dienstagmittag. Dies könnte zu einem erneuten Anstieg der Pegel im gesamten Landkreis führen.
Update, 7.39 Uhr – DWD mit amtlicher Warnung bis Dienstag
Der Deutsche Wetterdienst (DWD) hat eine amtliche Warnung der Warnstufe 3 vor ergiebigem Dauerregen für die Landkreise Rosenheim, Traunstein, Altötting, Mühldorf und Berchtesgadener Land herausgegeben. Es wird weiterhin starker Dauerregen erwartet, der in seiner Intensität wechselt. Insgesamt werden Niederschlagsmengen zwischen 50 und 70 l/m² erwartet, in Staulagen sogar bis zu 90 l/m². Die Warnung gilt bis Dienstag (17. September) 15 Uhr.
Besondere Vorsicht gilt in höheren Lagen: Durch die steigende Schneefallgrenze kommt es zu zusätzlichem Wasserabfluss, da die Schneedecke schmilzt. Oberhalb von 1500 m wird leichter Schneefall mit Mengen bis zu 10 Zentimeter prognostiziert, in Staulagen sind über 20 Zentimeter möglich. Die Schneefallgrenze steigt auf 2000 Meter, es herrscht verbreitet Glättegefahr.
Update, 6.57 Uhr – Angespannte Hochwasserlage in Bayern: neue Regenfront kommt
Die Flüsse sind über die Ufer getreten, viele Keller sind vollgelaufen, Straßen wurden überflutet. Die Lage in Bayern ist noch immer angespannt, was das Hochwasser betrifft. Allein im Raum Traunstein mussten die Einsatzkräfte bis Samstagabend rund 100-mal ausrücken, im Berchtesgadener Land etwa 60-mal. Auf Bayern komme ein neues Regengebiet zu aus Richtung Tschechien und Österreich. Das heißt, wir bekommen noch mal einen „zweiten Schwung mit Dauerregen und größeren Regenmengen“.
Der erneute Regen bringt zwei Probleme mit sich: Erstens sind die Wasserpegel bereits auf einem sehr hohen Stand. An manchen Stellen ist das Wasser schon über die Ufer getreten. Außerdem wird die Schneefallgrenze in den nächsten 24 bis 36 Stunden ansteigen. Das heißt, es gibt weniger Schnee als Regen. Dabei ist keine Hochwasserflut wie im Juni zu befürchten, prognostiziert der Hochwassernachrichtendienst (HND) Bayern. Flächendeckende Überschwemmungen von bebauten Gebieten sind den Angaben nach nicht in Sicht.
Ausnahmesituation in Niederösterreich
Im österreichischen Bundesland Niederösterreich spülten in der Nacht reißende Wasserfluten durch Straßen und Siedlungen. Bei anhaltendem Regen gehen die Einsätze von Tausenden Rettungskräften unermüdlich weiter. Menschen müssen in Sicherheit gebracht und Dämme aus Sandsäcken aufgeschichtet werden, um Häuser und Keller zu schützen.
Zwar ließ der Regen in einigen Regionen nachts etwas nach - aber Wetterdienste haben für Montag weitere schwere Niederschläge vorausgesagt. Ministerpräsidentin Johanna Mikl-Leitner sprach am Sonntag von einer „Ausnahmesituation, wie wir es noch nie erlebt haben“.
Das Bundesland um Wien ist vom Hochwasser so stark getroffen wie nie zuvor und komplett zum Katastrophengebiet erklärt worden. Am Stausee Ottenstein wird durch die Hochwasserklappen kontrolliert Wasser abgelassen. Das soll plötzliche Flutwellen verhindern, verschärft aber zunächst flussabwärts am Lauf des bereits angeschwollenen Flusses Kamp die dramatische Hochwasserlage. Anwohner und Tausende Freiwillige versuchten, ihre Häuser mit Sandsack-Wällen zu schützen.
In der Hauptstadt Wien wurde der Wienfluss von einem Rinnsal zu einem reißenden Strom. Dort ist das Hochwasser so hoch, wie es statistisch nur einmal alle 100 Jahre erwartet wird. Neuer Regen am Montag dürfte den Wienfluss weiter anschwellen lassen, weil er viele Zuflüsse aus anderen Hochwassergebieten hat, wie Wiens Bürgermeister Michael Ludwig sagte. (mh)

